Kapitel 5
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Von Mr. und Mrs. Weasley bekamen Harry und Ron die Erlaubnis, per Flohpulver zu Fred und Georges kleiner Wohnung über ihrem Laden in der Winkelgasse 93 zu reisen. Als Harry mit dem Raben auf der Schulter die Treppe zu Weasleys Zischenden Zaubern herunterkam, schaute ein sommersprossiger Rotschopf von der Ladentheke zu ihm auf. "Harry! George, schau, wer hier ist!"
"Hallo Fred. Kann ich nach hinten in den Arbeitsraum gehen?" fragte Harry erwartungsvoll.
"Klar, Partner," grinste Fred. "Kommt Ginny auch?"
"Sie ist heute bei Luna. Vielleicht kommt sie später noch vorbei. Hey, wie läuft's Geschäft?"
"Hallo Snapey!" rief George, als Harry mit dem Raben ins 'Laboratorium' gelaufen kam. Er versuchte, den schwarzen Vogel zu streicheln, aber sobald er zu nahe kam, hackte Snape nach ihm. Krächz! 'Unruhestifter, du, nenn mich gefälligst nicht Snapey!'
"Du hast tatsächlich den passenden Namen für ihn gefunden." George trat einen Schritt zurück. "Genauso giftig wie der echte Snape. Wie auch immer, das Geschäft jedenfalls explodiert geradezu."
Aus dem Verkaufsraum rief Fred: "Sag bloß nichts von explodieren, wenn du vor diesem Kessel sitzt."
Die Jungen lachten. George erklärte: "Hey, ich mache gerade eine neue Portion Kanarien-Creme. Aber ich muss noch mal in die Winkelgasse, mehr Schokolade kaufen. Passt du so lange auf die Creme auf?"
"Klar, was muss ich tun?"
"Warte", kam Fred dazu, "ehe du anfängst, ich habe für Ron und dich eine Arbeitserlaubnis bekommen, so dass ihr, während ihr in der Winkelgasse arbeitet, auch Zaubern dürft. Hier, pass gut darauf auf. Ron hilft jeden Samstag, er hat seine schon."
"Genial!" Harry lächelte als er das kleine Stück Pergament aufrollte.
"Hier ist das Rezept." George zeigte auf ein handgeschriebenes Pergament auf der Arbeitsplatte. "Dies hier ist der nächste Schritt. Ich bin in einem POP zurück." George zwinkerte ihm zu und desapparierte.
Harry maß jede Zutat vorsichtig ab, bevor er sie in den Kessel gab, wobei er den Anweisungen exakt folgte. Aber als er die Schwanzfeder eines Kanarienvogels hinzufügen wollte, hüpfte Snape krächzend auf den Tisch und pickte am Rezept herum. Harry nahm den Vogel hoch und las die Anweisungen noch einmal, diesmal laut: "Fein geschnittene Kanarienvogelfeder hinzufügen. Das wollte ich doch gerade machen." Der Vogel krächzte und pickte wieder. "Aber zuerst die Temperatur erniedrigen, sonst kocht der Kessel über. Wow, danke, Kumpel."
'Gute Arbeit, Potter. Musst nur voraus lesen. Ich traue diesen Weasleys nämlich nicht', krächzte der Rabe.
Harry zog seinen Zauberstab hervor, um das Feuer unter dem Kessel richtig einzustellen. Danach warf er die geschnittene Feder hinein. Der Rabe wackelte mit dem Kopf und rannte gerade Harrys Arm hoch, damit er in den Kessel spähen konnte, als Ron in der Tür erschien und glucksend auf ihn zeigte: "Harry, der schaut genau so über deine Schulter wie Old Snapey. Oooh, da ist wieder, der Todesblick." Er duckte sich in den vorderen Raum und fing wie verrückt an zu kichern. ' Wie macht er das bloß?', dachte Snape. 'Ist es da ein Wunder, dass ihn niemand ernst nimmt?'
Harry schnaubte und schüttelte seinen Kopf: "Drei mal herum rühren, dann die Hitze ausschalten. Andicken lassen. Die Masse sollte eine kanariengelbe Farbe annehmen." Er löschte die Flammen und schaute in den Kessel. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht richtete er sich wieder auf. "Wenn nur Snape mich jetzt sehen könnte."
'Gar nicht schlecht, Potter. Die Farbe stimmt.'
