Runaway Dragon"

 

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Kapitel 53: Probleme beim Mittagessen



Hugin und Munin kamen eine Stunde später zurück. Dieses Mal trug Hugin den Brief. Erst freute sich Draco es zu sehen, aber bald stellte sich heraus, daß der Babyrabe doch noch nicht bereit war für diese Aufgabe.
Er tat was er konnte um Dracos Händen auszuweichen wann immer der Junge nach dem Brief griff, und nur ein strenger Tadel von Munin hielt ihn davon am, ihn mit roher Gewalt von seinem Bein zu reißen. Draco hatte keine Ahnung wie Neville es geschafft hatte, den Brief überhaupt an Hugins Bein zu binden.
Am Ende musste Severus den Raben mit einem starken Beruhigungszauber belegen um ihn dazu zu bringen lange genug still zu sitzen so daß Draco den Brief holen konnte.
Neville schien überrascht aber glücklich gewesen zu sein, wieder von Dravco zu hören., er sagte daß es ihm viel besser ging und daß es toll war, wieder in der Schule zu sein. Abgesehen von einem leichten Hinken war er wieder ganz gesund, und er freute sich auf Draco's und Harry's Rückkehr.
"Mehr auf Potter, da wette ich", dachte Draco. es war trotzdem nett von Neville, ihn mit einzuschließen. "Vielleicht wären wir gut miteinander ausgekommen wenn er in ein anderes Haus gekommen wäre. Hufflepuff hätte gut zu ihm gepasst."
Neville wusste auch keine Lösung für Tims Problem, aber er bot an, an einem Wochenende zu kommen um sich mit dem Jungen zu unterhalten. Vielleicht ging es Tim besser wenn er mit jemandem reden konnte der das gleiche Problem hatte. Draco war sich aber nicht sicher, ob Neville dafür die richtige Wahl war. Seiner Meinung nach war Neville nicht annähernd so schlecht wie Tim. Er bekam wahrscheinlich die gleiche Wirkung wenn er Tim Clarence vorstellte. Vielleicht wäre Max besser geeignet, dachte Draco. Aber wie konnte er die beiden zusammenbringen?
Nun, vielleicht hatte er Glück. Er würde ein Auge auf beide halten, und versuchen sich gleichzeitig mit ihnen zu unterhalten wenn er sie gleichzeitig sah.

Die Zauberkunststunde am Montag verlief genau nach Plan. Keiner der Zauberkunst A Schüler hatte ein Problem dabei, den Zauber auszuführen. Connelly schien überrascht, aber nur leicht enttäuscht zu sein. Vielleicht dachte sie, sie hätte Draco endlich mit der Leistung ihrer Schüler beeindruckt.
Bevor es klingelte um das Stundenende anzuzeigen hob Anya vorsichtig die Hand.
Es war ein seltenes Ereignis das sofort die Aufmerksamkeit der alten Connelly bekam.
"Ja, Miss Allen?"
Anya schluckte nervös. "Ich habe mich gefragt ob wir am nächsten Montag eine neue Prüfung haben werden, Sir." sagte sie. "Und wenn, würde es ihnen viel ausmachen wenn sie uns schon sagen würden was es sein wird?"
Connelly verzog das Gesicht. "Warum wollen sie das denn wissen?" fragte sie scharf.
"Nun, ich…ich mache mir etwas Sorgen um meine Zauberkunstnote, Sir", stotterte Anya. Sie brachte es fertig, sehr verlegen auszusehen. "Ich weiß daß meine Leistungen in letzter Zeit nicht allzu gut waren, und ich...ich will wirklich nicht abgestuft werden, also dachte ich, ich sollte schon zu üben anfangen."
"Nun gut", sagte sie endlich. "Wir fangen als nächstes mit Bannzaubern an. Ich prüfe die Grundbannzauber am Montag oder Mittwoch. Es kommt darauf an, wie weit wir in dieser Woche mit der Theorie kommen."
"Oh, gut", Anya schaffte es, die Lehrerin anzulächeln. "Da sollte ich genug Zeit zum üben haben. Danke, Sir."
Connelly sah sie finster an, aber sie antwortete nicht.

"Ich habe wieder einen Dreier", erzählte Max Draco als sie sich auf dem Weg zum Mittagessen trafen,. "Wieder besser als die Zwillinge." Er strahlte.
"Die Zwillinge?" fragte Draco, "Was haben sie gemacht?"
"Oh, Alex konnte den Zauber beim letzten Versuch, aber Connelly beschloß daß es gerade noch für eine Vier reichte. Andy ist ganz durchgefallen." antwortete Max lächelnd. "Aber ich habe es geschafft." Draco lächelte. "Das ist toll, Max."
Sie kamen gerade in die Mensa. Nun, wenn Tim in der Nähe war, hätte er vielleicht eine Chance.
Sparks öffnete die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. Draco und die anderen gingen an ihm vorbei. Das erste das sie sahen war eine Erstklässerin die mit blutendem Arm auf sie zu und an ihnen vorbei rannte.
Ein Stück weiter in den Raum kämpfte Luke mit einem anderen Mädchen das groß genug für die 2. oder 3. klasse aussah. Tiny, der jüngste Engel, lag auf dem Boden nicht weit hinter den Kämpfern und starrte mit großen Augen verängstigt eine gelbe Kappe an die neben ihr lag.
Draco brauchte einen Augenblick um zu verstehen was los war, aber als er das blutige Messer in der Hand des größten Mädchens sah, bekam er eine ganz gute Vorstellung davon.
Sollte er Luke helfen? Ein schneller Blick zum Rakerstisch zeigte ihm, daß Jack interessiert zusah, aber er gab kein Zeichen davon, sich einzumischen. Nur Mary sah aus als wollte sie mitkämpfen, aber Mary wollte immer gerne kämpfen. Susie stand mit einer Gruppe Erstklässer in der Nähe der Kämpfer und sah zu. Draco nahm an, daß die Erstklässer gerade herein gekommen waren als der Kampf begonnen hatte.
An einem Tisch auf der anderen Seite des Raums war die Reaktion auf dem Kampf offensichtlich eine ganz andere als die der Rakers gewesen. Die Bande mit den gelben Kappen war schon aufgestanden und ging langsam aber offensichtlich in Patrouillenformation auf den Kampf zu.
Gehörte die Kappe auf dem Boden dem verletzten Mädchen oder dem Angreifer? Draco nahm zweiteres an, da er an ihr keine Bandenfarben sah, und sie zu alt aussah um nirgends Mitglied zu sein, was bei einer Erstklässerin durchaus der Fall sein konnte.
Luke sah kurz auf, und bemerkte, daß die Bande sich näherte. Seine Augen wurden groß, er ließ seine Gegnerin los und wich zurück, so daß er zwischen den gelben Kappen und Tiny stand.
