Als Harry Severus verliess

 

 

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Kapitel 2: Vertrauen aufbauen


"Er ist so krank, Sirius. Wie konnten wir das nur übersehen?" fragte Lupin leise. Black schüttelte langsam seinen Kopf.

"Er hat sich langsam von uns beiden distanziert. Ich denke nicht, dass ihn letzte Woche irgendjemand berührt hat. Er hat immer weniger gegessen, aber ich habe nicht genug darüber nachgedacht - bis jetzt. Ich sollte Dr. James anrufen und ihm erzählen was wir gelesen haben. Ich werde bald zurück sein", sagte Black. Er lehnte sich rüber und küsste seinen Partner.
"Er wird okay sein sobald wir Dr. James hier haben."

Snape blieb weiterhin schlafend. Ein ungewöhnlich ruhiger Dobby kuschelte sich gegen die beiden Zauberer.

"Dobby, warum kamst du zurück zu Severus?" fragte Lupin sanft. Der Hauself schrak leicht auf bevor er seine großen Augen auf den Werwolf richtete.

"Mr. Potter wollte Dobby nicht mehr. Mr. Vachel erzählte Mr. Potter Dobby würde Dinge mitgehen lassen. Mr. Vachel sagte Dobby lügt. Mr. Potter glaubte Mr. Vachel und nicht Dobby", sagte der Hauself traurig; große Tränen kullerten langsam aus seinen leuchtenden Augen.
"Mr. Potter schickte Dobby weg."

"Wie heißt Mr. Vachel mit Nachnamen? Hat er irgendwelche Hauselfen?"

"Dobby kennt Mr. Vachel's Namen nicht. Hauselfen reden nicht mit Dobby. Großes Haus, viele Räume. Viele Zauberer kommen und gehen. Mr. Potter redet mit vielen Zauberern. Mr. Vachel sagt böse Dinge über Professor Snape." Dobby senkte beschämt seine Augen. Lupin ermunterte den Elf dazu näher zu kriechen, so weit, dass er seine Hand über dessen trauriges Gesicht streichen konnte.

"Mr. Vachel liebt Harry?" fragte Lupin.

"Dobby kennt keine Liebe. Mr. Vachel sagt Mr. Vachel liebt Mr. Potter. Mr. Vachel sagt Professor Snape ist böse. Dobby mag Mr. Vachel nicht", zischte der Elf. Snape bewegte sich bei diesem Geräusch.

"Dobby? Bist du okay?" murmelte Snape, seine Augen immer noch geschlossen. Der Elf lehnte seinen Kopf an die Schulter des schläfrigen Mannes. Ein Lid öffnete sich.
"Dobby?"

"Dobby traurig, Professor Snape", war alles, was der Elf sagte. Der Zauberer bewegte sich leicht, er sah verwirrt aus. Er streckte eine Hand aus, um den Elf zu trösten und sah dann auf zu Lupin.

"Remus?" begann er als er sich an den Nachmittag erinnerte und anfing sich zu schämen. Snape drehte sich weg von seinem Freund und zog seinen Kopf ein.
Lupin zog ihn wieder nach oben und lehnte ihn gegen seine Brust.

"Severus, es ist okay. Du warst krank und Dobby ist besorgt", beruhte ihn Lupin. "Ruh dich aus. Dr. James wird bald hier sein."

Mit einem zittrigen Seufzen lehnte sich Snape zurück an seinen alten Liebhaber. Lupin fuhr einfach nur mit seiner Hand über seinen Rücken, während Dobby sich näher kuschelte. Als Black in den Raum zurückkehrte war er erst überrascht, dann amüsiert über den Knäuel aus Zauberern und Elf.

"Dr. James wird in der kommenden Stunde hier sein. Er möchte", Black berührte sanft Snapes Kopf, "dass du ein kaltes Bad nimmst und ins Bett gehst. Er wird einige frische Zaubertränke für dich mitbringen." Der Zaubertränkemeister rümpfte leicht die Nase und öffnete dann seine Augen. Er hatte keine frischen Zaubertränke mehr im Haus. Lupins Wolfsbann-Zaubertrank zu brauen war alles was er zustande gebracht hatte, Zaubertränke gegen Fieber, Geschwüre oder Kopfschmerzen zu brauen stand außer Frage.

