Kapitel 10
Hermine schaute noch einmal auf ihren heutigen Terminplan bevor sie ihr Hotelzimmer verließ. Das Dinner heute Abend schien obligatorisch zu sein. Sie seufzte. Diese Art von Veranstaltungen mochte sie nicht besonders; sie hatte das komische Gefühl, dass Fudge und die anderen Minister lange, tödlich langweilige Reden halten würden, ehe das Essen serviert würde. Vielleicht gab es ja wenigstens keine Tischordnung. Bei der letzten Konferenz war sie gezwungen zwischen einem lüsternen alten Universitätsmeister aus Portugal und einem zwitschernden Idioten eines Handelsunternehmens zu sitzen. Der Organisator dieser Konferenz hatte fälschlicher Weise angenommen, dass die Teilnehmer es fabelhaft finden würden, wenn sie mit Leuten in Kontakt kommen würden, die sie niemals vorher getroffen hatten. Und die ich hoffentlich niemals wieder sehen werde, dachte Hermine mit Schaudern als sie sich daran erinnerte wie der alte Lüstling "aus Versehen" ihr Knie mit seinem verwechselt hatte. Sie schüttelte den Kopf, nahm den Rest ihrer Notizen und verließ den Raum.
Ihre Freunde und sie hatten sich darauf geeinigt den verbleibenden Terminplan untereinander aufzuteilen, um so jedem die Möglichkeit zu geben, die Ausstellungen der anderen Forscher zu inspizieren. Severus und Hermine hatten Dienst bis zum Mittagessen, dann würden Remus und Hestia übernehmen. Hermine hegte leichte Bedenken über die Fähigkeiten von Remus und Hestia tiefer gehende Fragen zu beantworten, die in Bezug auf die zwei Tränke an sie gerichtet werden könnten. Die anderen drei hatte sie darauf aufmerksam gemacht, dass die ernsthaften Forscher bereits am Vortag da gewesen wären und, sagte Remus, sie könnten ja immer noch die Kontaktinformationen aufschreiben, wenn dies notwendig sein sollte.
Hermine schnaubte leise, als sie an Hestias Zimmer vorbeikam. Wahrscheinlich würden Remus und Hestia die Ausstellungshalle durchstöbern, während Severus und Hermine Dienst schoben, aber sie hatte einen starken Verdacht, dass die beiden bis zum verabredeten Übernahmezeitpunkt nicht aus Hestias Zimmer heraus kommen würden. Bei dem Gedanken lächelte sie. Sie war sehr glücklich, dass Remus jemanden gefunden hatte - er hatte etwas Freundschaft verdient nachdem er sich so lange von anderen distanziert hatte. Und Hestia schien ihm gut zu tun. Hermine freute sich, dass sie in den letzten paar Tagen die Gelegenheit bekommen hatte, ihre Mitarbeiterin besser kennen zu lernen. Hestia war lustig, extrovertiert und intelligent - alles Eigenschaften, die sich mit denen von Remus perfekt ergänzten.
Nachdem sie die Ausstellungshalle betreten hatte, reorganisierte sie schnell den Ausstellungstisch und lehnte sich seufzend zurück. Mit anderen Zaubertrank-Fanatikern über ihre Arbeit zu sprechen war berauschend, aber sie konnte kaum das Mittagessen abwarten. Dann konnte sie sich entspannen und die anderen Ausstellungen genießen. Und, viel wichtiger, mehr Zeit mit Severus verbringen.
Wenn man vom Teufel spricht, dachte sie lächelnd als Severus erschien und ihr zur Begrüßung zunickte. Er sieht müde aus.
"Fühlst du dich wohl, Severus?" fragte sie mit einem besorgten Ausdruck im Gesicht. Er sah sie an und nickte kurz.
"Ja, nur etwas müde. Ich war recht lange wach letzte Nacht. Ich habe über ein paar Dinge nachgedacht." Er schien ein Lächeln zurückzuhalten als er seinen Tisch vorbereitete, aber sie war sich nicht sicher. Sie zuckte innerlich die Achseln, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und las die Liste mit den Kontakten, die sie am Vortag erhalten hatte.