Versuchte er wirklich einen Engel zu schützen?
Die Bandenführerin schob sich durch die Zuschauer aus der ersten Klasse als das Mädchen mit dem Messer aufstand und seine Kappe aufhob, wobei Tiny und Luke noch weiter zurück wichen. Die bedien Jungen die die Anführerin flankierten schoben sich hinter ihr durch die Menge. Einer von ihnen stieß Susie dabei versehentlich in einen Tisch.
Susies überraschter Aufschrei brachte die anderen Rakers in einem Sekundenbruchteil auf die Füße. Jack verschwendete keine Zeit damit sich langsam anzuschleichen. Stattdessen rannten die Rakers direkt herbei.
Draco stellte sich zu ihnen als sie nur wenige Schritte von der Bande mit den gelben Kappen stehen blieben.
Die Anführerin warf dem Jungen der Susie "Angegriffen" hatte einen wütenden Blick zu.
"Idiot!" fauchte sie.
Die fremde Bande drehte sich um die Rakers anzusehen. Das Mädchen mit dem Messer trat endlich von Luke zurück um ebenfalls die neue Gefahr anzusehen.
Luke und Tiny erkannten, daß sie im Augenblick ignoriert wurden und benutzten die Chance um zur Tür zu schleichen.
Die beiden Banden standen einander still gegenüber. Draco sah, daß die Augen der Anführerin der gelben Kappen auf und ab wanderten und erst Jack, dann Larry, Mike, ihn selbst und endlich Mary musterten, dann Cathy, Charlie, Matt und Sammie ansahen. Offenbar hatte sie genug gesehen um zu beschließen, daß sie sich mit den Rakers nicht anlagen wollte.
Susie war inzwischen aufgestanden und hatte sich genau vor Jack gestellt.
Jack legte ihr langsam die Hände auf die Schulter. Er wandte die Augen nicht von der Anführerin der anderen Bande ab. Sie starrten sich eine Weile an, bis das Mädchen endlich nickte und sich an das Mädchen mit dem Messer wandte.
"Steck dein Messer weg, Mint", befahl sie mit gezwungen ruhiger und sanfter Stimme.
Mint warf einen schnellen Blick auf die Rakers, klappte ihr Taschenbesser zu und ließ es dann in ihre Tasche fallen.
Die Anführerin sah wieder zu Jack, welcher leicht nickte. Sie nickte wieder, dann wich sie langsam zurück. Langsam kehrten die gelben Kappen an ihren Tisch zurück ohne den Rakers auf dem Weg den Rücken zuzuwenden.
Jack wartete bis sie alle wieder saßen, dann warf er einen herausfordernden Blick durch den Raum bevor er sich umdrehte und gefolgt von seiner Bande wieder an seinen Tisch zurückkehrte.

"Du hast Luke nicht beschützt", bemerkte Draco später als sie über den Vorfall sprachen.
"Warum sollte ich?" fragte Jack schulterzuckend. "Er ist kein Mitglied der Bande."
"Wir beschützen unsere kleinen aber vor den Sharks", erklärte Draco.
"Wir beschützen sie vor anderen Banden die in unser Gebiet eindringen", antwortete Jack ruhig. "Und wenn sie angegriffen werden wenn sie für uns arbeiten. Wenn Luke aber dumm genug ist, jemanden anzugreifen der ein Messer in der Hand hat, dann ist das sein eigenes verdammtes Problem. Ein Engel ist es nicht wert, daß man ihn beschützt, und er hätte wissen sollen, daß er gegen die Größere keine Chance hat, auch wenn sie kein Messer gehabt hätte."
"Hätte auch wissen sollen, daß ihre Bande sie unterstützt", fügte Matt hinzu.
"Sollen wir einen solchen Idioten überhaupt aufnehmen?" fragte Mike plötzlich. "Der Kleine scheint mehr Schwierigkeiten zu machen als er wert ist."
"Ich dachte wir könnten einen weiteren Kämpfer immer gebrauchen, und er ist unser einziger Reservespieler im Fußball", erinnerte ihn Draco.
"Er ist kein so eindrucksvoller Kämpfer", schnaubte Larry.
"Und mit solchen Aktionen zieht er uns in unnötige Kämpfe", fügte Cathy hinzu.
"Er wollte schon immer Raker werden", sagte Susie etwas traurig. "Es wird ihm sehr weh tun."
"Wir sind nicht dazu da, ihn glücklich zu machen", erinnerte Mary sie. "Wir schulden ihm nichts."
"Drache hat aber recht", warf Charlie ein. "Wir brauchen einen Reservespieler wenn wir gegen die Löwen spielen."
"Wir können uns immer einen von den anderen kleinen aussuchen", sagte Mike. "Larrys Bruder wird einmal ein guter Verteidiger, und Mely ist auch nicht schlecht."
"Sie sind aber noch zu klein um etwas zu bringen", sagte Jack. "Im Moment brauchen wir Luke noch, und er bessert sich vielleicht noch. Wenn er dich fragt, Maus, sag ihm, daß ich mich über die Szene heute nicht gefreut habe und daß ich ihn in nächster Zeit nicht aufnehme, aber sag nicht, daß wir darüber nachdenken ihn gar nicht aufzunehmen."
Susie nickte. "Ich rede aber nicht mehr viel mit ihm."
"Dann sag es Mely", schlug Mike vor. "Sie sagt es dann den Kleinen."
Draco war etwas überrascht über diese Diskussion. Bisher war es ihm immer vorgekommen, als würden die Kleinen sich ihren Platz in der Bande ihrer Wahl durch ihre Loyalität sichern. Sie wurden von den Bandenmitgliedern normalerweise demonstrativ ignoriert bis sie alt genug waren um beizutreten, und wurden dann angenommen wenn es der Bande passte.
Was würde aus Luke werden wenn die Rakers ihn nicht aufnahmen? Er wurde zu alt um nicht in einer Bande zu sein, und er hatte sich nie für eine andere Bande interessiert. Warum sollten die Sharks oder der schwarze Ring ihn aufnehmen?

Dracos "Arbeitstag" endete mit seiner Nachhilfestunde für Mary und zwei ihrer Mitschüler. Er bemerkte, daß die Gruppe ganz angenehm war, solange er sie lang genug davon abhalten konnte sich über ihre Freunde zu unterhalten um ihre Aufmerksamkeit auf Zaubertränke zu bringen.
Das Gerede über Jungen war nervig, aber alles in allem beschloß Draco, daß er diese Gruppe mochte. Es war die Tränkeklasse am Mittwoch die ihm sorgen machte. Nun, um ehrlich zu sein war es nur ein Schüler der ihm in der Gruppe Sorgen machte: Martha!