Im selben Moment apparierte George, den Arm beladen mit Schokolade. Er warf etwas davon in einen kleinen Kessel, schaute dann in Harrys größeren und tauchte einen Finger hinein, um zu probieren. "Exzellente Arbeit, Harry", zwitscherte George, während ihm gelbe Federn wuchsen. Wenige Augenblicke später nahm er wieder seine gewöhnliche Gestalt an.
"Danke, hat Spaß gemacht. Was kommt jetzt?" fragte Harry und rieb erwartungsvoll die Hände.
"Als nächstes mache ich kleine Kugeln daraus und tauche sie in die flüssige Schokolade. Ron, stell dich an die Theke. Fred, komm und hilf mir es Harry vorzumachen." Ron nahm Freds Platz an der Verkaufstheke ein, und Fred kam ins Hinterzimmer. Harry, mit Snape auf der Schulter, trat zurück, damit er den beiden nicht im Weg stand. George und Fred schwangen ihre Zauberstäbe so, wie Harry es bei Mrs. Weasley in der Küche gesehen hatte. Kleine gelbe Bälle flogen aus dem Kessel und auf ein Tuch auf der Arbeitsfläche. Fred lenkte die kleinen Kugeln, immer im Dutzend, in den Kessel mit der geschmolzenen Schokolade und dann auf eine Ablage am unteren Ende der Arbeitsplatte. Harry verpackte die Kanarie-Creme in Geschenkschachteln.
Später, als es im Laden voll wurde, kam Ron zu Harry in den Arbeitsraum, und zusammen entwickelten sie ein neues Konfektrezept. Das heißt, Harry übernahm die Zubereitung und Ron das Verpacken und Testen. 'Und ich habe aufgepasst, dass nichts schief geht', dachte der schwarze Vogel.
Als sie gerade damit fertig waren, die Kessel zu säubern und sie zum Trocknen aufzuhängen, klopfte jemand am Türrahmen. "Hallo Harry, hallo Ron."
"Hi Remus!", rief Harry aus.
"Eure Bosse sind so großzügig, euch eine Lunchpause zu gönnen. Molly hat mich mit ein paar Sandwichs herüber geschickt." Remus sah müde aus, und seine Pupillen waren noch immer gelb und leicht erweitert von der letzten Verwandlung.
"Ich hatte gehofft, dich bei der Versammlung zu treffen", sagte Harry zu seinem ehemaligen Lehrer, während er den Tisch abwischte. 'Hast einen Fleck übersehen, Potter', krächzte der Rabe von seinem Sitzplatz auf Harrys Schulter. Remus zeigte auf einen Fleck auf dem Tisch.
"Ich glaube ja nicht, dass mich sonst jemand vermisst hat, aber ich hatte diesen Monat eine ziemlich üble Verwandlung. Kein Wolfsbann-Trank." Lupin schaute neugierig den Raben an, als dieser seine Federn aufplusterte: 'Im Gegensatz zu dir wurde ich scheinbar ganz schön vermisst, was, Werwolf?'
"Hast du etwas gesagt, Harry?"
"Nein." Harry schaute Remus an und bemerkte dessen Augen, als dieser näher kam.
"Oh." Remus runzelte die Stirn und schnüffelte an dem Vogel.
'ARGH! Der Werwolf will mich fressen!', krächzte Snape und hüpfte schnell auf Harrys andere Schulter. Ron lachte sich fast kaputt darüber, was ihm einen weiteren Todesblick des Raben einbrachte: 'Das ist nicht lustig, Weasley!'
"Seltsames Verhalten." Remus trat einen Schritt zurück. Snape lugte vorsichtig hinter Harrys Kopf hervor.
Während sie aßen, lief Snape von einer Schulter Harrys zur anderen. 'Ich glaube, der Werwolf kann mich hören', dachte Snape, 'und in Verwandlung war er der beste in unserem Jahrgang. Aber, verflixt und zugenäht, es ist Lupin, der dritte im Bunde von James Potters Bande. Verdammt will ich sein, wenn ich zulasse, dass er mich in diesem Zustand sieht. Zweimal verdammt, wenn er derjenige ist, der mich zurück verwandelt.'
'Hör auf, mich anzustarren, Werwolf, iss lieber dein Sandwich!", krächzte er. Natürlich starrte Lupin den glänzend schwarzen Vogel daraufhin nur noch eindringlicher an. 'Potter, gib mir noch eine Gurke!', krächzte er ins Ohr des Teenagers.
