Draco schlief in dieser Nacht nicht gut. Er träumte, daß sein Onkel ihn in einem Schrank schlafen ließ, so wie einige weit hergeholte Gerüchte behaupteten, daß es sein Muggelonkel mit Harry Potter machte. Er durfte nicht wieder nach Hogwarts gehen und war furchtbar einsam, aber aus irgendeinem Grund tauchte Ron Weasley auf und lachte ihn aus. Er sprang schließlich auf Ron zu und versuchte ihn mit den Fäusten zum Schweigen zu bringen, aber Ron wurde durchlässig wie ein Geist und Draco fiel durch ihn und...
...landete auf dem Boden neben seinem Bett in Snapes Labor.
Einen Augenblick lang saß er nur zitternd da und fühlte sich sehr erleichtert, daß es nur ein Traum gewesen war. Als er sich schließlich etwas beruhigt hatte, stand er auf und ging zum Fenster. Es war noch sehr dunkel draußen, und abgesehen von einer gelegentlichen Straßenlampe war draußen nichts zu sehen. Draco sah die Lampen und die Sterne eine Weile an, und atmete betont langsam und tief um sich zu beruhigen.
Er sollte wieder ins Bett gehen und schlafen. Es musste noch sehr früh sein, weil es draußen so dunkel war, aber er wollte nicht wieder schlafen und träumen. Vielleicht konnte er noch etwas lernen? Er machte das Licht an und setzte sich an Snapes Arbeitstisch, aber irgendwie fühlte er sich immer noch sehr unruhig und einsam. Also beschloß er aufzustehen und ins Wohnzimmer zu gehen.
‚Dieser Hund’ und die Katze schliefen Seite an Seite auf der Hundedecke. Sie öffneten beide kurz die Augen und machten verwirrte und grantige Geräusche als Draco das Licht an machte. Dann schob der Kater seinen Kopf halb unter den Rücken des Hundes und der Hund bedeckte sein Gesicht mit den Pfoten, und sie schliefen wieder ein.
Draco seufzte und ging ins Badezimmer um sich zu waschen. Es musste sehr früh sein, wenn selbst ‚dieser Hund’ noch zu müde warum zu bellen und herum zu springen.
Der Installateur war offensichtlich noch nicht da gewesen, denn das Wasser war kalt. Draco beschloß, nur die wichtigsten Körperteile zu waschen und zu hoffen, daß er Abends mehr Glück hatte. Er wusch sich sehr schnell, dann zog er sich an und setzte sich ins Wohnzimmer um zu warten, daß die Snapes aufwachten.
Nachdem er eine Weile dagesessen und erwartungsvoll die geschlossene Schlafzimmertür angestarrt hatte, langweilte sich Draco und ging um sein Mathebuch, Tinte und Pergament aus dem Labor zu holen.
Als Severus und Sarah am Morgen aufstanden, fanden sie Draco, der über seine Aufgaben gebeugt war, die Katze die auf dem Tisch saß und das Buch fast so interessiert ansah wie Draco, und ‚diesen Hund’, der auf dem Stuhl neben Draco saß und ihn bittend anblickte.
"Draco?", fragte Snape ihn überrascht. “Was machst du hier?”
"Ich konnte nicht schlafen”, murmelte Draco.
"Willst du sagen, daß du die ganze Nacht hier gesessen hast?” Sarah klang erschrocken.
"Nein, ich bin aus einem Alptraum aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen, also habe ich beschlossen aufzustehen und auf Sie zu warten."
Severus warf einen Blick auf das benutzte Pergament auf dem Tisch. Draco musste mindestens drei Stunden lang gearbeitet haben um das alles zu schreiben. Er zog einen der Stühle heraus die nicht von ‚diesem Hund besetzt waren, und setzte sich neben den Jungen. "Was hast du geträumt?”, fragte er so freundlich er konnte.
"Von Onkel Thomas. Er wollte nicht, daß ich nach Hogwarts zurück gehe, aber er wollte mich auch nicht und ich hatte niemanden mit dem ich reden konnte. Es war wirklich nicht schlimm, aber ich war furchtbar einsam dort.
Irgendwie wollte Draco Ron nicht erwähnen. Es fühlte sich falsch an, Snape diesen Teil wissen zu lassen.
„Ich bin sicher, daß er dich wieder in die Schule gehen lässt, Draco, und du findest schnell neue Freunde, das wirst du sehen.“
"Oh wirklich? Was macht Sie da so sicher?“
"Nun, schau nur wie viele Freunde du hier gefunden hast. Vor einer Woche hast du die auch alle nicht gekannt. In ein oder zwei Wochen wirst du mir von all den neuen Freunden erzählen die du hast, und daß du nicht nach Hogwarts zurückkommen und sie wieder verlassen willst.“
Draco lachte. “Das passiert nie. Ich will immer nach Hogwarts gehen. Ich wünsche mir sogar ich könnte es Cathy und Mike zeigen. Sie glauben es einfach nicht wenn ich versuche ihnen zu erklären wie es aussieht.
„Sie haben das Schloß schon gesehen, Draco. Sie leben ihr ganzes Leben lang hier“, erinnerte Severus Draco.
„Nicht von außen. Ich will ihnen zeigen wie es innen aussieht. Sie haben mir gestern so viel von ihrer Schule erzählt, und es gibt für mich alles keinen Sinn. Ich kann mir nicht vorstellen wie es ist. Ich wette sie können sich Hogwarts auch nicht vorstellen.“
„Nun, ich gehe heute Nachmittag nach Hogwarts, also wenn du die Rakers mitnehmen willst, sag ihnen einfach, daß sie nach dem Mittagessen herkommen sollen.“
„Wirklich?“ Draco lächelte. “Ich frage sie. Wie viele darf ich mitnehmen?“
"So viele du willst”, lachte Severus. “Das Schloß ist schließlich groß genug.”
"Aber hat der Direktor nichts dagegen? Ich meine…”
“Albus ist im Augenblick nicht mal zu Hause. Er ist wegen Karkaroff's Verschwinden nach Durmstrang gegangen. Das Schloß ist abgesehen von Filch leer, und ich werde mich nicht von ihm aufhalten lassen.“
„Oh, nun dann... aber wenn Dumbledore nicht da ist, warum müssen Sie überhaupt hin? Sagen Sie mir nicht, daß Sie Angst haben Filch könnte sich einsam vorkommen.“
"Filch? Filch hat seine Katze. Er will niemand außer sie sehen.“
„Warum gehen Sie dann hin?“
„Um für Albus nach Filch zu sehen. Ich musste ihm versprechen, ein Auge auf das Schloss zu halten während er weg ist. Ich muß eure Tränkebücher für das nächste Jahr aussuchen, mit einem Unterrichtsplan anfangen und herausfinden wo dein Onkel wohnt. Wir müssen Morgen schließlich wissen wo wir hin gehen.“
"Das können Sie in Hogwarts herausfinden? Wo?“
"In der Bibliothek, Draco, wo sonst?”
"In der Bibliothek? In welchem Buch steht das?“
"Nun, ich würde vorschlagen, daß wir im ‚Register Britischer Zauberer’ nachsehen, aber wenn dir das nicht gefällt können wir in der Genealogieabteilung nachsehen.“
„Genealogieabteilung? So was gibt es?”