Die anderen Namen in der Gruppe kannte er nicht, auch wenn sie in seinem Jahr waren. Er konnte nur hoffen, daß sie wirklich etwas lernen wollten und ihm helfen würden, Martha unter Kontrolle zu halten.
Aber zuerst kam der Dienstag mit einer recht leichten Nachhilfeklasse für Zauberkunst in der Pat, Sonja, Nico, Noel und Sparks waren. Das einzige Problem das Draco in dieser Gruppe hatte war Sparks. Noel war gut mit den Bannzaubern, auch wenn er etwas unsicher mit den Aufrufezaubern war.
Draco war nicht zu glücklich darüber, aber es war nicht schlecht genug um ihn in Gefahr zu bringen, Connelly's Tests nicht zu bestehen.
In der 6. Stunde unterrichtete er Tränke für seinen Jahrgang, aber Mary bestand darauf, trotzdem dabei zu sitzen. Draco bezweifelte, daß sie viel von dem verstand was sie machten. In der Klasse waren Clarence, Zach und ein Junge namens Terry, den Draco noch nie gesehen hatte. So viel zum Thema "Ich kenne meinen ganzen Jahrgang." Terry war ganz nett, aber er schien nur so viel zu arbeiten wie unbedingt notwendig war, und bekam oft Schwierigkeiten weil er seine Hausaufgaben nicht ablieferte. So war er in Zaubertränke zurückgefallen und musste nun aufholen.
Clarence's Problem schien nur die praktische Seite der Tränke zu betreffen. Er konnte jede Frage beantworten die Draco aus dem Tränkebuch stellte, selbst die aus den Kapiteln die die anderen beiden angeblich im Unterricht noch nicht durchgenommen hatten.
Draco seufzte. Er würde einen Ort finden müssen an dem er das Brauen üben konnte. Sollte er Clarence bitten, ihn bei den Snapes zu besuchen? Aber der Junge lebte nicht einmal in Hogsmeade und außer am Freitag, an dem Clarence nach der 4. Stunde nach Hause fuhr, waren seine 6. Stunden schon belegt. Vielleicht hatte Professor Funnel einen kleinen Übungsraum den sie benutzen konnten? Zach war der komplizierteste der drei. Zum einen hatte Draco etwas Angst vor ihm, zum anderen machte der Junge deutlich, daß er gar nicht da sein wollte.
"Schau mal, Zach," wagte Draco endlich zu sagen, "Wenn du keine Nachhilfestunden willst, warum hast du dich dann angemeldet?"
"Professor Aconite hat mich dazu gezwungen", sagte Zach ihm mit einem finsteren Blick. "Er sagte wenn ich mir keinen Nachhilfelehrer suche, schickt er meinem Vater eine Eule, daß ich durchfalle. Mein Vater…" Zach zuckte zusammen. "Schlechte Noten gefallen ihm nicht. Er sagt ich muß durchkommen um meine Zukunft zu sichern."
"Nun, gute Noten helfen vielleicht wirklich dabei, eines Tages den Job zu bekommen den du willst", erklärte Draco.
"Ich will professioneller Fußballspieler werden", zischte Zach. "Das ist meine Zukunft. Im Muggelfußball kann man viel Geld machen, und ihnen sind die Noten scheißegal, vor allem wenn sie von einer Zaubererschule kommen."
Auf einmal war alle Angst vergessen. Draco lächelte Zach an. "Du spielst Fußball?"
"Ja, ich bin in der Schulmannschaft", sagte er stolz. "Der Zweitbeste Spieler im Reserveteam. Ich wette, daß ich nächstes Jahr in die erste Mannschaft komme."
"Wenn ich an dieser Schule bleibe, versuche ich es nächstes Jahr auch", sagte Draco. "Der Sportlehrer scheint zu denken, daß ich eine gute Chacne habe, da sie einen Ersatz für Steve brauchen. Dann wären wir in derselben Mannschaft."
"Warum kümmerst du dich dann um das Tränkezeug?" fragte Zach. "Wenn du Profi werden willst ist Training viel wichtiger."
Draco dachte kurz darüber nach. Ja, es klang als würde es Spaß machen, mit Fußballspielen Geld zu machen. "Ich habe größere Pläne als das", sagte er zu Zach. "Ja, Fußballspielen ist eine Zeitlang ganz schön, aber ich will mehr vom Leben als ein paar Jahre Berühmtheit. Ich will auf eine Muggelschule wenn ich meinen Abschluß habe. Ich will Muggelphysik in die Zaubererwelt bringen. Wenn ich sie überzeugen kann, es zu einem Fach in Zaubererschulen zu machen werden sich ewig Leute an mich erinnern."
Zach starrte ihn an.
"Und außerdem ist Zaubertränke ein sehr interessantes Fach und es macht viel Spaß." Meinte Draco etwas verlegen weil er so viel verraten hatte.
"Wirklich?" fragte Clarence eifrig. "Oh bitte zeig mir wie man beim Brauen Spaß hat."
Terry schnaubte. "Nun, ich will nur bestehen."
"Gut", beschloß Draco. "Was ist mir dir, Zach, willst du auch bestehen?"
"Ich schätze schon", sagte Zach. "Zumindest erspart mir das den Zorn meines Vaters."
"Okay, dann fange ich einfach an, euch allen einige Fragen zu stellen um zu sehen was ihr schon wisst, damit wir wissen wo wir anfangen müssen."
Danach lief die Stunde gut, aber der große Wissensunterschied zwischen Clarence und den anderen beiden würde später wohl problematisch werden. Draco würde für diese Gruppe zwei verschiedene Stundenpläne erstellen müssen - einen praktischen für Clarence und einen theoretischen für Terry und Zach der irgendwo bei Kapitel drei im Buch begann.
In der fünften Stunde am Mittwoch hatten sie wieder eine große Zauberkunstklasse, aber dieses Mal waren Mike und Draco etwas organisierter und konnten als Team zusammenarbeiten. Trotz ihrer gemeinsamen Anstrengungen konnte Max aber den Advoco nicht lang genug halten. Er würde in dieser Prüfung durchfallen, aber zumindest waren seine Bannzauber vielversprechend. Sie waren nicht toll, aber er würde gut bestehen. Wenn sie noch eine Chance hatten, vor der Prüfung zu üben, würde Max vielleicht sogar einen Einser bekommen.
Die Schüler von Zauberkunst A gingen durch eine weitere vergleichsweise gute Zauberkunststunde, und abgesehen von Draco der eine Stunde mit Martha vor sich hatte, verließen sie die Stunde in Hochstimmung. Draußen rannten sie fast in eine Gruppe bleicher Zauberkunst B Schüler.
"Was ist denn?" fragte Eric, der heute ebenfalls Nachhilfe genommen hatte, Max. "Hat Connelly euch niedergemacht weil ihr den Zauber nicht gekonnt habt?"