Harry hörte nur Gekrächze, aber Remus hielt dem Raben ein Stück Gurke hin. Snape stürzte sich auf seine Finger und pickte zu. Rasch zog Remus die Hand zurück und ließ das Gurkenstück fallen. "Autsch, hat er dich erwischt, Remus?", fragte Harry.
"Nichts passiert, nur ein Zwicken. Blutet nicht." Remus beugte sich zu Harry und flüsterte: "Harry, er spricht."
"Ja, es scheint fast so, nicht wahr?" Harry kicherte.
Vor Erstaunen sperrte Ron den Mund auf: "Du kannst ihn verstehen? Frag ihn, wie er heißt."
'Ich bin Severus Snape', krächzte der Rabe.
"Er sagt, er sei Severus Snape", antwortete Remus.
Ron fiel vor Lachen fast von seinem Stuhl. "Ich wusste es!" Er klatschte in die Hände. "Habe ich es nicht gleich gesagt!"
'Und wenn schon', krächzte Snape, 'dir hört doch sowieso niemand zu.'
Harry zog eine Augenbraue in die Höhe: "Wie kommt es, dass du ihn verstehen kannst?"
Remus antwortete: "Nun, wie du weißt, waren dein Vater und dein Patenonkel illegale Animagi. Und nein, Severus, es macht mir nichts aus, wenn du das hörst. In ihrer Tiergestalt haben sie mir immer während meiner monatlichen Verwandlung Gesellschaft geleistet, damit ich nicht andere oder mich selbst verletzte. Wir haben gelernt, miteinander zu kommunizieren, obwohl es zwischen verschiedenen Tierarten nicht einfach ist. Sirius, der als Hund meiner Spezies am ähnlichsten war, war der erste, mit dem ich sprechen konnte. Ich verliere diese Fähigkeit, je weiter entfernt der Vollmond ist. Also, was auch immer du mir sagen willst, sag es mir jetzt, Severus, denn morgen kann ich dich vielleicht nicht mehr verstehen."
'Harrumph', Snape steckte seinen Schnabel unter den Flügel und schmollte. 'Nicht sehr wahrscheinlich, vermaledeiter Werwolf.' Harry zuckte mit seiner freien Schulter: "Es ist nur ein Rabe. Es ist bestimmt nicht Professor Snape."
"Doch, es ist Snape." Ron schüttelte den Kopf. "Er ist nur unglaublich stur. Ist eben Snapey."
***
Einige Tage nachdem Remus mit Harry in Fred und Georges Laden geluncht hatte, machte er sich auf den Weg nach Hogwarts zu einem Bewerbungsgespräch mit Direktor Dumbledore. Professor McGonagall, die stellvertretende Direktorin, war ebenfalls zugegen. Sie öffnete die Flohverbindung zu ihrem Kamin, so dass Lupin bequem per Flohnetzwerk reisen konnte. In ihrem Arbeitszimmer angekommen, brachte sie ihn zum Büro des Direktors.
Dumbledore begrüßte ihn: "Ah, Remus, komm herein. Vielen Dank, dass Sie meiner Bitte nachgekommen sind. Wie Sie wissen, handelt es sich hierbei lediglich um eine Formsache für Ihre Bewerbung um die Stelle als Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste."
"Ich habe dafür zu danken, dass Sie mich eingeladen haben, Sir. Ich würde liebend gerne wieder unterrichten, aber die Bedingungen, unter denen ich letztes Mal gekündigt-"
Dumbledore hielt seine Hand hoch: "Im Moment sind die Bedingungen ein bisschen anders. Severus ist nicht hier, um gegen Ihre Einstellung zu protestieren. Es könnte sein, dass wir Schwierigkeiten mit einigen der älteren Slytherins bekommen, aber das ist ja nichts neues. Severus war ziemlich gut darin, sein Haus in Ordnung zu halten. Wir werden versuchen, dies so gut wie möglich weiterzuführen." Der Direktor seufzte.
"Dann wird er also auch nicht hier sein, um den Wolfsbann-Trank für mich zu brauen? Die letzte Verwandlung war recht unangenehm ohne den Trank."
"Ja, leider. Ich bin noch immer auf der Suche nach einem Vertretungslehrer für Zaubertränke bis Severus zurückkehrt. Die Fähigkeit, den Wolfsbann-Trank brauen zu können, ist Voraussetzung für die Einstellung. Ich gebe es als Test aus, um die Qualifikationen der Bewerber zu überprüfen. In Ordnung?"