„Es ist ein Teil der Abteilung für Zauberergeschichte, ja.“
„Und da wäre ein Buch mit der Adresse meines Onkels?“
"Da wären einige Bücher über deine Familie, und ich weiß nicht warum sie deinen Onkel und seine Heimat in den neueren nicht erwähnen sollten.”
“Es gibt Bücher über meine Familie in Hogwarts?” Draco konnte es nicht glauben.
“Natürlich gibt es die. Es gibt Bücher über alle wichtigen Zaubererfamilien, und auch ein paar unwichtige.”
"Wow! Und ich habe das nie gewusst! Gibt’s es auch Bücher über die... Weasleys?“
”Natürlich gibt es die.”
"Und über die Goyles und die Parkinsons und die Crabbes und die Potters und..."
"Ja, Draco, über sie alle und ein paar hundert andere, aber bitte frag mich jetzt nicht nach allen.”
Draco hielt daraufhin schlauerweise den Mund. Es war eine ziemlich große Überraschung für ihn, obwohl es, wenn er darüber nachdachte, völlig logisch war, daß es Bücher über etwas so wichtiges wie die Familie Malfoy gab. Es war irgendwie ironisch, dachte er, daß er schon lange alles über seine Verwandten herausfinden hätte können, wenn er nur etwas mehr Zeit in der Abteilung für Zauberergeschichte in der Bibliothek verbracht hätte. Andererseits war das schließlich eine der am wenigsten benutzten Abteilungen. Professor Binns war vielleicht todlangweilig, aber er war auch dafür bekannt, die einfachsten Prüfungen in Hogwarts zu halten. Er hatte wahrscheinlich schon lange bemerkt, daß zu viele Schüler dazu neigten in seinen Prüfungen durchzufallen wenn er nach mehr als den grundlegendsten Tatsachen fragte. Kaum jemand benutzte etwas außer dem Schulbuch um für Geschichte der Zauberei zu lernen.
Nach dem Frühstück ging Snape mit Billy und ‚diesem Hund’ einkaufen. Munin ritt natürlich auf seiner Schulter, und Draco ging mit Mike ein letztes Mal mit den Rakers Fußball spielen.
Sie saßen eine halbe Stunde im Gras und warteten bis sie sich schließlich damit abfanden, daß Jack nicht kommen würde. Draco tat es nicht wirklich leid, aber er machte sich etwas Sorgen um ihr Spiel.
"Spielen wir dann ohne ihn oder was?”, fragte er die Bande.
”Natürlich spielen wir”, beschloß Mike.
"Aber wer teilt die Mannschaften ein?”, fragte Sammie.
"Nun, ich schlage vor, daß Mike und Draco die Mannschaftsführer machen. Sie sind die besten Strategen.“ sagte Cathy.
"Und unsere Mannschaften?”, fragte Mike.
"Wählt”, grinste Cathy.
Mike und Draco sagen sich an. Das war eine neue Regelung.
"Dann will ich Cathy!”, schrie Mike, der sich als erster erholte.
"Verdammt”, fluchte Draco. Er würde niemanden haben, der wirklich gut angriff. „Also Larry”, beschloß er. Er würde jemanden brauchen um ihre Angriffe aufzuhalten.
Jetzt sah Mike nicht allzu glücklich aus. „Matt“, wählte er zur allgemeinen Überraschung.
Draco sah sich die restlichen Spieler eine Weile an. Für Mary hatte er keine Verwendung, und das wusste Mike. Deswegen hatte er sie noch nicht gewählt. Aber welchen der anderen sollte er nehmen? Dann wurde ihm klar, daß er sowieso beide bekommen würde, es sei denn Mike wollte ohne Torhüter spielen.
"Charlie", beschloß er schließlich.
„Schwere Wahl?”, fragte Mike grinsend.
”Sehr”, bestätigte Draco. “Ich will sie eigentlich alle, weißt du.“
„Mary”, beschloß Mike lachend, und Draco seufzte erleichtert.
Er hätte keinen Angreifer gehabt, wenn Mike Sammie genommen hätte, aber andererseits hätte Mike dann keinen Torhüter gehabt, also hätten Charlie oder Larry vielleicht Punkte machen können.
Larry stellte sich als Problem heraus. Sammie und Charlie spielten so gut wie Draco es mittlerweile von ihnen erwartete, aber Matt kam ihnen ständig in den Weg, und Sammie hatte gegen Mary nicht wirklich eine Chance. Larry aber wollte nicht bleiben wo er sollte. Er weigerte sich, Charlie überhaupt zuzuspielen, und versuchte viel zu oft zu schießen, so daß Draco das Tor alleine verteidigen musste.
Mike und Cathy spielten sehr gut zusammen und spielten sich den Ball immer wieder zu um Draco zu verwirren und schließlich tatsächlich zu treffen. Draco seufzte. Wenn er Matt statt Larry gewählt hätte, wäre dieses Tor unmöglich gewesen, aber Larry war nach seinem letzten Versuch Marys Tor zu treffen zu weit weg gewesen.
Draco bat um eine Auszeit und versuchte wieder, Larry die Strategie zu erklären, aber es schien etwas zu hoch für ihn zu sein. Er hielt sich danach einige Minuten lang an den Spielplan, aber dann rannte er wieder davon. Deswegen hatte Jack also gestern nicht versucht ihn in eine Defensive Position zu stellen. Larry gehorchte nicht. Er handelte nicht einmal bewußt gegen Dracos Befehl. Er konnte einfach nicht so weit denken.
'Nächstes Mal weiß ich es besser und wähle Larry nicht”, dachte Draco. “Er ist vielleicht ein guter Spieler, aber er kann nicht in der Mannschaft spielen.“ Und dann fiel ihm ein, daß es kein nächstes Mal geben würde.
Er versuchte aber seine Trauer darüber nicht zu zeigen. Er hatte bei den vielen Malen, die Potter ihn um den Schnatz geschlagen hatte, gelernt zu verlieren. Seine Mannschaft sah ihn mit großen ängstlichen Augen an. Erwarteten sie, daß er sie anschrie wie Jack?
Er lächelte. “Nun, sorry.”
"Sorry?", fragte Charlie ihn. „Warum?”
"Ich habe mich von Cathy und Mike überrumpeln lassen.”
"Das war weil Larry nicht da war um sie aufzuhalten”, behauptete Sammie.
"Es ist nicht Larrys Fehler, Sammie. Er hat es versucht. Das haben wir alle. Ich wünschte ich könnte sagen, daß wir es das nächste Mal besser machen, aber da ich morgen zu meinem Onkel ziehe weiß ich nicht ob ich je zurück kommen kann um wieder mit euch zu spielen.“
"Du kannst uns an den Wochenenden besuchen wenn du wieder in der Schule bist,” sagte Cathy, „oder?”
"Wir dürfen nur ein paar Mal im Jahr Hogsmeade besuchen, und ich weiß immer noch nicht ob mein Onkel mich überhaupt weiter nach Hogwarts gehen lässt, aber ich werde kommen wenn ich kann. Versprochen."
"Wo lebt dein Onkel eigentlich?”, fragte Sammie.
"Ich weiß nicht”, sagte Draco, wobei er vor seinen Füßen ins Gras starrte. Sehr interessant, und … nun, grün.”
"Du wirst wo hinziehen und weißt nicht mal wo es ist?”, fragte Matt ungläubig.