Vorsichtig stand Snape im Wohnzimmer auf, obwohl er immer noch ziemlich wackelig auf den Beinen war. Black legte ihm sofort unterstützend einen Arm um die Hüfte und hielt ihn.

"Lass uns ins Badezimmer gehen. Remus kann dir beim Baden helfen und ich werde deinen Schlafanzug suchen und das Bett fertig machen, okay?" fragte Black. Er wollte dem Zaubertränkemeister helfen, aber er fühlte, dass diesem Lupin behaglicher wäre. Lupin ging voraus um das Wasser einzulassen, während Black und Snape hinterher gingen.

"Wir sind fast da, Severus. Hört sich so an als ob Remie alles fertig für dich hat", ermunterte ihn Black. Nun, da das Geheimnis gelüftet war, kümmerte sich Snape nicht mehr darum zu verstecken, wie schwach und krank er war. An der Badezimmertür angekommen wurde er an Lupin weitergegeben und schnell aus seiner Kleidung geschält. Dann ermunterte dieser seinen Freund sich in die kühle Wanne zu legen. Snape zitterte und knirschte mit den Zähnen. Sein Kopf wusste zweifellos, dass das kalte Wasser dabei helfen würde sein Fieber zu lindern. Sein Körper dagegen wollte rebellieren!

"Ich weiss, dass es kalt ist, aber du hast Fieber", beruhigte ihn Lupin als er einen ziemlich zitternden Snape betrachtete, der Seife und Waschlappen nahm um sich zu waschen. Lupin konnte alle Rippen des langen, mageren Körpers zählen. Er schaffte es, sich zurückzuhalten ihm zu helfen, da er um Snapes Vorzug, sich um sich selbst zu kümmern, wusste.

Er schaffte es Snape aus der Wanne zu helfen und ihn trocken zu rubbeln. In der Wanne zu sitzen war okay, aufstehen nicht. Sogar Snape bemerkte, dass er unsicher auf den Beinen war. In ein großes Handtuch eingewickelt half ihm Lupin durch die Halle ins Schlafzimmer, in dem ein motivierter Black wartete. Sobald sie die Schwelle übertraten fing Black an zu lächeln und ihnen den Schlafanzug entgegenzustrecken.

Mit einem müden Seufzer ließ Snape das Handtuch fallen und schlüpfte in den Schlafanzug.

"Okay, Sev, leg dich hin." Black hatte die Laken schon als Vorbereitung zurückgeschlagen. Ein Zauber ließ sie kühl bleiben.

"Ich verstehe nicht warum ich hier schlafen muss. Ich hab ein eigenes Bett, wisst ihr", scheute sich Snape. Black drückte den offensichtlich erschöpften Zauberer in Richtung Bett. Wieder stoppte der Zaubertränkemeister einfach und starrte müde auf die einladenden Laken.

"Du weißt, dass ich die Kontrolle haben muss, Severus! Ich bin einfach der perfekte Gryffindor", neckte Black als er Snape umdrehte und ihn runter zwischen die Laken drückte. Er war immer noch zu warm. Der Animagus ging etwas zurück und ließ seinen Partner sich über den Zaubertränkemeister aufregen.

"Master Sirius?" Dobby schüchterne Stimme erklang aus Richtung Tür.
"Dobby braucht Master Sirius' Hilfe in der Küche." Mit einem Lächeln verließ Black den Raum. Lupin zog die Decken nach oben und setzte sich in einen Stuhl neben das Bett. Er rückte näher und fing an wirre Haarsträhnen zurückzustreichen.

"Sirius ist ein bißchen ein Kontrollfreak, hm?" neckte Lupin. Ein Lächeln huschte über Snapes Lippen.

"Oh, wirklich? Hab ich nicht gemerkt", schaffte Snape zu antworten, bevor der Schlaf ihn übermannte. Lupin streichelte weiterhin sein Haar und erinnerte sich so an die Jahre, in denen sich der Werwolf um ihn kümmerte. Vielleicht, wenn er nur seine Augen schloss, könnte er so tun, als ob sie immer noch zusammen wären, nur für ein paar Minuten.

