HP und der Fluch der blauen Blume

 

 

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Kapitel 4 b: Sicherheitsvorkehrungen und Unterricht
 

 

Harry, Ron und Hermine machten sich auf den Weg in die Große Halle, neugierig, wer wohl die neuen Gryffindors waren und wer Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichten würde.
Als endlich alle an ihren Plätzen saßen, kam Professor McGonagall herein, gefolgt von den Erstklässlern.
Als die Einteilung vorbei war stand Dumbledore auf um die Schüler zu begrüßen. "Ich freue mich, Sie alle zu einem neuen Jahr in Hogwarts begrüßen zu dürfen. Und nun zum Essen... Guten Appetit." Wie von Geisterhand erschien das Essen auf den Tischen.
Das freute vor allem Harry und Ron; die beiden fühlten sich schon halb verhungert, so, als hätten sie schon seit Tagen nichts mehr gegessen.
Alle schlugen sich die Bäuche voll und überall wurde fröhlich getratscht und gelacht. Das Essen verschwand und die Nachspeisen tauchten auf. Harry und Ron fühlten sich am Schluss so voll als hätten sie eben einen Elefanten verspeist.
Nachdem alle fertig waren stand Dumbledore erneut auf und räusperte sich, damit es ruhig wurde. "Liebe Schüler, dieses Jahr haben wir die Sicherheitsvorkehrungen stark erhöht, da wir schlimme Zeiten erwarten. Um das ganze Gelände sind Sicherheitszauber verteilt, diese können auch für die Schüler sehr gefährlich sein. Deshalb muss ich Sie alle bitten, nicht zu versuchen, das Schulgelände unerlaubt zu verlassen. Ich bitte ebenfalls darum, dass jeder, dem etwas Ungewöhnliches auffällt, sich an seinen Hauslehrer wendet. Außerdem wird das Tor um 18 Uhr verschlossen. Wer länger draußen bleibt, wird bestraft. Wie jedes Jahr ist natürlich auch das Betreten des Waldes und das Zaubern auf den Gängen verboten, für die, die dies vergessen haben sollten. Des weiteren haben wir natürlich noch einen neuen Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Jedoch kann diese Person leider heute Abend dem Fest nicht beiwohnen. Aber machen sie sich keine Sorgen: der Unterricht wird morgen wie geplant stattfinden. So, ich hoffe, dass sie sich alle an diese Regeln halten werden und wünsche eine gute Nacht." Dumbledore sah während seiner Rede sehr streng und ernst aus.
Als sich die Schüler auf den Weg in ihre Türme machten, starteten sofort Spekulationen, wen Dumbledore wohl gemeint hatte. Auch Harry, Ron und Hermine waren am spekulieren.
"Ich wette er hat endlich nachgegeben und Snape den Posten gegeben", sagte Ron.
"Ihr habt nicht richtig zugehört, er sagte die Person hätte dem Fest nicht beigewohnt", sagte Hermine besserwisserisch und verschränkte die Arme.
"Habt ihr denn gar nicht gemerkt, dass Snape auch nicht da war?", sagte Harry gedankenverloren und sah die beiden an.
Kurze Zeit später wurden die Diskussionen unterbrochen, da sie vor dem Portrait der fetten Dame angekommen waren und Hermine sich nach vorne drängen musste um allen das Passwort (Tageslicht) mitzuteilen.