"Ja, und ich habe Onkel Thomas noch nicht einmal getroffen. Ich habe keine Ahnung ob er mich überhaupt will.“
"Nun, warum gehst du dann nicht zu jemandem den du kennst?”, schlug Larry vor. “Warum bleibst du nicht einfach hier? Wir wollen dich alle.“
"Ich kenne keine meiner lebenden Verwandten, und ich kann nicht bei den Snapes bleiben weil ich mit ihnen nicht verwandt bin, und ich sie viel Geld koste, das sie wahrscheinlich für Billys Ausbildung sparen oder so.” Draco seufzte. “Ich werde aber heute Nachmittag herausfinden wo mein Onkel lebt. Professor Snape nimmt mich mit nach Hogwarts, und er sagte ihr könnt auch mitkommen wenn ihr wollt.”
„Es gibt Bücher in denen steht wo die Leute wohnen?“, fragte Sammie überrascht.
„Offensichtlich, da Professor Snape es sagt, und er auch ziemlich sicher zu sein scheint. Also, wollt ihr mitkommen und Hogwarts sehen?”
“Sicher!”
“Sehen wir dann wo du in der Schule schläfst?“
"Können wir die Kerker sehen?”
"Zeigst du uns deine Lehrer?”
"Ich weiß nicht wie es mit den Schlafsälen und Kerkern ist. Ihr müsst Professor Snape fragen ob er uns hinein lässt. Die Passwörter sind wahrscheinlich schon geändert worden. Und die Lehrer sind nicht da, Larry. Es sind Sommerferien.“
"Passwörter? Warum habt ihr Passwörter?”
"Es gibt Passwörter für alle Zimmer die nicht für jeden offen sind. Die Zimmer der Lehrer, das Büro des Direktors…”
"Oh wow! Das ist cool!"
"Okay, wenn ihr mitkommen wollt, kommt nach dem Essen in die Wohnung.”
"In die Wohnung kommen? Warte mal kurz! Wo genau wohnen die Snapes eigentlich? Wir haben sie noch nie besucht, weißt du”, schrie Matt als sie zum Haus zurückkehrten.
"Kommt einfach zu mir!“, schrie Mike zurück bevor die Tür hinter ihm zufiel. „Es ist praktisch nebenan.”
Billy war mit einem brandneuen Quietschespielzeug vom Einkaufsbummel zurück gekommen, und ‚dieser Hund’ war jetzt der stolze, oder eher nicht allzu stolze Besitzer einer richtigen Hundeleine. Er trug aber immer noch das von Sarah und Draco gemachte Halsband, das Sarah aber verbessert hatte, indem sie den Metallring an das Halsband genäht hatte, so daß er nicht mehr herum rutschte.
Munin schien kein Geschenk bekommen zu haben, aber vielleicht war es einfach etwas Essbares gewesen.
Ein wahrer Grund für Snapes Einkauf war aber nicht zu sehen. Draco bezweifelte, daß er wirklich nur eine Leine für ‚diesen Hund’ hatte kaufen wollen.
"Oh, nichts Großes”, antwortete Severus nur als Draco ihn fragte was er wirklich gekauft hatte.
Draco seufzte.. “Nun, wie ist die Verhandlung gelaufen?”
"Nicht zu gut für uns. Lucius ist natürlich nach Azkaban gekommen, aber sie haben fast alles eingezogen.”
"Alles? Sie…sie meinen ich habe nichts übrig?” Draco zitterte auf einmal am ganzen Körper.
Severus legte einen Arm um Draco und zog ihn an sich. "Sie haben dir eine gewisse Menge Geld als Kompensation für den Verlust deiner Mutter gelassen, aber es ist nicht viel. Ich habe den Schlüssel zum Verließ, aber ich denke es ist besser wenn ich den deinem Onkel gebe, nicht dir.”
“Warum nicht? Es ist mein Geld!“
"Das ist es, aber wie gesagt, es ist nicht viel und ich denke nicht, daß du es jetzt ausgeben solltest. Du brauchst es vielleicht wenn du mit der Schule fertig bist.“
Draco schluckte schwer. “Und was soll ich jetzt machen, wenn ich kein Geld habe?“
"Dein Onkel wird für dich bezahlen, so wie dein Vater bisher.”
"Aber was ist mit dem Geld das sie für mich für Essen und Kleidung ausgegeben haben?“, widersprach Draco. „Was ist wenn Onkel Thomas das nicht bezahlen will?”
"Das erwarte ich nicht von ihm“, sagte Snape ruhig. „Und ich werde ihn oder sonst jemanden ganz sicher nicht darum bitten. Ich habe es nie zurück erwartet, Draco. Vergiß es.“
Vergessen? Konnte er das? Was war mit Billy? "Ich will es nicht. Ich will, daß sie es wieder bekommen.“
„Und ich nehme kein Geld von dir, Draco, und das ist das letzte Wort. Du brauchst das Geld.“
„Billy auch.”
“Billy? Billy geht es gut, Draco. Er verhungert nicht.“
„Aber er geht auch nicht nach Hogwarts.“
„Nein, aber das hat nichts mit dem Geld zu tun das wir für dich ausgegeben haben. Er geht nicht nach Hogwarts, mit oder ohne dem Geld. Vergiß es, Draco. Sieh es als Geschenk an wenn du willst, aber du kannst mich nicht dazu zwingen, Geld von dir anzunehmen.“
Draco war beim Mittagessen und Abspülen sehr ruhig. Er hatte viel zu denken, und es war nicht nur, daß er den Snapes etwas schuldete und es ihnen nicht zurück zahlen konnte. Da waren seine Mitschüler. Wie würden die anderen Slytherins ihn behandeln, nun da er keinen Vater mehr hatte um ihn zu unterstützen? Würde Pansy ihn noch lieben wenn er kein Geld mehr hatte? Würden Vincent und Gregory noch seine Freunde sein wenn er ihnen keine Süßigkeiten mehr kaufen konnte? Nun, Gregory brauchte noch immer seine Hilfe mit den Schularbeiten, also hatte er vielleicht einen Freund übrig. Aber die Gryffindors? Was würde passieren wenn die Weasleys je herausfanden, daß er sein ganzes Geld verloren hatte?
Dann wurde ihm klar, daß es wohl schon im Tagespropheten stand. Snape hatte die ganze Woche über keine Zeitung mitgebracht, und Draco vermutete auf einmal, daß er einen guten Grund gehabt hatte. Die Weasleys hatten natürlich schon alles über die Verhandlung gelesen. Vielleicht tanzte Ron Weasley gerade durch ihr Haus und dachte sich Wege aus, Draco zu ärgern. Wie er sich wünschte, daß er nie jemandem vorgeworfen hätte, arm zu sein.
Die Ankunft der Rakers setzte all diesen Gedanken schließlich ein Ende. Ihnen war es egal, daß Draco sein ganzes Geld verloren hatte. Warum sollte es das auch nicht sein. Sie hatten selbst nie welches gehabt.
„Hat jemand Jack gesagt wo wir hingehen?“, fragte Mike als sie gerade gehen wollten.
„Ich bin zu ihm gegangen, aber er war nicht zu Hause“, sagte Larry. “Seine Mum war sehr überrascht. Sie dachte er wäre bei uns. Ich sagte ihr, daß ich ihn nicht gesehen hatte und daß Drache uns heute mit nach Hogwarts nimmt, und sie hat versprochen es ihm auszurichten wenn er heim kommt.”