Remus nickte: "Professor, darf ich Sie fragen, warum Sie nach einem neuen Zaubertränkelehrer suchen?"
McGonagall schlug ihre Hand vor den Mund, in ihren Augen glitzerten die Tränen: "Haben Sie noch nicht davon gehört?"
"Sirius hat mich als Vollstrecker für sein Testament eingesetzt. Zwischen seinem Nachlass und meiner Lycanthropie hatte ich nicht viel Zeit, mich um andere Dinge zu kümmern. Würden Sie mich bitte aufklären?"
Dumbledore lehnte sich in seinen Stuhl zurück, faltete seine langen Finger über dem Bauch und seufzte: "Severus ist kurz nach Ende des letzten Schuljahrs spurlos verschwunden. Ich habe den Orden angewiesen, nach ihm zu suchen. Außerdem haben einige Auroren in ihrer dienstfreien Zeit nach ihm Ausschau gehalten. Sie sind einer Kontaktanzeige im Tagespropheten gefolgt. Einer unserer ehemaligen Schüler, Marcus Flint, wurde festgenommen und befragt, musste aus Mangel an Beweisen aber wieder freigelassen werden. Er sagte nur, dass er im Hyde Park schwarze Kleidung und einen schwarzen Umhang gefunden habe. Madame Malkin hat die Kleidung als diejenigen identifiziert, die Severus immer schneidern lässt. Merkwürdigerweise hat Harry seinen Zauberstab in einem Baum in Surrey gefunden. Aber dort endet jede Spur." Dumbledore zog einen Haufen schwarzer Kleidung und einen Zauberstab aus einer seiner Schreibtischschubladen und legte seine Hand darauf.
Remus lächelte und schaute auf den Boden, um das Kichern zu verbergen, das in ihm hoch gluckste. Fawkes, der sich leise hinter dem Stuhl des Direktors geputzt hatte, hob plötzlich seinen Kopf, flog zu Dumbledores Schreibtisch, griff eine Pergamentrolle und flatterte damit auf Lupins Schoß. 'Sie haben verstanden! Ich sehe Ihnen an, dass Sie wissen, wo er ist. Sie können mich noch verstehen, Herr Remus, ich sehe es in Ihren Augen. Sagen Sie es ihnen', sang Fawkes.
Remus streichelte dem Phoenix ein paar Mal über den Kopf, bevor er das Pergament mit Rons Zeichnung von Professor Snape aufrollte. Jetzt konnte er es nicht länger unterdrücken, um keinen Preis. Sich vor Lachen krümmend rutschte Lupin von seinem Stuhl auf den Fußboden. Erschreckt von der plötzlichen Bewegung flog der Feuervogel zurück auf seine Sitzstange.
Während Lupin sich die Hände vor das Gesicht hielt, um die Tränen des Lachens zu verbergen, schimpfte McGonagall ihn aus: "Remus! Das ist wirklich nicht lustig! Severus könnte ernsthaft verletzt sein. Wir haben den ganzen Sommer nichts von ihm gehört, und das ist so ganz und gar nicht seine Art."
"Er WAR tatsächlich verletzt", kicherte Remus, "aber jemand hat sich um ihn gekümmert." Zwischen neuen Lachanfällen schnappte er nach Luft. "Und anscheinend hat er versucht, es Ihnen zu mitzuteilen."
"Remus, bitte erklären Sie, was Sie wissen, bevor ich die Geduld verliere", warnte Dumbledore. "Wir sind alle sehr besorgt."
Lupin seufzte schwer: "Aber wenn ich Ihnen sage, wo er ist, dann verliere ich den Lehrerjob."
"Remus John Lupin! Wir reden hier über das Wohlergehen eines Menschen", sagte McGonagall streng. "Dies ist kein Dummerjungenstreich."
"Was? Ich? Ich habe nichts damit zu tun! Ich habe es selbst gerade eben erst herausgefunden! Ich habe doch erzählt, dass ich sehr beschäftigt war. Ich dachte, das gehöre alles zu einem von Ihren raffinierten Plänen, Albus." Remus hielt die Hand vor den Mund, um den nächsten Lachanfall als Hüsteln zu tarnen. "Anscheinend wohl doch nicht."
Dumbledore fing an, mit dem Finger auf den Schreibtisch zu klopfen. "Remus!" Sein Tonfall wurde noch etwas bedrohlicher.