Viele der Teilnehmer waren geschockt als sie herausfanden, dass die Grundlage ihrer Forschung das Studium von Muggel-Chemie-Haltbarkeitsmethoden war. Obwohl sie in der endgültigen Version ihres Manere-Tranks keine Muggel-Haltbarkeitsmethoden genutzt hatte, hatte ihr das Studium der grundlegenden Wirkung sehr geholfen die magischen und nicht magischen Zutaten zu finden, die die Haltbarkeit verlängern würden. Im Unterschied zu Muggel-Methoden war der Hauptdruck des Manere-Tranks die magische Integrität des Tranks zu erhalten anstatt bakterielle Kontamination zu vermeiden. Bisher wurden keine Bakterien gefunden, die selbst der magischen Wirkung des schwächsten Tranks widerstanden hätten.
Der Morgen flog vorbei. Remus und Hestia kamen pünktlich, so dass Severus und Hermine ein entspanntes Mittagessen in einem der draußen gelegenen Cafes genießen konnte, ehe sie wieder in die Ausstellungshalle zurückkehrten. Gemäß einer stillschweigenden Übereinkunft hielten sie das Gespräch weg von gefährlichen Themen und diskutierten stattdessen die Vorzüge der neuen bzw. verbesserten Tränke, die sie sich anschauten.
Severus brachte das Gespräch auf ihre gemeinsame Arbeit, die am nächsten Montag beginnen sollte. Er war in Kontakt mit dem Schulleiter, der enthusiastisch darüber erschien, dass er die zwei brillantesten Zaubertränke-Hirne wieder in Hogwarts haben würde, selbst, wenn es nur für eine kurze Zeit war. Sie waren darin übereingekommen, dass Remus offiziell als Forschungsassistenz angestellt bleiben würde - inoffiziell war er der Verbindungsmann für auf Besuch kommende Werwölfe. Severus, der den Gedanken an Eindringlinge in seinen Verliesen nicht mochte, schlug vor, in Hogsmeade ein Anwesen zu mieten, um dort Besucher unterzubringen und ihnen dort zu helfen. Dumbledore erklärte sich bereit es zu arrangieren.
Severus gab stillschweigend zu, dass er Hintergedanken hatte, als er ein Haus in Hogsmeade vorschlug - Remus würde notwendigerweise einen Großteil seiner Zeit dort und nicht in den Laboratorien im Verlies mit ihm und Hermine verbringen. Es würde viel einfacher sein sich wieder kennen zu lernen, ihr zu zeigen, dass sie zusammen gehörten ohne die Anwesenheit neugieriger Augen. Oder neugieriger Ohren. Auch, wenn er sonst nichts steuern konnte, dies konnte er.
Er schaute die Frau an, die neben ihm stand und vorsichtig eine verbesserte Version des Skele-Wachs Trank prüfte. Er hasste die Tatsache, dass sein Herz - nein, sein Leben - an einer Entscheidung hing, die er nicht kontrollieren konnte. Es hing alles von ihr ab - aber obwohl er nicht daran zweifelte, dass sie ihn liebte gab es einen anderen Mann, der ihr nahe stand - mit ihr verheiratet war - seit fünf Jahren. Sie hatte einen starken Sinn für Loyalität und es könnte sich als zu schwierig, als zu sehr gegen ihre Natur herausstellen eine Entscheidung zu treffen von der er verzweifelt hoffte, dass sie sie traf. Verlasse deinen Ehemann, verlasse deine Ehe und vielleicht deine Freunde und Familie und bleib bei mir. Konnte er ihr genug bieten, um dies auszugleichen? Es würde ein großer Umbruch in ihrem Leben sein - und ohne Zweifel würde sich der Tagesprophet schneller auf die Geschichte stürzen als ein Sucher auf den Schnatz. Würde sie das wollen? Würde er das wollen?
Ja. Ja ich würde. Wenn das bedeutet, dass wir zusammen wären...
***
"Warum will jeder mein Haar frisieren?" grummelte Hermine als sie in Hestias Zimmer saß und die andere Frau anstarrte, die den Blick zum Spiegel mit ihrem Körper verdeckte. Hestia stand neben ihr, eine Bürste und eine Flasche mit einem Trank handhabend, die sie diese Woche von einem der Händler gekauft hatte.