"Seine Mutter wusste nicht wo er war?” Auf einmal machte sich Draco etwas Sorgen. Was war das? Ihm war Jack doch völlig egal, oder? „Meint ihr ihm ist was passiert?“
„Nein er ist wahrscheinlich einfach zu seinem Vater gegangen“, meinte Cathy. “Seine Eltern haben sich vor 5 Jahren scheiden lassen, und sie grüßen sich nicht mal wenn sie sich auf der Straße treffen. Jack lebt abwechselnd bei seinem Dad und seiner Mum, aber er sagt dem einen nie etwas vom anderen. Wenn er gerade beschlossen hat, daß er bei seinem Dad leben will hat er unsere Nachricht aber vielleicht nicht bekommen. Vielleicht sollten wir jemanden zur Wohnung seines Dads schicken und ihn bitten zu kommen?”
"Ich weiß nicht”, sagte Mike. “Denk daran was passiert ist als wir das letzte Mal selbst entschieden haben etwas zu tun und ihn eingeladen haben? Er ist kochend vor Wut weggelaufen“
"Du meinst als wir mit Cathy schwimmen waren?”, fragte Sammie.
Mike nickte. „Das hat er nicht sonderlich gut aufgenommen. Gehen wir einfach ohne es ihm zu sagen. Larry hat eine Nachricht hinterlassen, und wenn er sie nicht bekommen hat ist es nicht unsere Schuld."
Severus hatte beschlossen, ‘diesen Hund’ zurück zu lassen. Er wollte nicht, daß er sich an Hogwarts gewöhnte. Es würde nur Schwierigkeiten geben wenn er je beschloß, ihm zur Arbeit zu folgen. Munin aber saß wie üblich auf seiner Schulter. Er hatte das Privileg, in die Schule zu dürfen, da er Severus’ Post verteilte wie die Eulen der Schüler. Während des Schuljahrs verbrachte er die meiste Zeit in Severus’ Räumen im Schloß, weil er viel zu stolz war um in der Eulerei zu leben. Munin betrachtete Eulen als unter ihm stehend, und sie hatten die nervende Gewohnheit, in dem Augenblick, in dem jeder vernünftige Rabe einschlief, auf einmal loszuflattern. Nein, bei den Eulen zu wohnen war nichts für Munin.
Es war ziemlich weit von West Hogsmeade nach Hogwarts, aber die Zeit schien für Draco zu fliegen als er die aufgeregten Fragen seiner Freunde beantwortete, und von ihnen aufgezogen wurde.
Severus sah ihnen mit einem leisen Lächeln im Gesicht zu, das die meisten seiner Schüler vor Angst unter die Tische geschickt hätte, wenn er es je im Unterricht gezeigt hätte. Dieses Mal plante er aber keine Gemeinheiten gegen die Gryffindors. Er fand es nur lustig, daß die Rakers so herumblödelten und er war froh zu sehen daß sie Draco aus der düsteren Stimmung geholt hatten in die er gefallen war, nachdem er herausgefunden hatte, daß er sein ganzes Geld verloren hatte, ohne es auch nur zu merken.
Sie waren gute Freunde für den Jungen. Und er hatte versucht, sie von ihm fern zu halten weil er gedacht hatte, sie könnten ihm weh tun.
Das Innere des Schlosses war eine ziemliche Überraschung für die Rakers. Es schien als hätten sie noch nie einen Ort mit so vielen Gemälden und Rüstungen gesehen. Draco fing an sich zu fragen, ob sie schon einmal in einem Schloß gewesen waren.
Für ihn war es nicht so überwältigend gewesen wie für viele andere als er Hogwarts das erste Mal gesehen hatte. Für ihn sah es stark nach einer größeren Ausgabe seines Zuhause aus. Als er es jetzt mit der Wohnung der Snapes verglich verstand er zum ersten Mal, warum seine Mitschüler sich so ehrfürchtig mit großen Augen umgesehen hatten. Der Versuch, seine Schule mit den Augen seiner Freunde zu sehen ließ alles in einem anderen Licht erscheinen.
Snape führte sie in die Große Halle und erklärte, daß die Schüler hier aßen, und zeigte ihnen die kunstvoll verzauberte Decke. Sammies Mund klappte bei dem Anblick auf.
„Aber warum sollte sich jemand so viel Arbeit machen um seinen Speisesaal zu schmücken?“, fragte Mary nachdem sie es eine Weile angestarrt hatte.
"Die Große Halle ist nicht nur zum Mittagessen da“, erklärte Snape geduldig. „Da Hogwarts ein Internat ist werden hier drei Mahlzeiten am Tag serviert, und sie dient auch als Festhalle für besondere Anlässe. Es ist das Gemeinschaftszentrum der Schule.“
„Es scheint trotzdem unnötig, sie so aufwendig zu schmücken. So etwas würde selbst das Ministerium stolz machen“, wiederholte Mary.
Severus beschloß, darauf keine Antwort zu geben. Die Große Halle war wohl mit dem Gedanken gebaut worden, etwas anzugeben. Er fragte sich oft, welcher der Gründer die Idee gehabt hatte, die Decke zu verzaubern. Die Idee schien etwas zu sein das Slytherin eingefallen sein könnte, aber der Zauber selbst sah mehr nach etwas aus, das Gryffindor getan hätte.
Sie gingen in die Kerker und in sein Büro, das die Rakers noch mehr beeindruckte und überraschte. Sie hatten noch nie so viele Zutaten auf einem Haufen gesehen.
“Habt ihr keinen Tränkeunterricht in eurer Schule?”, fragte Draco sie überrascht als Cathy es erwähnte. „Hat euer Meister der Zaubertränke nicht auch solche Vorräte?“
“Hier sind viele Dinge die ich nie im Unterricht benutze, und viel mehr als notwendig ist. West Hogsmeade kauft nicht mehr als absolut nötig. Sie haben nicht das Budget um ausgefallenes Zeug wie das hier zu kaufen”, antwortete Snape statt Cathy, wobei er auf ein sehr staubiges Regal deutete. „Einige dieser Dinge sind sehr selten und teuer, und werden ganz sicher nicht für Tränke verschwendet, die von Schülern gebraut werden.“
"Wozu benutzen Sie sie denn?”, fragte Draco interessiert.
„Einige sind einfach Sammlerstücke. Andere sind hier, weil sie im Notfall praktisch sein könnten. Und wieder andere brauche ich für meine persönlichen Experimente.
"Und sie werden alle von der Schule gekauft?” Matt klang beeindruckt,.
“Oh ja, ich könnte mir nicht einmal einen kleinen Teil hiervon leisten.“
„Sie lassen dich alles was du willst vom Schulgeld kaufen?”, fragte Mike.
„Ja, ich weiß, daß mich Dumbledore verzieht, aber er besteht darauf mein niedriges Gehalt wieder gut zu machen indem er das Geld, das er spart, für die Ausrüstung ausgibt.“
"Äh... der Direktor findet Sie bekommen zu wenig?“, fragte Draco überrascht. Es war gleichzeitig ziemlich verwirrend und erleuchtend.
„Ja, das tue ich”, antwortete Snape kurz, Offensichtlich wollte er nicht weiter darauf eingehen.
„Warum zahlt er Ihnen dann nicht mehr?“, fragte Draco trotzdem weiter.