***



Harry wachte am nächsten Morgen früh auf. Er hatte einen Alptraum gehabt. Sie quälten ihn in letzter Zeit wieder öfter, doch am Morgen konnte er sich nie erinnern, was er im Traum gesehen hatte.
Mit zitternden Händen wischte er sich den kalten Schweiß aus dem Gesicht. Sein Herz schlug so schnell, dass es ihm schwerfiel Luft zu holen.
Er drehte sich um und sah zu Rons Bett hinüber. Er war auch schon wach und sah Harry besorgt an. "Hattest du wieder einen Alptraum?", fragte er.
"Ja, warum?"
"Man konnte es kaum überhören. Du hast dich die ganze Zeit herumgeworfen, dass das Bett gequietscht hat. Außerdem hast du undeutlich vor dich hin gemurmelt. Kannst du dich wenigstens diesmal erinnern?"
"Nein. Ich weiß nicht was es war, aber langsam wird es unheimlich. Ich meine, Alpträume bin ich ja gewöhnt, aber dass ich mich nicht erinnern kann..."
Nachdem sie sich fertig gemacht hatten, machten sie sich zusammen mit Hermine auf den Weg in die Große Halle. Es war noch nicht viel los und an den Haustischen waren nur wenige Plätze besetzt.
Nach einiger Zeit hatte sich die Halle jedoch gut gefüllt und Professor McGonagall kam an den Tisch und verteilte die Stundenpläne. Als sie wieder verschwunden war, stieß Neville einen heiseren Schrei aus.
"Was ist los, Neville?", fragte Hermine sofort besorgt. Sie hatte noch keinen Blick auf den Stundenplan geworfen, Neville hingegen schon.
Der kleine Junge brauchte einen Moment, um die Sprache wiederzufinden. "S... Snape unter...richtet Ver... Verteidigung", stotterte er.
"Was?" Harry und Ron sahen entsetzt auf ihren Stundenplan. Neville hatte Recht: Erste Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste bei S. Snape, stand da.
"Er hat es also wirklich geschafft", murmelte Harry niedergeschlagen.
"Aber warum hat Dumbledore das gemacht?"
"Das ist mir ehrlich gesagt im Moment ziemlich egal. Hat mal einer auf die Uhr gesehen? Wenn wir jetzt nicht gehen, kommen wir zu spät und dann gibt's nur Ärger!", mahnte Hermine.
Also trotteten sie mit den anderen Schülern zu dem Raum, in dem Verteidigung unterrichtet wurde. Das Klassenzimmer war aufgesperrt und einige saßen schon auf ihren Plätzen. Snape jedoch war weit und breit nicht zu sehen.
Die Schüler staunten nicht schlecht, als statt Snape, eine braunhaarige, freundlich lächelnde Frau den Raum betrat. Sie stellte ihre Tasche auf das Lehrerpult und suchte nach etwas.
Seamus Finnigan fand zuerst die Sprache wieder. "Wo ist Professor Snape?", fragte er.
Die junge Frau lachte herzlich. "Ich bin Professor Snape. Um genau zu sein Professor Sylvia Snape. Und um gleich weiteren Fragen vorzubeugen, Severus Snape ist mein Bruder."
"Ihr Bruder?", fragte Dean Thomas, der fast vom Stuhl gefallen wäre.
"Ja, mein Bruder. So, nun würde ich gern mit dem Unterricht beginnen, schließlich gibt es viel zu lernen. Ich erwarte von Ihnen allen, dass Sie Ihr Bestes geben. Heute werde ich nur diesen kleinen Test schreiben lassen. Keine Angst, es gibt keine Noten, ich möchte mir nur einen Überblick über Ihren Wissensstand machen", erklärte sie freundlich.
Nach Verteidigung stand Zauberkunst auf dem Stundenplan.
"Der Test war gar nicht so schwer", stellte Hermine erleichtert auf dem Weg dorthin fest.
"Für dich vielleicht nicht!", sagten Ron und Harry wie aus einem Mund.
"Dann solltet ihr mehr lernen!", antwortete Hermine beleidigt.
In Zauberkunst brachte Professor Flitwick ihnen den Erinnerungszauber bei. Diesen mussten sie dann an Neville ausprobieren. Am Ende der Stunde hatten es fast alle geschafft ihn an etwas Vergessenes zu erinnern. Neville war das Ganze sehr peinlich und jedesmal wenn irgendwer es geschafft hatte, lief er rosa an.
Nach Zauberkunst hatten sie Verwandlung und danach Geschichte der Zauberei. Bei dem Geist von Professor Binns mussten sie mal wieder endlos viele Namen und Jahreszahlen aufschreiben.
Nach Geschichte der Zauberei gingen die drei zum Mittagessen. Dort trafen sie Ginny, mit der sie sich über Sylvia Snape unterhielten.
"Ich kann gar nicht glauben, dass sie Snapes Schwester ist. Wir haben doch noch nie was davon gewusst, dass Snape Geschwister hat", sagte Ginny.
"Das muss ja nichts heißen, schließlich wissen wir im allgemeinen nicht viel von Snape", antwortete Harry.
"Was habt ihr gleich?", fragte Ginny neugierig.
"Kräuterkunde mit den Hufflepuffs und danach Pflege magischer Geschöpfe mit den Slytherins", seufzte Hermine. "Und du?"
"Doppelstunde Zaubertränke und danach Muggelkunde."
Nach dem Essen machten sie sich auf den Weg zu den Gewächshäusern. Dort standen schon einige Hufflepuffs, die auf Professor Sprout, ihre Hauslehrerin warteten.