"Nun, sie war nicht sonderlich nett, aber es hätte schlimmer sein können" antwortete Max leise.
"Sie hat die Zwillinge abgestuft." sagte Curly Draco. "Nelly und Conny kommen statt ihnen am Montag."
"Ja, sie wollen wahrscheinlich auch Nachhilfe", fügte Julia hinzu.
"Es gibt noch ein paar freie Stellen", sagte Draco. "Die Liste hängt noch, also können sie sich eintragen, ich würde mit ihnen reden, aber auf mich wartet jetzt eine Tränkegruppe, und ich kenne sie beide nicht.
"Ich versuche sie zu erwischen", erklärte Sparks. "Sie haben es wahrscheinlich noch gar nicht gehört." Und bevor Draco etwas sagen konnte, lief er davon.
Draco konnte nur hoffen, daß die beiden Mädchen damit klar kamen, die schlechte Nachricht von einem hüpfenden Sparks zu erfahren, als er in die Bibliothek rannte um eine Stunde mit Martha und... er sah wieder auf seine Liste... Ian, Tony und Conny zu halten. Augenblick mal - Conny? Dieselbe Conny, die Sparks suchte? Draco würde sie fragen müssen.
Natürlich konnte er Conny gar nichts fragen als er ankam. Stattdessen warf sich Martha mit einem Freudenschrei auf ihn.
"Martha! Laß mich!"
"Oh, aber Drache…" jammerte Martha.
"Wir sind hier um Tränke zu lernen, Martha." Draco schob sie hart von sich weg. "Jetzt setz dich bitte damit wir anfangen können.
"Zaubertränke sind mir egal. Das ist langweilig", erklärte Martha. "Ich will mir dir ausgehen."
"Wenn du keine Tränkenachhilfe brauchst, dann geh bitte", sagte Draco so kalt er konnte. "Deine Mitschüler zahlen gutes Geld für die Nachhilfestunden, und ich habe kein Interesse daran mit dir irgendwohin zu gehen. Ich habe schon eine Freundin."
"Ich bin viel hübscher", erklärte Martha ihm.
Draco sah an ihr auf und ab. "Na, das ist schwer zu sagen weil du so viel Farbe im Gesicht hast, aber ich bezweifele es doch. Und in jedem Fall ist Cathy Cat viel intelligenter und wahrscheinlich auch ein besserer Kämpfer als du."
"Ich mache alles", bettelte Martha. "Was machst du am liebsten?"
"Fußballspielen und Tränke brauen", grinste Draco. "Und du kannst das erste wahrscheinlich nicht, und das zweite willst du nicht, also verschwinde."
"Ich könnte für dich Fußballspielen lernen." Martha klimperte mit den Wimpern.
"Und Cathy kann es schon. Verschwinde jetzt."
"Aber ich brauche Tränkenachhilfe", bestand Martha.
"Fällst du durch?" wollte Draco wissen.
"Ja", bestätigte einer der Jungen. "Leider."
"Sie ist die einzige in der Klasse die schlechter ist als ich", fügte der andere Junge hinzu.
"Okay, Martha", seufzte Daco. "In dem Fall, setz dich. Du bist Conny, nehme ich an?" fragte er das andere Mädchen am Tisch.
"Ja, ich war im September ein paar Wochen lang krank und konnte in Zaubertränke nie aufholen", erklärte sie. "Es wird wahrscheinlich wieder, wenn du mir helfen kannst die Dinge zu verstehen die ich verpasst habe."
Draco nickte. "Gibt es noch eine Conny in unserem Jahrgang, oder bist du die einzige?"
"Hä?… oh nein, nein, ich bin die einzige", stotterte Conny verwirrt.
"In dem Fall bist du gerade in Zauberkunst B versetzt worden", erklärte ihr Draco. "Connelly' hatte genug von den Zwillingen und hat beschlossen sie gegen dich und jemanden namens Nelly auszutauschen. Sie prüft nächste Woche Bannzauber."
Conny verzog das Gesicht. "Oh toll, Connelly!"
"Es gibt noch ein paar freie Nachhilfestellen wenn du willst", bot Draco an. "Ich denke darüber nach", versprach Conny. "Aber wir waren letzte Woche mit den Bannzaubern fertig."
"Also ist Zauberkunst C auch in unserem Jahr vor A und B." grinste Draco als sich ein Plan in seinem Geist zu bilden begann. "Seid ihr beide auch in Zauberkunst C?" fragte er die Jungen.
"Ja, warum?" fragte der dunkelblonde Junge zurück.
Draco nickte. "Bist du Ian oder Tony?"
"Ian." grinste der Junge,.
"Denkst du, du könntest mir jede Woche aufschreiben welche Zauber ihr lernt, Ian?" fuhr Draco fort.
"Sicher, aber warum brauchst du das?"
"Um sie mit Connelly's Lehrplan zu vergleichen", antwortete Draco immer noch grinsend. "Wenn sie genau die gleiche Reihenfolge hat wie ihr Kollege werde ich ein Frühwarnsystem für die Themen ihrer nächsten Prüfungen haben. Das wird meinen Zauberkunstnachhilfegruppen helfen."
Trotz Marthas ständigen Versuchen mit ihm zu flirten bekam Draco einen groben Eindruck von den Fähigkeiten seiner Schüler nachdem dieser Punkt geklärt war. Martha schien wirklich die schlechteste der Gruppe zu sein, aber Draco hoffte, daß einige ihrer Antworten daran lagen, daß sie von ihren Flirtversuchen abgelenkt wurde. Wenn nicht wäre eine praktische Stunde mit Martha lebensbedrohlich.
Tony und Ian arbeiteten meistens gut zusammen. Ihnen beiden fehlte einiges an Grundwissen, aber sie ergänzten einander gut. Wenn einer eine Frage nicht beantworten konnte, konnte es meistens der andere.
Conny's Grundwissen war akzeptabel, auch wenn es Severus Snape nie befriedigt hätte. Nun, Draco sollte keinen Tränkeexperten aus ihr machen. Sie wollte nur das aufholen das sie verpasst hatte, und das war leicht genug. Draco beschloß, sich im Augenblick auf sie zu konzentrieren. Wenn sie aufgeholt hatte, konnte er mit den Zweit- und Drittklasssachen anfangen die Ian und Tony fehlten, und vielleicht würde er dann sogar herausfinden wie viel Martha wirklich wusste.
Er war aber erschöpft als die Stunde vorbei war. Vielleicht konnte er die Stunde Mike aufs Auge drücken?
Aber als er seinen Freund in der Eingangshalle traf und ihn fragte, schüttelte Mike den Kopf.
"Sorry, Partner, aber Mittwochs habe ich die 6. Stunde Unterricht. Du musst mit ihnen auskommen."