”Weil ihn das Ministerium nicht lässt. Warum zeigst du deinen Freunden nicht die Kerker, während ich meine Vorräte überprüfe? Es dauert nicht lange wenn ihr mich ein bißchen in Frieden arbeiten lasst.“
Draco seufzte und führte die Rakers gehorsam in den Gemeinschaftsraum der Slytherins.
Das Ministerium erlaubte Dumbledore nicht, Snape so viel zu zahlen wie Dumbledore glaubte, daß er verdiente? Was hatte das Ministerium denn darüber zu sagen wie viel Gehalt die Angestellten von Hogwarts bekamen? Hogwarts war eine Privatschule, und die Finanzen unterstanden dem Direktor und vielleicht der Verwaltung, aber nicht dem Ministerium. Hier stimmte etwas nicht.
Die Passwörter waren noch nicht geändert worden, und so führte Draco die Rakers in den Gemeinschaftsraum der Slytherins, der sie unendlich beeindruckte, obwohl er Draco furchtbar leer und ruhig vorkam. Es brannte kein Feuer in der Feuerstelle, und das Zimmer sah viel zu groß und dunkel aus, aber Draco setzte sich dennoch in seinen Lieblingsstuhl am Feuer und sah zu wie seine Freunde einen Gegenstand nach dem anderen untersuchten.
Es dauerte eine ganze Weile bis sie sich endlich dafür interessierten, was hinter dem Gemeinschaftsraum lag, und Draco führte sie in seinen Schlafsaal hinauf.
Er sah ebenfalls leer und viel zu groß aus, weil die Koffer fehlten, aber es sah trotzdem sehr nach einem Zuhause aus. Draco ließ sich auf sein Bett fallen und wünschte, er müsste nicht wieder gehen. Es wäre so schön, hier zu bleiben und in den Unterricht zu gehen wie immer, statt zu einem fremden Onkel zu ziehen.
Die Rakers starrten die riesigen Betten mit den riesigen grünen Vorhängen an. Langsam kamen sie herüber und setzten sich schüchtern auf die beiden Betten neben dem von Draco.
”Ist das dein Bett?”, fragte Mike als er sah wie Draco entspannt auf dem Rücken lag, als würde er dort hingehören.
Draco nickte nur.
”Auf wessen Bett sitze dann ich?”, fragte Mary.
"Gregorys. Weißt du, der Junge an den mich Larry etwas erinnert.“
„Wirklich? Ich erinnere dich an einen deiner Freunde? Das hast du mir nie gesagt.“ Larry kam herüber und setzte sich neben Mary. Gregorys Bett schien ihn auf einmal sehr zu interessieren. “Wie ist er so?“
Draco wusste, daß er seine Worte jetzt sehr vorsichtig wählen musste. „Gregory? Nun, er ist sehr loyal… groß und stark. Aber nicht so beweglich wie du. Es ist gut ihn zum Freund zu haben wenn man in einen Kampf verwickelt wird.“
Larry schien diese Beschreibung zu gefallen.
„Und wem gehören die anderen beiden Betten?“, fragte Mike etwas zu beiläufig.
Was war los? Warum waren seine Mitbewohner so wichtig für die Rakers?
"Du sitzt auf Vincents Bett. Vincent ist Gregorys bester Freund. Er ist fast so groß wie Gregory und auch ein guter Kämpfer... er ist ein bißchen ruhig, deswegen unterschätzen die Leute seine Intelligenz. Gregory ist nicht allzu gescheit, aber Vincent weiß wie man sein Gehirn benutzt wenn ihm danach ist. Die meiste Zeit erwarten sie aber, daß ich für sie rede.“
„Und das letzte Bett?“
"Blaise. Blaise Zabini. ... Wisst ihr, nach 4 Jahren im selben Schlafsaal mit ihm weiß ich immer noch nicht was ich von Blaise halten soll. Er bleibt die meiste Zeit für sich. Ein Einzelgänger mit einem fiesen Schlag. Ich weiß nie was er denkt. Er denkt viel, und ich denke daß alles was er tut durchdacht ist. Blaise hat Pläne, aber ich weiß nicht wohin er damit will.” Draco betrachtete das leere Bett nachdenklich. Er sollte Blaise genauer beobachten. Wenn Gregory und Vincent ihm jetzt wegliefen, nachdem er nicht mehr viel Geld und einen einflußreichen Vater hinter sich hatte, könnte Blaise gefährlich werden.
Jeder konnte gefährlich werden. Draco hatte keine echten Freunde. Er hatte keine Garantie, daß jemand jetzt noch bei ihm bleiben würde.
"Du magst ihn nicht, oder?”, fragte Mike plötzlich.
Draco musste einen Augenblick nachdenken um sich daran zu erinnern über wen er redete.
„Blaise? Nein, er ist zu mysteriös. Ich weiß gerne was jemand will, und er lässt nichts durchschimmern. Vincent sagt immer, daß wir uns zu ähnlich sind um wirklich miteinander auszukommen. Blaise macht seine Pläne aber im stillen, ich bin üblicherweise der Mittelpunkt.“
"Wer ist dann dein bester Freund?”, fragte Mike auf einmal.
Draco sah ihn verwirrt an.
„Du sagtest Gregory und Vincent sind beste Freunde, und du magst Blaise nicht. Mit wem hängst du dann rum?“, fragte Mike genauer.
"Mit Gregory und Vincent. Sie folgen mir manchmal wie Hunde. Ich denke mein Vater hat ihren Vätern gesagt sie sollen ihnen sagen, daß sie auf mich aufpassen sollen oder so.“
"Das zählt nicht”, widersprach Mike. „Du mußt jemanden haben mit dem du gerne redest, der dich besser versteht als jeder andere. Das ist nicht Vincent, oder?”
“Natürlich nicht. Vincent ist nicht so dumm wie die Leute denken, aber er ist auch nicht gerade gut um andere zu verstehen. Er ist ein Freund, aber das meiste was ich denke versteht er nicht.”
"Wer dann? Wer würde deine Gedanken verstehen? Wem vertraust du deine Probleme an?“ Warum war Mike so nachdrücklich? „Es muß jemanden geben.“
"Das ist dann wohl Professor Snape. Er ist der einzige der wirklich etwas versteht, aber ich denke, ihn kann man nicht besten Freund nennen. Ich meine, er ist ein Lehrer, ein Erwachsener. Freunde sollen das gleiche Alter haben.“
"Freunde sind Leute die man mag und die einen auch mögen”, sagte Cathy.
"Aber vertraust du Snape wirklich etwas an?”, fragte Sammie. "Er ist immer noch ein Lehrer.”
”Nun, ich sage ihm nicht direkt, wenn ich die Schulregeln brechen will... meistens“, fügte Draco hinzu als er sich daran erinnerte, daß er Snape um einen Trank gebeten hatte, um Professor Lupin einen Streich zu spielen. Das war sicher gewesen. Jeder hatte gewusst, wie sehr Snape Lupin haßte, und es war ein recht harmloser kleiner Witz gewesen, nur um den Lehrer zu ärgern.
Die Rakers sahen ihn seltsam an.
”Du bist komisch, Drache”, sagte Mary endlich. “Ich meine, erwachsene Freunde zu haben ist cool und so, aber den Lehrer als besten Freund zu haben ist wirklich seltsam.“
"Ich habe euch gesagt, daß er nicht mein bester Freund ist“, verteidigte sich Draco. “Er ist nur der einzige der mich wirklich versteht.“
„Hast du einen besseren?”, fragte Charlie in fast herausforderndem Tonfall.