"Es ist so fantastisch und lang… ich möchte mit meinen Händen durchgehen. Nein, nicht so", lachte Hestia, als sie Hermines verengte Augen sah. "Obwohl ich jemanden kenne, der gerne seine Finger darin vergraben möchte." Hermine antwortete nicht und Hestia fuhr fort: "Was läuft zwischen dir und Severus eigentlich?"
Hermine zuckte unschuldig mit den Schultern. "Nichts. Wir sind nur Freunde, Kollegen."
"Mmm-hmm."
"Das ist alles, wirklich!"
"Mmm-hmm."
"Lass es sein, Hestia! Wie läuft es zwischen dir und Remus?"
Hestia grinste. "Ein sehr pathetischer Versuch das Thema zu wechseln, Hermine. Aber ich lass dich vom Haken… Remus ist erstaunlich. Absolut erstaunlich", sagte sie mit einem abwesenden Gesichtsausdruck. Hermine lächelte Hestia ein bisschen wehmütig an. Hatte sie jemals so ausgesehen, wenn sie über Viktor gesprochen hatte? Sie glaubte es selbst nicht. Aber an Severus zu denken auf der anderen Seite… oder an den Traum von vorletzter Nacht…
Hestia musste zweimal ihren Namen rufen, ehe sie zurück in die Realität kam. "Nicht, ha? Nur Freunde und Kollegen, ha? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du jemals so geschaut hast, wenn es um Finch-Fletchley ging - und er ist wirklich ein Freund und Kollege", sagte Hestia und schüttelte den Kopf in Richtung der anderen Frau. "Was willst du tun, Hermine?"
Hermine wurde rot. "Ich bin mir nicht sicher über was du sprichst."
"Über dich. Über Severus. Über Viktor. Oder über alle zusammen", erklärte Hestia und sah sie nachdenklich an. "Ich habe dich noch sie so verbissen gesehen. Und ich denke, es hat etwas mit einem gewissen dunkelhaarigen, sexy Kollegen zu tun. Habe ich Recht?" Hermine sagte nichts, aber ihre Gesichtsfarbe wurde roter. "Hör zu, Süße - Ich war nicht blind oder dumm. Ich bin es immer noch nicht. Ich wusste über euch damals Bescheid und es sieht so aus als wiederhole es sich jetzt. Sei einfach vorsichtig, okay?" Plötzlich grinste sie. "Ich würde dir sagen, tu nichts, was ich nicht auch tun würde… aber da ich weiß, was ich in der gleichen Situation tun würde… folgst du am besten deinem eigenen Rat."
"Was würdest du denn in meiner Situation tun?" Hermine war neugierig.
Ein verruchter Ausdruck erschien in Hestias Blick. "Zuerst ficken und danach alles andere raus finden. Aber das ist nicht deine Art. Ich glaube, du hast zuviel… hmmm… Ehre. Ich denke, die Schuldgefühle würden dich auffressen."
Hermine blieb still. Hestia hatte Recht, was das anging.
"Okay - ta-da! Schau mal!" rief Hestia plötzlich. Hermine schaute ängstlich in den Spiegel und war angenehm überrascht. Ihr Haar war glatt und glänzend; der Trank, den Hestia benutzt hatte, hatte ihr normalerweise lockiges Haar in eine glatte und glänzende Mähne verwandelt. "Anders, nicht wahr? Nichts für jeden Tag - dein normaler Look steht dir sehr gut - aber es ist doch nett, ab und zu was Besonderes zu machen. Macht es interessanter."
"Danke, Hestia - es ist toll!" sagte Hermine und schüttelte versuchsweise den Kopf. Ihr Haar floss bei der Bewegung sanft über ihre Schultern. "Wie lange wird das halten?"
"Auf der Flasche steht acht Stunden. Nun, mach mal Platz, ich muss mich auch noch fertig machen. Es gilt einen Werwolf heute Nacht zu beeindrucken", sagte Hestia grinsend und schob Hermine vom Stuhl.