"Martha ist ein Engel, Mike", beschwerte sich Draco. "Ein Engel der's auf mich abgesehen hat."
"Und du denkst wirklich, daß sie es nicht ebenso auf mich abgesehen hätte wenn ich in ihre Nähe käme?" fragte Mike grinsend. "Engel sind eben so. Du musst einfach lernen wie du alleine mit ihnen klar kommst."
Draco starrte ihn an. Und Mike nannte sich sein Freund.
Andererseits hätte auch er für Mike nicht riskiert, in Marthas Nähe zu kommen, wenn die Situation andersherum gewesen wäre. Vielleicht gab es so etwas wie einen Anti-Liebestrank? Er würde Onkel Severus danach fragen müssen wenn er am Freitag nach Hause kam. Bis dahin musste er sich aber auf seinen Unterricht, die Hausaufgaben, Nachhilfe und um ein Labor für Clarence kümmern. Und zwischendurch musste er sich mit der Bande treffen um Fußball zu spielen, sich zu unterhalten oder ihr Gebiet abzugehen. In Hogwarts hatte er nie so viel Arbeit gehabt!
Er beschloß, Professor Funnel gleich nach der nächsten Tränkestunde zu fragen. Der Professor mochte ihn offensichtlich, und er war beeindruckt von der Leichtigkeit mit der Draco Tränke braute die ihm völlig neu waren. Vielleicht konnte er ihn überzeugen.
Also ging Draco an diesem Donnerstag nach dem Tränkeunterricht zu Professor Funnel.
Der Professor lächelte ihn freundlich an. "Drache. Was kann ich für dich tun?"
"Nun", Draco zögerte kurz. "Ich gebe einigen Mitschülern Tränkenachhilfe", begann er vorsichtig.
"Ah ja, das habe ich gehört. Mein Kollege war recht beeindruckt davon welche Wirkung deine Nachhilfe auf deine Freundin Mary hatte."
"Nun, Marys Problem ist ganz einfach. Sie kennt einfach nicht die richtigen Namen vieler Zutaten, was leicht zu beheben ist." gab Draco zu. "Den meisten anderen fehlt Grundwissen oder sie haben einige Stunden verpasst, was auch kein großes Problem ist."
"Ich verstehe", Professor Funnel lächelte wieder und setzte sich auf seinen Stuhl. "Was ist dann das Problem?"
Draco seufzte. "Einer von ihnen, Clarence, kann all meine theoretischen Fragen beantworten, aber er schafft es doch nicht, den richtigen Trank zu brauen. Er weiß genau wie er es machen muß, er kann es nur nicht."
Funnel nickte und ließ ihn fortfahren.
"Ich denke um Clarence zu helfen muß ich sehen wie er etwas braut", gab Draco zu. "Bei den anderen ist es nicht unbedingt notwendig, aber etwas Übung würde ihnen wohl auch gut tun. Deswegen habe ich mich gefragt ob sie ein Labor haben das ich leihen könnte. Ich kann aufpassen daß nichts kaputt geht", fügte er schnell hinzu,. "Ich habe genug Zeit im Labor meins Onkels verbracht, zuhause ebenso wie in Hogwarts."
"Leider habe ich kein Labor in der Schule", sagte Professor Funnel zu Dracos Enttäuschung. "Mein Büro im zweiten Stock ist viel zu klein um sicher mit einem Kessel hantieren zu können."
Draco nickte traurig und hob seinen Rucksack auf. Er musste in die Bibliothek zu Tom, Tim und Alia. "Ich verstehe. Ist in Ordnung, ich werde eine andere Lösung suchen."
"Drache, warte!" reif ihm Funnel nach.
Draco blieb stehen und sah zurück.
"Du kannst das Klassenzimmer haben wenn ich nicht unterrichte", schlug Funnel vor. "Wenn es dich nicht stört, daß ich oft noch bleibe um die Stunden des nächsten Tages vorzubereiten oder zu experimentieren."
"Natürlich nicht." versicherte ihm Draco sofort.
"Die Tränkeklassenzimmer sind unter den meistbenutzten Räumen in der Schule, aber sind in der 6. Stunde immer frei, und fast den ganzen Mittwoch", fuhr Funnel fort. "Wenn ich nicht hier bin kannst du dir die Schlüssel beim Hausmeister holen. Sein Büro ist im 2. Stock im linken Gang, die erste Tüte links, nur zwei Türen von meinem Büro entfernt. Ich verlasse mich darauf, daß ihr wieder aufräumt und die Schlüssel zu Mr. Wiper zurück bringt wenn ihr fertig seid."
Draco nickte eifrig. "Ich habe Montags, Dientags und Mittwochs Tränkenachhilfe, immer in der 6. Stunde, also sollte es damit keine Probleme geben. Und keine Sorge, ich verspreche, daß sie immer alles am nächsten Morgen so vorfinden werden wie sie es hinterlassen haben."
Er zog noch den Stundenplan heraus um nach Mikes Tränkestunden zu sehen. Nein, da hatte er keine Chance, sah er. Eine war Donnerstags in der 5. Stunde, wenn seine eigene Klasse Tränkeunterricht hatte, und die andere war Montags in der 6., wenn Draco den Raum für Marys Gruppe brauchte. Nun, vielleicht konnten er und Mike gelegentlich die Schüler tauschen, so daß auch die Erstklässer etwas praktische Übung haben konnten. Marys Freundin würde aber ohne auskommen müssen.
Draco lächelte seinem Lehrer zu. "Danke, Sir. Das ist eine große Hilfe."
Funnel lächelte ebenfalls. "Ich freue mich wenn ich dir helfen kann, und auch deinen Schülern. Es wird schön sein, etwas Ablenkung im Raum zu haben wenn ich nur darauf warte daß ein Trank kocht. Vielleicht kann ich dir auch ein paar Tipps zum Unterrichten geben. Wenn es dir nichts ausmachst, heißt das."
Draco bemerkte bald, daß es ihm gar nichts ausmachte. Im Gegenteil, es war toll mit Professor Funnel im Raum zu arbeiten. Er übernahm nie die Stunde wie es Onkel Severus getan hätte, aber er war immer bereit um zu helfen wenn eine Situation drohte außer Kontrolle zu geraten, oder wenn einer der Schüler Dracos Erklärungen einfach nicht verstand.
Mit all dem Wissen das er von Snape bekommen hatte, den didaktischen Tricks die er bei Flitwick aufgeschnappt hatte und den Tipps die er vom noch erfahreneren Funnel bekam, fing Draco wirklich an, den Unterricht zu genießen. Ja, Physiklehrer zu werden klang besser als Elektriker. Und warum sollte er nicht an einer Muggelschule unterrichten wenn er die Zauberer nicht dazu überreden konnte, das Fach aufzunehmen? Es konnte auch nicht viel anders sein, als eine Klasse mit ausschließlich Squibs zu unterrichten, und mit Squibs gab es schließlich kein Problem.