Draco sah sich um. Sie nickten alle zustimmend. Snape war sein bester Freund? Konnte man einen Lehrer Freund nennen? Sah Snape sie als Freunde an? Höchstwahrscheinlich nicht. Er musste aber darüber nachdenken. Es war irgendwie eine seltsame Entdeckung, daß es ihn nicht wirklich störte, Snape seinen Freund zu nennen.
Auf einmal ging die Tür auf, und sie sprangen auf. Wer würde in einer leeren Schule herein kommen?
Es war natürlich nur Professor Snape. Er hatte offensichtlich seine Einkaufsliste beendet und war auf die Suche nach ihnen gegangen.
"Wollt ihr jetzt mitkommen und die Bibliothek ansehen?”, fragte er, über ihre Überraschung lächelnd.
Draco fragte sich ob er etwas von ihrem Gespräch gehört hatte. Snape war wirklich gut darin, sich an Leute anzuschleichen, und er glaubte nicht, daß er sich zu gut dazu war, an der Tür zu lauschen bevor er seinen großen Auftritt machte.
”Ist es wahr, daß Hogwarts die größte magische Bibliothek in Europa hat?”, fragte Mike. „Noch größer als die des Ministeriums?”
“Nun ja ich denke es ist die größte offizielle Bibliothek. Es gibt einige Privatsammlungen, die ich gesehen habe, die aber noch größer sein könnten“, antwortete Snape mit einem Blick auf Draco. „Oder besser ausgestattet was bestimmte Fächer betrifft.“
Draco fragte sich was mit der Bibliothek seines Vaters passieren würde. Sie war größtenteils mit Büchern über die dunklen Künste gefüllt. Er konnte sich gut vorstellen, daß einige davon verbrannt werden würden, aber andere waren wertvoll. Würde das Ministerium gierig genug sein, sie zu verkaufen? Konnte es sein, daß einige der Bücher seines Vaters hier in Hogwarts endeten?
Er hätte es vielleicht von Snape erfahren, aber ihm war gerade nicht danach zu fragen. Also folgte er Snape und den Rakers durch all die bekannten aber seltsam verlassenen Gänge in die Bibliothek. Sie mussten auf dem Weg einige Male anhalten, weil die Rakers immer mehr faszinierende Dekorationen entdeckten.
Matt war besonders begeistert von den Kerzen die magisch angingen wenn jemand in bestimmte Gänge kam. Im Schuljahr waren sie üblicherweise nur in den Kerkern und anderen besonders dunklen Gegenden, die nicht oft besucht wurden, aber jetzt waren kaum Leute in Hogwarts, und der größte Teil des Schlosses war damit ausgestattet.
„Es wäre Verschwendung, normale Kerzen zu nehmen die ständig brennen wenn niemand da ist und sie braucht”, erklärte Snape. “Die magischen Kerzen sind etwas teurer, aber sie halten auch länger.”
Die Bibliothek zu betreten bedeutete einen Schock für die Rakers. Sie standen nur in der Tür und starrten eine Weile ins Zimmer.
“Dieser Raum muß größer sein als der Marktplatz!“, rief Sammie schließlich.
“Nicht viel“, sagte Snape. “Er sieht größer aus weil nicht so viele Leute hineingestopft sind, aber in Wirklichkeit sind sie etwa gleich groß.“
Das half den Rakers allerdings nicht viel über ihre Überraschung weg. Mary war die erste, die vorsichtig einen Fuß in die Bibliothek setzte, und die anderen folgten ihrem Beispiel langsam und vorsichtig, und gingen ein paar Schritte in den Raum. Snape schloß die Tür mit einer Bewegung seines Zauberstabes hinter ihnen, da sie offensichtlich völlig darauf vergessen hatten.
Mike war der erste der die Decke sah. “Schaut!” rief er, und deutete nach oben, und wieder standen alle mit offenem Mund da.
Draco sah sich ebenfalls genau um und versuchte sich vorzustellen wie die Bibliothek für seine Freunde aussah. Er hatte die prachtvollen Dekorationen noch nie beachtet, und die Freskos an der Decke waren zwar sehr schön aber nichts im Vergleich mit dem Zauber der Großen Halle. Dennoch war die Bibliothek ein sehr schöner Ort, wenn man sie so betrachtete.
Severus aber hatte die Dekorationen oft genug gesehen und bewundert. Er ging direkt zu einem bestimmten Regal und zog ein Buch heraus ohne auch nur zu suchen. Draco fiel auf einmal ein, daß jemand einmal gesagt hatte, daß Professor Snape und der Direktor wahrscheinlich die einzigen Leute waren, die ein bestimmtes Buch in der Bibliothek schneller fanden als Madame Pince. Es schien, daß dieses Gerücht einen wahren Kern hatte.
Er folgte seinem Lehrer an einen Tisch in der Nähe und versuchte einen genaueren Blick auf das Buch zu werfen.
“Wollen Sie da Onkel Thomas’ Adresse finden?”, fragte er.
Snape hielt ihm wortlos das Buch hin, damit er es betrachten konnte. ‚Das Register Britischer Zauberer’ stand der Titel in großen Goldbuchstaben auf ihm, und etwas kleiner war darunter geschrieben: ‚oder: wohin schicke ich meine Eule’
Auf einmal fiel Draco seine Adlereule ein. Wie er sich wünschte sie jetzt hier zu haben. Er fragte sich was das Ministerium wohl mit ihr anstellen würde. Wahrscheinlich machen sie eine offizielle Ministeriumseule daraus, dachte er traurig. Sie war mit Sicherheit eindrucksvoll genug.
Er öffnete das Buch und sah, daß es mit langen Spalten mit Adressen in alphabetischer Reihenfolge gefüllt war. Das große Buch schien nichts anderes zu beinhalten. Wie viele Zauberer das waren! Draco hatte natürlich gewusst, daß Endland eine der größten magischen Bevölkerungen der Welt hatte, aber es war doch recht beeindruckend, die winzige Schrift und die Größe des Buches zu sehen.
Schnell fand er die Seiten mit M und suchte darauf nach Thomas Malfoy. Da! Maleric Douglas ... Mallory Elizabeth... Wo waren die Malfoys? Draco sah mit einem sehr verwirrten und verängstigten Blick zu Snape auf.
”Er ist nicht da. Und Vater auch nicht.”
Die Rakers, die einer nach dem anderen gekommen waren, während er in dem Buch gesucht hatte, tauschten verwirrte Blicke. Mike und Cathy beugten sich über den Tisch um einen genaueren Blick auf die Seite zu werfen als würden sie hoffen, etwas anders zu sehen als Draco. Die anderen starrten alle Snape an, der einen Blick auf die Seite warf, nickte und sich der Zaubereigeschichteabteilung zuwandte.
"Geheimadresse”, erklärte er beiläufig. “Ich hätte es mir denken können.”
"Geheimadresse?”, wiederholte Mike verwirrt. „Wie kann eine Adresse ein Geheimnis sein?“
Draco zuckte mit den Schultern und rannte Snape nach, der jetzt Bücher vom letzten Regal der Abteilung für Zauberergeschichte zog. Die Rakers folgten ihm sofort.
"Was ist eine Geheimadresse, und warum ist sie nicht im Buch?”
"Sie ist nicht im Buch weil sie geheim ist, und eine Geheimadresse ist eine die nicht im Buch ist“, sagte Snape mit einem leichten Grinsen das nur Draco erkannte.