Sie mussten gar nicht lange warten, da kam auch schon Professor Sprout. Sie schloss eines der Gewächshäuser auf und die Klasse ging hinein.
Als sich alle gesetzt hatten stellte sich die Lehrerin vor den Schülern auf. "So, wer kann mir sagen, um welche Pflanze es sich hier handelt?", fragte sie und zeigte auf seltsam aussehende, hellblaue Blumen.
Hermines Hand schoss in die Höhe, was weiter niemand wunderte, aber auch Neville meldete sich.
"Ja, Mister Longbottom."
"Es sind Tröpfe. Aus der Flüssigkeit, die sich in ihren Kelchen sammelt, kann man kräftigende Elixiere herstellen", sagte er leise.
"Ganz genau! 5 Punkte für Gryffindor. Die Flüssigkeit, die die Tröpfe absondern ist sehr magisch. Wie bekommt man sie? Miss Granger."
"Man muss den Blütenkelch ganz vorsichtig öffnen. Ist man nicht vorsichtig genug spritzt sie einem die Flüssigkeit direkt ins Gesicht. Es bilden sich dann hässliche Blasen."
"Richtig, ebenfalls 5 Punkte. Bitte schaut jetzt genau hin, ich möchte nicht, dass gleich etwas passiert! Ihr schiebt den Holzstab vorsichtig in den Kelch, haltet die Blütenblätter auseinander und kippt die Flüssigkeit in das Glas. Gut, tut euch zu zweit zusammen, holt euch die Sachen und fangt an."
Ron hatte sich sofort mit Harry zusammen getan, also arbeiteten Hermine und Neville zusammen. Sie besorgten sich ein Glas und Holzstäbe und machten sich an die Arbeit. Sie redeten die ganze Zeit und hatten viel Spaß.
Harry und Ron scherzten ein wenig herum und irgendwann wendete sich das Gespräch Sirius zu.
"Hast du Schnuffel schon geschrieben?"
"Nein, das wollte ich heute Abend machen", antwortete Harry.
"Dann solltest du ihm vielleicht von deinen Alpträumen erzählen", schlug Ron vor. Er klang besorgt. Ihm waren diese Alpträume nicht geheuer.
"Damit er sich wieder Sorgen macht und sich meinetwegen in Gefahr begibt? Nein", Harry schüttelte energisch den Kopf, "ich schreibe ihm, was so passiert ist, das muss reichen."
Nach der Doppelstunde bei Professor Sprout war Pflege magischer Geschöpfe bei Hagrid. Schon als sie über die Wiese zur Hütte des Wildhüters gingen, sahen sie die Slytherins. Während sich Harry, Ron und Hermine auf den Unterricht bei Hagrid freuten überlegten die restlichen Gryffindors was schlimmer war: den Slytherins oder wieder einem von Hagrids Monstern zu begegnen.
Als alle um Hagrid versammelt waren, fing dieser an zu erzählen: "Wir werden uns heut mit Phönixen beschäftigen. Wer kann mir was drüber erzählen?"
Harry, der schon befürchtet hatte, Hagrid hätte mal wieder irgendwelche Monster, die er ihnen vorstellen würde, spürte, wie sein Herz einen Hüpfer machte. Sich um einen Phönix zu kümmern war kein Problem.
Mittlerweile hatte Hermine alles über Phönixe erzählt und Hagrid führte sie um seine Hütte herum. Dort saßen viele der prächtigen Tiere auf Sitzstangen.
"Also, dann sucht euch ma alle einen aus. Ihr könnt ja ma versuchen sie vorsichtig zu streicheln", schlug Hagrid vor.
Harry ging auf die Vögel zu. Er wusste, dass er keine Angst haben musste. Er streichelte den Kopf des Phönix und dieser ließ es sich nur zu gern gefallen. Er schmiegte sich an Harrys Wange und schloss die Augen.
Schon bald hatte es jeder geschafft sich einem Vogel zu nähern. Sogar Neville hatte es unter tatkräftiger Hilfe von Harry geschafft einen Phönix zu streicheln. Stolz lief er nun mit dem Tier auf der Schulter zu Hermine und Ron, um ihnen zu zeigen, was er geschafft hatte.
Der einzige, der es nicht fertigbrachte, sich einem Phönix zu nähern war Draco. Er stand noch immer vor seinem goldgefiederten Vogel. Dauernd verschwand der Phönix und tauchte woanders wieder auf, so das Draco ständig in Bewegung war.
Auf dem Weg zum Schloss zurück machten sich Harry, Ron und Hermine über ihn lustig. "Ein großes Mundwerk ist eben doch nicht alles! Vielleicht bemerkt er das auch irgendwann", sagte Ron lachend.
"Malfoy und Einsicht? Das glaubst du doch nicht wirklich, oder?", entgegnete Hermine und hielt den beiden die Eingangstür auf.

***



Nach dem Abendessen saßen Ron, Harry und Hermine in einer Ecke des Gemeinschaftsraums und schrieben einen Brief an Sirius.

Hallo Schnuffel!

Wie geht es dir? Hier ist alles ganz normal, es gibt nur ein paar neue Sicherheitsvorkehrungen. Außerdem unterrichtet Snapes Schwester Verteidigung gegen die dunklen Künste. Sie ist eigentlich ganz nett, aber so völlig anders als Snape. Wusstest du, dass er eine Schwester hat?

Harry


 

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