Die nächsten Wochen vergingen schnell. Draco hatte Spaß obwohl er viel Arbeit hatte, und er war stolz zu sehen wie seine Schüler besser wurden.
Einige enttäuschten ihn aber. Clarence arbeitete hart und wurde langsam besser, aber es war immer schwer Zach dazu zu bringen etwas zu tun. Martha war noch schlechter als Sparks weil sie sich nicht konzentrierte, und Max und Tim machten ihm ständig Sorgen.
Draco musste sich immer wieder daran erinnern, daß diese beiden nichts dafür konnten, daß sie nicht schneller Fortschritte machten. Sie taten was sie konnten und seine Geduld zu verlieren und sie anzuschreien würde nicht helfen, zu seiner Überraschung entdeckte er, daß Schreien bei Sparks aber gute Ergebnisse erzielte, und der kleine Dieb nahm es ihm nicht einmal übel.
Conny und Nelly, ein kleines, dunkelhaariges Mädchen mit hübschen, fast schwarzen Augen, gesellten sich leise zu der Zauberkunstgruppe am Mittwoch hinzu, und Draco nahm in dieser Stunde fünf Schüler mit in Zaubertränke A , während die andere Hälfte der Klasse bei Mike blieb. Die kleinere Gruppe war viel leichter zu unterrichten, und die Ruhe im Tränkezimmer half ihnen, sich zu konzentrieren. Die einzige die immer bei Mike blieb war Anya, die sich immer noch weigerte, Dracos Friedensangebote anzunehmen. Curt schien ihren schlechten Anfang aber völlig vergessen zu haben und wurde fast ein Freund.
Am Donnerstag vor der letzten Schulwoche vor Weihnachten flog eine Hogwartseule Draco auf dem Heimweg fast über den Haufen. Instinktiv hob er einen Arm um sein Gesicht zu schützen, und die Eule landete darauf.
"Schuhu!" erklärte sie. Sie blinzelte in die Sonne als wollte sie erklären warum sie ein Navigationsproblem gehabt hatte. All der Schnee reflektierte wahrscheinlich zu viel Sonnenlicht in die Augen des armen, nachtaktiven Tieres.
Draco beschloß nichts zu sagen und nahm stattdessen nur den Brief den der Vogel trug. Er war wie erwartet von Neville. Gregory und Vincent hatten ihm nur einmal geschrieben. Es war schwer für die beiden mit ihren großen, ungeschickten Händen. Neville aber schrieb regelmäßig und hielt ihn auf dem Laufenden was seine Gesundheit und die Ereignisse in Hogwarts anging.
"Wie geht's Neville?" fragte Mike als Draco den Brief sofort öffnete und ihn auf der Straße las.
"Er will sich mit mir treffen!" rief Draco überrascht. "Es ist ein Hogsmeadewochenende, und er will sich in der Stadt mit mir treffen."
"Da siehst du, daß er dir vergeben hat", grinste Mike. "Kann ich mitkommen? Ich will den Jungen sehen."
Draco dachte kurz darüber nach. "Klar", sagte er dann. "Wenn du ihn nicht behandelst wie einen Reichen. Seine Familie hat vielleicht Geld, aber seine Eltern wurden von Todessern getötet als er ein Baby war, also hat er kein so tolles Leben."
Mike nickte. "Gut. Aber er ist nicht die einzige Waise die ich kenne." sagte er mit einem Blick auf Draco.
"Was?"
"Na, du hast auch keine Eltern", erinnerte ihn Mike.
"Sie waren nicht so toll als ich sie hatte", meinte Draco. "Und ich habe die Snapes. Zumindest jetzt."
Am Ende ging nicht nur Mike mit Draco am Samstag zu Neville. Cathy, Charlie, Susie und Sammie luden sich auch ein, während Draco Tim und Clarence eingeladen hatte, und irgendwie hatte Sparks herausgefunden daß etwas interessantes vor sich ging.
Jack hatte einen Blick auf die Gruppe geworfen die vom Merlin Park aus losgezogen war und dabei noch nur aus Rakers bestanden hatte, nannte sie einen Haufen treuloser Bastarde und ließ die Bande wieder stehen. Mary und Larry zuckten nur mit den Schultern und zogen Beth wer weiß wohin und Matt ging nach Hause um überfällige Hausaufgaben zu erledigen.
"Verscheucht den armen Jungen nur nicht", warnte Draco sein Gefolge als sie die Brücke in den besseren Teil von Hogsmeade überquerten. Sie waren in vollen Bandenfarben, abgesehen natürlich von Clarence, der eine alte Jean unter einem warmen Wintermantel trug und perfekt zu seiner Umgebung passte. Draco fragte sich ob es seine Alltagskleidung zuhause war, oder ob er sie nur angezogen hatte um eher auszusehen als käme er aus der Gegend.
Neville zögerte etwas als er sah wie viele auf ihn warteten, aber als Draco voraus ging um ihn zu begrüßen entspannte er sich etwas.
"Tut mir leid wegen dem ganzen Gefolge", erklärte Draco. "Ich wollte nur 2 oder 3 Freunde mitbringen, aber sie wollten dich alle treffen."
Neville schluckte nervös. Er war nie gut darin gewesen, neue Leute zu treffen.
"Hi! Ich bin Sparks. Ich wohne beim Markt."
"Ignoriere den blonden Wirbelwind. Er ist immer so", riet Draco.
Sparks verzog das Gesicht "Ich bin Draches Tränkepartner. Weiß nicht was er ohne mich machen würde."
"Wahrscheinlich weniger verschüttete Zutaten aufwischen", bemerkte Charlie.
Neville sah sie an und lächelte. "Bist du Dracos Freundin?" fragte er. Dann wurde er rot. Das hatte er wohl nicht fragen wollen.
Charlie wurde ebenfalls rot. "Nein, nur eine Freundin."
"Charlie hat mich zu dem Ballett eingeladen bei dem Weasley so neidisch war", erklärte Draco.
"Du hättest es sehen sollen. Sie ist eine tolle Tänzerin", fügte Cathy hinzu.
Charlie errötete noch mehr, aber sie lächelte Neville immer noch an.
Draco warf ihr einen überraschten Blick zu. Warum lobte Cathy Charlie so?
Cathy lächelte nur vielsagend.
"Oh, dann musste du wirklich Talent haben", sagte Neville bewundernd. "Du hast Glück. Du bist hübsch und talentiert. Ich bin nur furchtbar ungeschickt und auch noch beinahe ein Squib."
"Beinahe?" fragte Charlie. "Man ist nicht beinahe ein Squib. Man ist oder man ist nicht."