"Was-, OK, ist schon gut. Severus ist bei Harry. Ich hatte erst vor ein paar Tagen im Scherzartikelladen der Weasley-Zwillinge Lunch mit ihnen."
"Das müssen Sie mir bitte genauer erklären", hakte Dumbledore nach, während er weiter mit dem Finger auf die Tischplatte trommelte.
Lupin antwortete: "Harry hat mir erzählt, Sie wüssten von dem Raben, den er (räusper) aufgepäppelt hat. Das ist Snape!"
"Wir wissen, dass er den Vogel nach Professor Snape benannt hat", sagte Dumbledore und schaute irritiert über seine halbmondförmigen Brillengläser.
"Nein, nein." Lupin musste sich schwer zusammenreißen, um nicht von neuem lauthals loszulachen. Er rollte das Pergament auf, um es Dumbledore und McGonagall zu zeigen. Jedes Wort einzeln betonend sagte er: "Severus ist Harrys Rabe." Er zeigte auf das Bild. "Der gebrochene Flügel, der Kratzer in seinem Gesicht, die grüne Farbe in seinem Haar, genau wie der Rabe. Hier, der Zauberstab mit den Initialen SS." Remus zeigte auf den Zauberstab, der auf dem Haufen schwarzer Kleider lag.
"Ronald Weasley hat das doch nur als Witz gezeichnet. Wie können Sie sich so sicher sein?", fragte McGonagall und beugte sich vor.
"Ich habe mit ihm geredet. Ich hatte seine Stimme gehört. Nicht viele Leute wissen, dass Severus eine unverkennbare Art hat etwas gedehnt zu sprechen, um das Lispeln zu kaschieren, das er als Kind hatte. Man merkt es wirklich nur, wenn man davon weiß. Mein Gehörsinn war an diesem Tag noch sehr geschärft. Und dann nannte er seinen Namen. Als ob ich ihn nicht an seiner übellaunigen Art schon erkannt hätte", kicherte Remus.
"Und, warum haben Sie ihn dann nicht zurück verwandelt?" McGonagall war nahe daran zu schreien.
Dumbledore legte seine Hand auf ihren Arm: "Minerva, bitte. Erzählen Sie weiter, Remus."
"Ich habe ihm eine Chance gegeben, darum zu bitten. Aber Harry und er sind während des Sommers so gut miteinander ausgekommen. Deshalb habe ich gar nicht weiter darüber nachgedacht. Ich wusste ja nicht, dass Sie nichts davon wussten. Harry sagte, er hätte Ihnen alles beim Ordenstreffen erzählt. Wie dem auch sei, es war ganz klar, dass ich ihn so kurz nach dem Vollmond hören konnte. Aber er hat seinen Schnabel unter den Flügel gesteckt und sich geweigert, mit mir zu sprechen, der sture Idiot." Remus zuckte mit den Schultern.
"Was haben die beiden jetzt vor?", fragte Dumbledore Lupin.
"Harry hat seine Ferienaufgaben inzwischen erledigt, und jetzt jobbt er bei den Weasley-Zwillingen. Fred und George lassen ihn morgens ihre Rezepte brauen. Ich denke, mit ein wenig Ermunterung durch einen gewissen schwarzen Vogel und einen braunhaarigen Bücherwurm, hat Harry nachmittags Zaubertränke nachgeschlagen, um neue Ideen für den Laden zu finden. Er ist jetzt ein regelmäßiger Besucher sämtlicher Buchläden in der Winkelgasse."
"Wunderbar." Das Blitzen in Dumbledores Augen war zurückgekehrt. "Tut mir Leid wegen des Verteidigungs-Jobs, aber ich habe noch ein paar andere Bewerbungsgespräche. Allerdings könnte ich Ihre Hilfe für Zaubertränke gebrauchen. Normalerweise füllt Severus die Zutatenvorräte über den Sommer auf, aber ich denke, er wird noch ein paar Wochen nicht hier sein. Würden Sie-?"
"Sie brummen mir Nachsitzen auf, weil ich ihn nicht zurück verwandelt habe?" Remus tat so als sei er ärgerlich. "Nun das ist wohl das mindeste, was ich tun kann um IHNEN auszuhelfen. Nur erzählen sie es dem alten Sturkopf nicht, wenn er wieder zurückkommt. Oh, und ich möchte lieber nicht hier sein, wenn es soweit ist."
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