***
Remus war auf jeden Fall beeindruckt. Er und Severus waren ein paar Minuten zu früh in der Halle angekommen und hatten sich entschieden vor dem Eingang auf die beiden Frauen zu warten, ehe sie sich ihre Plätze suchten. Als Remus sie entdeckte, wurde seine Kehle eng. Er hatte Hestia niemals zuvor in ihrer Festrobe gesehen - Treffen des Orden waren im Allgemeinen eher ungezwungen, bemerkte er witzigerweise - und sie war wirklich ein Anblick in saphirblau. Seine Augen glitten zur Frau neben ihr und er musste zugeben, dass Hermine ebenfalls ein Anblick war. Sie sah atemberaubend aus - ihr Haar glatt und glänzend trug sie ein elegantes grünes Gewand mit silbernen Biesen. Slytherin-Farben, dachte er und schaute zu dem Mann neben ihm.
"Ich denke, wir wurden übertrumpft, Severus", bemerkte Remus, als die beiden Frauen sie erreicht hatten. Severus stimmte zu und Remus war amüsiert über den intensiven Blick, mit dem er Hermine anstarrte. Remus bot Hestia seinen Arm und führte die Gruppe in die Halle. Sie schauten sich kurz um ehe sie den jungen Finch-Fletchley sahen, der ihnen von einem Ecktisch an Ende des Raumes aus zuwinkte. Es sah so aus, dass die Forscher des Britischen Ministeriums die Tische besetzt hatten, die am weitesten hinten waren.
"Warum so weit hinten, Justin?" fragte Remus und sah auf all die freien Plätze vorne.
Justin verdrehte die Augen und grinste Hermine an. "Daran sieht man, dass er noch nie auf so 'ner Veranstaltung war, nicht wahr Herm?" Plötzlich hielt er inne und sah sie genau an. "Hey, was hast du mit deinem Haar gemacht? Es sieht super aus!"
"Magie", sagte Hermine einfach mit einem amüsierten Lächeln. Sie wurde an den Festball in ihrem vierten Jahr erinnert, als jeder ihre neue Frisur angestarrt hatte und nicht glauben konnten, dass sie die gleiche buschigen Besserwisserin war, die sie aus dem Unterricht kannten. Natürlich, Viktor hatte sie immer attraktiv gefunden, musste sie vor sich zugeben und füllte sich schuldig. Er fand mich seit meinem vierten Jahr attraktiv - er wird so sehr verletzt sein, wenn ich entscheide…
Severus setzte sich auf den Platz neben ihr und der bewundernde Blick mit dem er sie ansah erinnerte sie daran, das es noch jemanden gab, der immer von ihr angezogen worden war und der verletzt sein würde… wenn sie sich anders entscheiden würde. Egal wie ich mich entscheide, ich verliere immer.
Es kam ihm vor wie Stunden und Remus dachte, er könnte Justin dafür küssen, dass er sie an die hinteren Tische gewunken hatte. Das Podium war hinter den Menschen, die vor ihnen saßen, gut versteckt und daher konnten sie die dröhnenden Ansprachen der Minister und deren Assistenten ausblenden und ihre eigene Unterhaltung führen, ohne dass es jemand merkte. Er konnte einen ganz anderen Gesichtsausdruck bei den Unglücklichen ausmachen, die an den vorderen Tischen saßen. Junge, die sehen zu Tode gelangweilt aus, dachte Remus. Im Gegensatz dazu schienen die Leute an seinem Tisch und an den anderen hinteren Tischen eine tolle Zeit zu haben. Sein Blick fiel auf Hermine und Severus.
Sie waren ins Gespräch vertieft. Hermine lehnte sich zu ihm und lachte wegen etwas, das er gesagt hatte. Die Blicke, die die beiden austauschten, verursachte ein flaues Gefühl in Remus' Magen. Er erkannte diese Blicke und er erkannte auch die Gefahr, die in ihnen lag. Und diese beiden werden Tage gemeinsam im Labor verbringen… ich frage mich, wohin das führen wird? Severus war immer noch in Hermine verliebt und wenn sie nicht liiert gewesen wäre, würden ihre Augen etwas Wundervolles mitteilen… aber sie war es nicht. Sie war mit Viktor Krum verheiratet. Auf einmal wurde Remus klar, dass in der ganzen Zeit, in der sie zusammen waren, sie nicht ein einziges Mal Viktor so angeschaut hatte, wie sie jetzt Severus anschaute. Und Severus… Severus sah sie an, als wäre sie seine Welt.