"Vergiß es, Neville", sagte Clarence. "Squibs verstehen das Problem einfach nicht. Ich weiß genau was du meinst."
"Wirklich?" fragte Neville hoffnungsvoll.
"Ja, manchmal wünschte ich wirklich ich wäre ein Squib statt nur ein winziges bisschen Magie zu haben", bestätigte Clarence. "Es wäre viel leichter wenn ich einfach sagen könnte ich kann keine Magie machen und mich auf andere Sachen konzentrieren könnte."
Neville starrte ihn kurz an. Andere Dinge zu machen war etwas das ihm nie eingefallen wäre. Was konnte man den tun wenn man keine Magie machen konnte?
Draco unterbrach sie bevor er fragen konnte. "Hey, bedrängt Neville nicht so. ich habe euch nicht einmal vorgestellt."
Sie verstummten, und Draco fuhr fort: "Okay Neville, Charlie kennst du schon, unseren Balletstar. Das ist meine Freundin Cathy, mein bester Freund Mike, Susie die Tanzmaus..."
"Drache hat mir den Namen gegeben", erklärte Susie stolz.
"Weil sie keine Sekunde still stehen kann", erklärte Draco. "Und wo wir gerade bei Leuten sind die nicht stillhalten können, der blonde Wirbelwind ist Sparks von der Söldnerbande, und der neben ihm ist Sammie das Wiesel. Nicht Weasley, Wiesel. Pass bei den beiden auf deinen Geldbeutel auf."
"Hey, ich bin kein Dieb!" protestierte Sammie.
"Na klar, Sammie." grinste Draco. "Der, der ein Squib sein will ist Clarence und da haben wir Tim, den Experten für Zaubereigeschichte den ich in einem Brief erwähnt habe, denke ich."
Neville nickte. "Der, den ich treffen wollte. Ich erinnere mich."
"Du wolltest mich treffen?" fragte Tim überrascht.
"Ja, ich habe noch nie jemanden getroffen der findet, daß Geschichte interessant ist", sagte Neville.
"Nicht?" fragte Charlie. "Und ich dachte jeder mag Geschichte. Es ist so faszinierend. Wir besprechen gerade Grindelwalds Gefolge."
Draco grinste. "Du würdest es verstehen wenn du je eine von Professor Tempore's Stunden gesehen hättest", erklärte er Neville. "Sie ist ganz anders als Binns."
"Ja, Tempore ist toll", stimmte Tim zu. "Sie weiß fast alles und sie ist auch ein Squib, also sieht sie nicht auf Leute herab die schlecht in Magie sind."
"Ihr habt einen Squib als Lehrer?" fragte Neville ungläubig.
"Einige", grinste Draco. "West Hogsmeade ist die einzige Zaubererschule in England die Stunden für Squibs anbietet, also sind sie sehr stolz darauf."
"Stehen wir den ganzen Tag hier herum?" beschwerte sich Sparks. "Mir ist kalt. Gehen wir irgendwohin, Drache."
Draco dachte kurz darüber nach. Er hatte sich noch nichts vorgenommen. "Nun, du bist der Gast, Neville. Möchtest du etwas bestimmtes machen?"
Neville sah zuerst ebenso ahnungslos aus, aber dann hellte sich sein Gesicht auf als er eine Idee hatte. "Wir könnten in die Drei Besen gehen und heißes Butterbier trinken um uns aufzuwärmen", schlug er vor.
Die Idee traf aber auf allgemeine Ablehnung.
"Niemals", erklärte Sparks.
"Nicht die drei Besen", bestand Charlie.
"Viel zu teuer", erklärte Sammie.
"Butterbier klingt aber gut", fügte Mike hinzu.
"Wir könnten stattdessen in die Fröhliche Hexe gehen", schlug Cathy vor.
"Die fröhliche Hexe?" fragte Neville.
"Da arbeitet meine Mum", erklärte Cathy. "Das ist eine Kneipe etwas nördlich vom Marktplatz."
"Mein Vater sagt aber das ist kein Platz für Kinder", warf Susie ein.
"Na ja, abends geht es etwas rau zu", gab Cathy zu. "Aber jetzt ist heller Tag und meine Mum ist da. Da passiert dir nichts."
"Und wir sind keine kleinen Kinder mehr", fügte Mike hinzu. "Was meinst du, Neville, Butterbier in der Fröhlichen Hexe?"
"Du sagst es ist billiger als in den drei Besen?" fragte Neville.
"Alles ist billiger als die drei Besen", schnaubte Charlie. "Das ist eine echte Touristenfalle."
"Ja, kauf nie etwas im Zentrum von Hogsmeade", erklärte Clarence Neville. "Selbst ich weiß das, und ich wohne nicht mal hier."
"Ja, komm mit uns, und wir zeigen dir, wo es billig ist", versprach Sammie.
"Hey, vielleicht bekommen wir sogar Rabatt weil wir Cathys Mum kennen!" freute sich Sparks.
"Freu nicht zu früh", schnaubte Cathy. "Mum ist nur eine Barfrau. Ihr Boss gibt selten etwas umsonst her, vor allem nicht für die Angestellten."
Neville wurde etwas nervös als sie über die Brücke nach West Hogsmeade gingen, so daß Draco sich zu ihm beugte und flüsterte: "Es ist alles in Ordnung solang du bei uns bleibst. Sie tun dir nichts wenn du mit einer Gruppe Einheimischer unterwegs bist."
"Bist du sicher, daß alle sie wissen, daß das Einheimische sind?" flüsterte Neville mit einem Blick zum Rest der Gruppe zurück.
"Klar", lächelte Draco. "Außer Clarence tragen wir alle Bandenfarben. Alle Einheimischen wissen wie eine Rakerskappe aussieht und da wir nicht in den Merlinpark gehen werden wir kaum jemanden treffen der die Rakers herausfordern will."
"Du bist ganz sicher?" fragte Neville noch einmal.
"Rakers bedeutet für sie Merlin Park." sagte Mike bevor Draco antworten konnte. "Und für die Banden am Marktplatz bedeutete Merlin Park "Echt Fiese Typen". Ihr in Hogwarts habt vielleicht Angst vor ihnen, aber sie haben Angst vor uns."
"Dann fordert euch niemand heraus?" fragte Neville beeindruckt.
"Die anderen Banden aus dem Merlin Park vielleicht", meinte Mike. "Und vielleicht die Banden um den Bahnhof herum. Das ist auch eine schlechte Gegend. Die Marktbanden sind aber alle weich."
"Natürlich", lachte Neville plötzlich. "Du musstest dich ja mit den schlimmsten Leuten in der Schule anfreunden, wie, Draco?"
"Die schlimmsten wären wohl die Sharks", überlegte Draco. "Nein Danke. Die kann ich nicht ab."