Die Rakers sahen sich wieder verwirrt an. Draco aber zuckte nur die Schultern und versuchte es aus einer anderen Richtung anzugehen.
”Ich dachte, alle britischen Zauberer wären in dem Buch aufgeführt. Wenigstens sah der Titel so aus.“
„Alle britischen Zauberer, außer denen die dafür bezahlt haben nicht drin zu sein“, sagte Snape als er die Bücher, die er gewählt hatte, auf den Tisch legte.
Draco überflog schnell die Titel: ‚Die Geschichte der Malfoys’, ‚Die Malfoys’, ‚Die Familie Malfoy und ihre Anwesen...’
Ah, das waren also die Bücher über seine Familie von denen Snape gesprochen hatte.
„Warum zahlt jemand dafür, daß er nicht in einem Buch mit Adressen erwähnt wird?“
"Weil sie nicht von Besuchen und Eulen von Fremden belästigt werden wollen, von Werbung per Eule, Vertretern, Reportern, Dieben... Die entschlosseneren der letzten drei Gruppen finden einen sowieso, und wir auch.“ Severus nahm die Familie Malfoy und ihre Anwesen. „Hier sollten irgendwo Adressen sein.”
Draco nahm mit einem Seufzer ein anderes Buch vom Stapel und öffnete es. Er schien bei ‚Die Malfoys’ gelandet zu sein, während sich Mike und Cathy die Geschichte der Malfoys teilten.
"Wonach genau suchen wir?”, fragte Charlie, die vorsichtig über den Deckel eines weiteren Buches strich.
”Die Adresse von jemandem der Thomas Malfoy heißt und der irgendwo in Schottland lebt”, erklärte Snape.
"Ich bin mir bei Schottland nicht ganz sicher“, gab Draco zu. „Ich denke nur, daß es mal jemand erwähnt hat.“
Sie verbrachten fast eine Stunde damit, diese Bücher zu durchsuchen. Mary, Larry und Sammie wurde es langweilig, und sie gingen nach einer Weile davon um die Bibliothek weiter zu erforschen. Draco wünschte er hätte mit ihnen gehen könnten. Er wusste schon was „Die Malfoys“ über seine Familie zu sagen hatte, und war ebenfalls furchtbar gelangweilt. Das einzige das interessant sein hätte können, waren die Stammbäume, aber sie hatten keine Adresse von Thomas Malfoy, und Draco hatte keine Zeit, sie nur zum Spaß anzusehen.
Es war Professor Snape der schließlich ein kleineres Anwesen im Norden von Schottland fand. Der Name des aktuellen Besitzers war nicht angegeben, da das Buch schon 100 Jahre alt war, aber ein Blick in die Stammbäume in Die Malfoys bestätigte, daß der Besitzer der in „Die Familie Malfoy und ihre Anwesen“ erwähnt war wirklich Thomas’ Vater war und es daher sehr wahrscheinlich war, daß es das war nachdem sie suchten.
"Nun, dann nehmen wir morgen den Zug nach Norden”, erklärte Snape ruhig.
Er hatte es wahrscheinlich erwartet, dachte Draco. Er streckte den Hals um die Bilder des Anwesens seines Onkels in Snapes Buch zu sehen. Snape schob ihm die Familie Malfoy und ihre Anwesen mit einem leisen Lächeln herüber.
"Es unterscheidet sich nicht sehr von dem an das du gewöhnt bist. Du solltest dich dort richtig zu Hause fühlen“, bemerkte er.
Draco sah das Haus kritisch an. Es schien etwas kleiner zu sein als Malfoy Manor, aber das machte keinen wirklichen Unterschied, denn der größte Teil des Herrenhauses war, soweit Draco wusste, sowieso seit Jahrhunderten unbenutzt. Er hatte den leichten Verdacht, daß nicht all die unbenutzten Räume immer so verlassen gewesen waren wie ihn sein Vater glauben machen wollte, aber Draco hatte sie nie auf irgendeine Weise gebraucht. Wo konnte also das Problem sein, wenn man in einem Haus mit ein paar Zimmern weniger lebte?
Im großen und ganzen sah der Ort gut aus. Etwas kalt und verboten, aber das war wirklich das woran Draco gewohnt war, und nach dem was er gelesen hatte war das Dorf näher als das bei Malfoy Manor. Das sollte schön sein. Vielleicht würde er dort Freunde finden.
Die Gegend schien größtenteils von Muggeln bewohnt zu sein, aber das sollte kein Problem sein. Es würde Draco eine bessere Gelegenheit geben, mehr über das Muggelleben zu erfahren, und nachdem er sich mit zwei Squibs und einer Halboger angefreundet hatte glaubte er auch nicht, daß er Probleme haben würde mit Muggeln auszukommen.
Die Gegend sah aber ziemlich kalt aus. Er würde ein paar sehr warme Umhänge für die Weihnachtsferien brauchen, aber er nahm an, daß Onkel Thomas das selbst einsehen würde.
Allgemein konnte es ein sehr interessanter Ort sein um dort zu leben
Snape ließ Draco eine Weile die Bilder ansehen, und ging um die Rakers zu suchen die in die verschiedenen Abteilungen der Bibliothek davon gelaufen waren. Einige von ihnen bewunderten noch immer die Dekorationen an den Wänden während sich andere für die Bücher selbst interessierten.
Er brachte sie zurück zu Draco, der noch da saß, und zählte schnell durch ohne, daß sie es merkten, eine Fähigkeit die viele Lehrer nach ein paar Jahren, in denen sie auf jedem Schulausflug verlorengegangene Schüler suchen mussten, lernen. ‚Alle da, gehen wir bevor wieder jemand davonläuft.’ Dieser Gedanke kam mit dem Zählen automatisch.
”Also, würdet ihr auf dem Weg hinaus gerne noch einen Blick in den Gryffindorturm werfen?”, fragte er, und Dracos Kopf schoß in die Höhe. „Nur als Beispiel das ihr mit den Slytherinkerkern vergleichen könnt?“
"Wir kommen nicht hinein“, erinnerte Draco ihn sofort. „Wir kennen das Passwort nicht, und nicht einmal die genaue Stelle wo der Eingang ist.“
Snape grinste. “Du vielleicht nicht, aber ich.“
„Sie wissen wie man in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors kommt?! Wie?”, rief Draco verwirrt.
"Wie?” wiederholte Severus gespielt unschuldig. „Meinst du wie kommt man hinein, oder wie habe ich es erfahren?“
"Äh... beides. Aber größtenteils, wie haben Sie es herausgefunden? Es ist wahrscheinlich das am besten gehütete Geheimnis der Schule.“
„Eigentlich nicht. Ich weiß einige Dinge die viel geheimer sind als die Eingänge und Passwörter der Gemeinschaftsräume, aber das brauchen die Schüler nicht wissen, Woher ich es weiß: ich bin ein Lehrer und ein Hauslehrer. Wir alle wissen wie man in alle Gemeinschaftsräume kommt.“
„Dann können Sie rein wann immer sie wollen?“
"Theoretisch, Draco, nur theoretisch. Ich mache es normalerweise nicht, weil ich da nichts verloren habe, aber jetzt ist niemand hier, und ich nehme an, daß es keinem weh tut wenn wir schnell hinein sehen.“
Draco nickte aufgeregt und Snape ging auf die Tür zu. Die Kinder folgten ihm.