Jemand wird verletzt werden, sehr verletzt, dachte Remus traurig. Es tat ihm nun leid, dass er sie ermutigt hatte, mit Severus zu sprechen. Aber sie schien so verletzt von dem, was sie als seinen Betrug an ihr vermutete und er dachte, dass sie mit Viktor glücklich war… sicherlich hatte er nicht dies erwartet. Je oller, je doller, dachte er und beobachtete das lächelnde Paar bis Hestia seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte und ihn ins Gespräch verwickelte.
***
Ich bin froh, dass es vorbei ist, dachte Hermine und sank auf die Couch in ihrem Zimmer. Sie hatte die Gespräche mit ihren Freunden - und Severus - genossen, aber sie verabscheute diese Art von Ereignissen. Sie hätte diese Gespräche lieber in einer ungezwungeneren Umgebung geführt. Wie in seinem Zimmer, Hermine? Du spielst mit dem Feuer, Mädchen, schimpfte sie mit sich selbst.
Sie wollte gerade ihr Gewand ausziehen, als es an der Tür klopfte. Ein wenig irritiert öffnete sie die Tür und lächelte, als sie Remus davor stehen fand. Sie führte ihn herein und fragte: "Was führt dich zu mir? Ich dachte, du und Hestia ihr würdet den letzten Abend zusammen verbringen."
Remus sagte nur: "Hestia und ich werden noch ein paar Nächte länger bleiben - keiner von uns beiden wird vor Montag zurückerwartet und…"
Hermine lächelte. "Sag nichts mehr." Sie bedeutete ihm Platz zu nehmen und nahm die Teekanne. "Ich frage dich noch mal, was führt dich zu mir?"
Remus schluckte und fragte sich, ob er das richtige tat. "Nun, es mag vielleicht schon zu spät sein, aber ich habe mich daran erinnert, dass ich dir diese Woche moralische Unterstützung angeboten hatte und ich will sicher gehen, dass ich meine Pflichten nicht komplett vernachlässige."
Hermine sah ihn merkwürdig an und sagte: "Mir geht es gut, Remus, wirklich. Du hattest Recht mir zu sagen, dass ich mit ihm sprechen muss… obwohl ich vom Regen in die Traufe gekommen bin, so zu sagen."
"Ist das ein Muggel-Sprichwort?"
Hermine lachte. "Ja, aber das macht nichts. Mir geht es gut - besser als seit langem."
Remus nahm die Teetasse, die sie ihm reichte und sah sie ernst an. "Ja, das ist ein anderer der Gründe, warum ich hier bin. Hermine, liebst du ihn?"
"Hast du mit Hestia gesprochen?" fragte sie mit zusammengekniffenen Augen.
"Nicht wirklich, das heißt, nicht über euch beide", sagte Remus mit einem süffisanten Grinsen, "jedenfalls nicht viel."
Hermine seufzte. Remus war ein alter Freund und sie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte. Vielleicht wäre die Sichtweise eines Mannes hilfreich. Endlich gab sie zu: "Ja. Ja, ich liebe ihn."
Remus nickte. "Das dachte ich mir." Er nahm einen Schluck Tee und dachte über seine nächsten Worte nach. "Liebst du Viktor?" fragte er sanft.
"Ich… ich bin mir nicht sicher… ich meine… ich liebe ihn… aber liebe ich ihn so wie ich Severus liebe? Nein. Tatsächlich habe ich das nie. Ich dachte immer… wenn ich ihn heirate… dass meine Gefühle stärker werden würden. Ich war so eine Idiotin. Ich war so aufgebracht über…, nun ja über die ganze Geschichte. Wie ich schon sagte, ich war eine Idiotin. Aber ich habe Viktor geheiratet und wir sind seit fünf Jahren zusammen… Remus, ich mag ihn, sehr. Nur zu deiner Information, Remus, ich habe nicht die Absicht ihn zu betrügen. Aber ich muss über so vieles nachdenken - viele Entscheidungen treffen. Und wenn ich mich entscheide… er wird so verletzt sein…" Hermine hielt mit Tränen in den Augen inne.
"Was wirst du tun?"
"Ich weiß es nicht, Remus. Gott helfe mir, ich weiß es nicht."
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