"Auch wenn sie sich nicht deinen kleinen Bruder vorgenommen hätten als du sie das erste Mal getroffen hast?" fragte Cathy plötzlich.
"Ja auch dann", bestätigte Draco ohne zu zögern. Rückblickend war er nicht wirklich sicher was gewesen wäre wenn er Mark den Shark unter anderen Bedingungen getroffen hätte, aber er bedauerte nicht, daß es an diesem Tag so verlaufen war. Er hatte bei den Rakers gute Freunde gefunden und er konnte sich nicht vorstellen, daß es bei den Sharks genauso gewesen wäre. Sie schienen nicht so nett zu sein.
"Du hast einen Bruder?" unterbrach Neville seine Gedanken.
Ups! Wie konnte er Billy erklären ohne Neville anzulügen, was er wirklich nicht tun wollte, und gleichzeitig Snapes Geheimnis bewahren?
"Billy ist eigentlich mein Cousin, aber die Leute hier nehmen es nicht so genau mit der Verwandtschaft. Billy sieht mich als großen Bruder an, also bin ich das in den Augen der Nachbarn auch." Nun, das war nicht wirklich eine Lüge, oder?
"Wir sind da." Cathy deutete auf ein schäbiges kleines Gebäude vor ihnen. "Die Fröhliche Hexe."
Es sah nicht annähernd so einladend aus wie die drei Besen, aber es versprach eine Chance sich zu setzen und aufzuwärmen, nicht zu vergessen ein paar Gläser heißes Butterbier. So gingen sie schneller und folgten der fröhlichen Cathy Cat hinein.
Innen sah es nicht viel besser aus als außen. Die Fröhliche Hexe war dunkel und hatte eine niedrige, gebogene Decke und einfache Holztische und Bänke und nur vereinzelte Stühle. Einige lange, dünne Kissen versuchten die Bänke etwas einladender aussehen zu lassen, aber sie waren wahrscheinlich dennoch unbequem wenn man längere Zeit darauf sitzen musste. Aber alles sah sauber aus, die Kissen waren aus Stoffen mit angenehmen rustikalen Mustern und ein schönes Feuer tanzte in der Feuerstelle.
Es gab nicht viele Kunden, aber Mrs. McDougal nahm die Kinder trotzdem mit nach hinten, wo sie eine weniger gut geputzte Küche fanden und den Koch trafen, eine junge Koboldfrau die sie freundlich begrüßte und ihnen sagte, sie sollten sich an den Personaltisch setzen.
Zu dieser Tageszeit war nicht viel los in der Kneipe, und so waren Mrs. McDougal und die Köchin die einzigen Angestellten. Am Abend, wenn es voller wurde, würden der Barmann und zwei Bardamen vorne servieren, während zwei Köche die Küche bemannten. Insgesamt hatte die Kneipe 7 Angestellte, aber nur zu besonderen Anlässen arbeiteten sie alle zusammen.
Die Köchin brachte ihnen nicht nur das Butterbier das sie bestellt hatten sondern auch heiße Suppe.
"Esst, Kinder", sagte sie. "Das sind die Reste von Gestern und wir hätten sowieso weggeworfen was wir heute nicht essen können, also müsst ihr es nicht bezahlen."
"Sie werfen Essen weg?" rief Charlie.
"Es ist nicht mehr gut genug für die Kunden, und es hält nicht noch eine Nacht." erklärte die Köchin. "Also müssen wir nach einer schlechten Nacht manchmal etwas wegwerfen."
"Mum bringt nach der Arbeit meistens etwas mit", fügte Cathy hinzu. "Aber wir können auch nicht alles essen."
Die Suppe schmeckte trotzdem gut, und sie war schön warm, und auch wenn der Tisch etwas zu klein für die große Gruppe war, unterhielten sie sich bald entspannt.
"Spielst du auch Fußball?" hörte Draco Susie Neville später fragen.
"Nein, ich bin nicht gut im Sport", gab Neville zu. "Zu ungeschickt. Mein Mitschüler Dean redet aber immer von Fußball. Ich kenne die Regeln trotzdem nicht."
"In Hogwarts wird nur Quiddich angeboten." erklärte Draco. "Die meisten Schüler kennen Fußball nicht einmal.
"Keine Fußballmannschaft!" rief Tim erschrocken. "Nun, dann bin ich froh, daß ich da nicht hingehen muß."
"Du könntest eine Mannschaft aufstellen wenn du dort wärst", schlug Sammie vor.
Das brachte Susie auf eine Idee. "Du könntest sie unterrichten, Drache! Du könntest Neville und deinen anderen Freuenden beibringen zu spielen, und deine eigene Mannschaft aufstellen, und dann könnte unsere Mannschaft gegen eure Mannschaft spielen!"
"Wir haben in Hogwarts nicht einmal einen Ball", erklärte Draco. "Und ich bin auch nicht sicher ob genügend Leute Interesse hätten um eine ganze Mannschaft zu bilden. Bei Neville zum Beispiel bezweifele ich es. Er mag Sport ebenso wenig wie Clarence. Er würde wahrscheinlich lieber sehen wenn wir den Platz in Blumenbeete umwandeln würden.
Neville grinste. "Nun, mein eigener kleiner Kräutergarten würde mich nicht stören, aber bei Professor Sprout's großen Gewächshäusern brauchen wir nicht noch mehr Platz." Er zögerte, dann fügte er hinzu: "Wenn du nicht erwartest, daß ich gut bin, bin ich bereit es zu versuchen, Dean sagt, daß man dabei nicht fliegt, also kann es wohl nicht allzu gefährlich sein."
"Gefährlich?" Cathy lachte. "Fußball ist nicht gefährlich. Es macht Spaß."
"Das sagen die Leute auch von Quidditch", bemerkte Neville.
"Du könntest einen Läufer machen", beschloß Draco. "Das ist recht harmlos. Du müsstet nur rennen und den Ball zuspielen. Aber wir haben keinen Ball und ich bin noch nicht einmal sicher ob sie mich wieder nach Hogwarts lassen."
Eigentlich war er nicht einmal sicher ob er zurückkehren wollte. Natürlich vermisste er den Tränkeunterricht bei Professor Snape und Flitwicks Zauberkunststunden, aber er mochte auch West Hogsmeade und all die Freunde die er dort gefunden hatte. Welche Entscheidung Dumbledore auch traf, Draco wusste, daß er gleichzeitig froh und enttäuscht sein würde.
Obwohl er Nevilles Besuch und die Gelegenheit, die Ferien mit seinen Freunden im Merlin Park zu verbringen, genoss, war Draco traurig, daß die Ferien schon anfingen. Oder vielleicht war er nur nervös über Dumbledores Entscheidung?

Kapitel 52

Kapitel 54

 

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