"Hey, was ist mit den Büchern die ihr heraus genommen habt?”, rief Matt hinter ihnen her. „Sollen wir sie einfach auf dem Tisch liegen lassen?“
Snape drehte sich um und blickte über die Schulter zurück in die Bibliothek. Tatsächlich lagen die Bücher über die Malfoys noch immer in einem unordentlichen Haufen auf einem Tisch in der Abteilung für Zauberergeschichte, während das Adressbuch noch auf einem anderen Tisch vorne im Zimmer lag.
Severus lächelte, und mit einem schnellen, beiläufigen Wedeln seines Zauberstabes schickte er sie zurück in ihre Regale. „Besser?”
Matt nickte nur mit offenem Mund. Er hatte sein ganzes Leben lang mit Magie gelebt, aber die Leichtigkeit mit der Snape sie benutzte erstaunte ihn. Er selbst konnte natürlich gar keine Magie benutzen, aber er war ziemlich sicher, daß seine Eltern die Bücher auch nicht so zurück schicken konnten. Eines nach dem anderen zurück schweben lassen, das ginge, aber sie alle mit einer einzigen Bewegung und ohne Zauberspruch aufräumen? Nein, wohl kaum.
Snape führte sie durch ein paar weitere schön geschmückte Gänge, eine weitere Treppe hinauf, warnte sie davor auf die dritte Stufe zu treten und blieb schließlich vor dem großen Porträt einer sehr fetten Frau stehen.
Draco hielt das Bild für abstoßend und geschmacklos, aber er war höflich genug, es ihr gegenüber nicht zu erwähnen.
"Löwenpfote”, sagte Snape zu dem Porträt, und zu Dracos Überraschung schwang es von der Wand weg und zeigte ein Loch, das er dort nie vermutet hatte. Er war in den letzten 4 Jahren oft genug diesen Korridor entlang gekommen, aber er hatte nie jemanden hinein oder heraus kommen sehen. Andererseits hätte er auch nicht hinter einem Porträt nach einem geheimen Eingang gesucht, da der Gemeinschaftsraum der Slytherins einfach hinter einer normal aussehenden Wandplatte versteckt war. Er hatte angenommen, daß es bei den Gemeinschaftsräumen der anderen Häuser ebenso war.
Er war etwas nervös als er in feindliches Territorium eindrang indem er hinter Snape und den Rakers durch das Loch stieg, und blieb erschrocken stehen.
Er sah sich einmal sehr langsam im Gemeinschaftsraum der Gryffindors um, und wich angewidert zurück. Statt der kühlen Eleganz von grün und Silber, die er aus Slytherin gewöhnt war, war hier alles ein kreischendes Durcheinander aus rot und Gold. Es sah unanständig und viel zu gewaltig und bunt für ihn aus.
Draco war froh, daß hier ebenfalls kein Feuer brannte. Noch mehr rot hätte seinen Augen weh getan. "Dieser Ort ist furchtbar.” Er sah Snape finster an, der, wie er gut wusste, auf keine Weise für die Hausfarben von Gryffindor verantwortlich gemacht werden konnte. „Es sieht aus wie ein Hurenhaus.“
"Können wir sehen wie ihre Schlafsäle aussehen?”, fragte Sammie neugierig.
Snape nickte und führte sie eine Treppe mit abscheulich rotem Teppich hinauf zu den Schlafräumen der Jungen. Mit einem leisen Grinsen in Dracos Richtung öffnete er die Türe auf der noch immer “Fünfte Klasse” stand, und winkte sie hinein.
Wieder fühlte sich Draco von all dem Rot angesprungen. Er zwang sich dennoch, hinzusehen. Hier schlief Harry Potter.
Der Schlafsaal der Gryffindors hatte ein Fenster. Das hätte ihm auch gefallen, aber sein Schlafsaal war unterirdisch. Es gab keinen Ort den ein Fenster hätte zeigen können. Die roten Vorhänge vor den Betten waren aber einfach abscheulich. Nein, Draco wollte sicher nicht in Harry Potter's Schlafsaal wohnen.
Der Weg zurück nach Hause war seltsamerweise weniger angenehm für Draco, und auf einmal wollte er die Zeit anhalten und den Rückweg ewig dauern lassen. Er musste am Ende seinen neuen Freunden auf Wiedersehen sagen, und war nicht sicher ob er sie je wieder treffen würde. Natürlich hatte er versprochen sie an Hogsmeade-Wochenenden zu besuchen, aber was war wenn Onkel Thomas ihn nicht nach Hogwarts zurück kommen liess?
Diese Angst nagte an ihm obwohl er sich mindestens hundert Mal gesagt hatte, daß das sehr unwahrscheinlich war. Er hatte nur noch 3 Schuljahre vor sich. Warum sollte er jetzt die Schule wechseln müssen?
Er trottete still und in seinen Gedanken verloren hinter Professor Snape her, ohne sich um das Geschäker der Rakers um ihn herum zu kümmern.
”Schick uns eine Eule wenn du weißt wo du wohnst, ja?”
Draco sah bei diesen Worten überrascht auf. Mike und Cathy gingen neben ihm.
"Wir mieten einfach eine Posteule um zurück zu schreiben. Wenn wir alle unser Geld zusammenlegen können wir uns leisten die jede zweite Woche zu schreiben oder so.“
"Jack wird euch aber nicht helfen”, bemerkte Draco, der noch immer etwas niedergeschlagen war.
"Nein, aber wir brauchen Jack nicht. Jeder von uns hat irgendwo etwas Geld. Babysitten, Zeitungen Austragen, Besorgungen... wir schaffen das schon.“ Cathy zuckte die Schultern.
"Ich bin nur nicht sicher, ob ich euch eine Eule schicken kann. Meine Eule wurde vom Ministerium mit allem anderen eingezogen, und ich weiß noch nicht ob mein Onkel mich seine Eulerei benutzen lässt.”
Das war noch etwas über das er nachdenken musste. Wenn er nicht an eine Eule kam, konnte er nicht einmal Professor Snape schreiben. Der Gedanke machte ihm Angst.
“Wenn er dich nicht gut behandelt läufst du gleich wieder weg und kommst zurück“, schlug Mary von hinten vor. „Wir behandeln dich immer gut.
Draco lächelte. „Ich werde euch vermissen. Ich wünschte ich könnte länger bleiben“
Es gab so viele Dinge die er noch tun wollte. Er wollte wieder an den Teich gehen, Fußball spielen, mehr von West Hogsmeade sehen. Vielleicht würde er eines Tages zurück kommen und hier leben. Wenn er ein Elektriker wurde wäre es gut, zu wohnen wo die Leute elektrische Dinge hatten, die er reparieren konnte. Und wenn er ein Physiklehrer wurde würde er versuchen, in Hogwarts eine Anstellung zu bekommen und den Sommer über in West Hogsmeade leben wie Professor Snape. Oder vielleicht würde er einen Job an der West Hogsmeade Zaubererschule bekommen. Dann hätte er einen wirklich guten Grund, hier zu wohnen.
“Wir werden dich auch vermissen“, sagte Cathy leise.
„Ja“, grinste Sammie. „Du bist der einzige, der es Jack wirklich zeigen könnte.
„Ich denke Jack wird dich auch vermissen, weißt du”, sagte Mike. „Er gibt es nur nicht zu, aber du bist jetzt einer von uns. “