"Oh, ja, der kleine Dummkopf denkt gerne, dass er hier die Leitung hat, aber du und ich wissen wer wirklich hier der Boss ist." Lupin fuhr mit seinen Fingern über Severus' Gesicht, als er sich daran erinnerte, wie sehr sein alter Liebhaber diese simplen Berührungen liebt. Ja, Snape wusste ganz genau wer die Befehle erteilte; der Zaubertränkemeister war es jedenfalls auch nicht.

Von den sanften Worten und Berührungen eingelullt, fing Snape an zu dösen.


Dr. James kam circa 10 Minuten später leise in den Raum. Die Briefe, die ihm Black gezeigt hatte, ärgerten ihn. Snape hat nichts getan, was eine solche Misshandlung gerechtfertigte! Der Heiler atmete noch einmal tief ein um sich zur Ruhe zu bringen, bevor er zu seinem Patienten ging. Lupin erhob sich aus seinem Stuhl.

"Warum gehst du nicht zu Sirius und gibst mir etwas Zeit, mich Severus zu widmen?" schlug der Heiler vor. Lupin wollte widersprechen, aber der Gesichtsausdruck von Barnes ließ keine Widerworte zu. Leise verließ er den Raum.

Sirius saß am Küchentisch und nippte an einem Tee, während Dobby Schnittchen und Plätzchen auf einem Tablett aufreihte. Ein paar Pergamente wurde auf dem Tisch verteilt.

"Remus, überflieg diese mal", sagte Sirius plötzlich, während er die Pergamente ordnete. Neugierig fing Lupin an die 6 Briefe zu lesen. Schnell verwandelte sich Neugier in Alarmiertheit und dann in Unglaube.

"Siri, diese beiden sind nicht von Harry. Die Schrift ist seine, aber der Wortlaut ein ganz anderer. Es ist als ob jemand anderes ihm etwas diktierte und Harry mitschrieb", sagte Lupin. Black schaute grimmig.

"Exakt meine Gedanken. Aber ich möchte wissen ob Harry das tut weil er so fühlt, oder weil dieser Vachel ihn irgendwie beeinflusst", grummelte Sirius.

"Harry benimmt sich eigentlich normal, nur fehlgeleitet. Ich denke immer noch, dass Vachel extrem eifersüchtig ist", warf Lupin leise ein.
"Du könntest nach Frankreich gehen... falls du wirklich denkst, dass das nötig ist." Black sah auf die Briefe und blickte finster drein.

"Ich weiß, ich sollte wahrscheinlich gehen, aber ich möchte Severus nicht so zurücklassen. All diese Briefe beschuldigen ihn, mich entweder zu missbrauchen oder zu quälen. Das ist totaler Quatsch, das komplette Gegenteil der Realität! Er war offener und freundlicher als ich ihm je zugetraut hätte", sagte Black und traf eine Entscheidung.
"Wir müssen hier bleiben bis es ihm besser geht und dann kann ich gehen."


"Master Sirius, Master Remus, Dr. James sagt ihr solltet kommen. Master Severus schläft." Dobbys große Augen blickten sie über den Tischrand an. Sirius schnappte die Pergamente und stopfte sie in seine Tasche.

"Danke Dobby", sagte er leise und stand auf. Lupin folgte ihm. Der Hauself sprang um sie herum und versuchte seine Nerven zu beruhigen. Mit einem sanften Lächeln schaffte es Lupin, eine beruhigende Hand auf die Schulter des Elfen zu legen.

"Du bist ein guter Elf, Dobby", murmelte Lupin.

Sie kamen gerade rein, als Barnes seine auf den Nachttischkästchen stehenden Tränke ordnete. Snape hatte sich tief schlafend zusammengerollt, seine Haare verdeckten sein Gesicht. Lupin setzte sich vorsichtig auf das Bett und strich sein Haar zurück.

"Nun, Dr. James?" fragte Black abrupt. Er war besorgt um den Zaubertränkemeister und war daher sehr aufgewühlt. Barnes beendete das Ordnen, setzte sich in den Stuhl und sah die beiden Zauberer an.

"Wie du schon schlussfolgertest, Sirius, hat er ein Geschwür. Darum habe ich mich gekümmert und ich habe ihm einen Trank dagelassen, den er täglich nehmen muss, damit sich sein Magen beruhigt." Barnes wies auf die Schachtel mit den Wochenrationen hin. Er sah auf als Lupin mit seiner Hand über den schlafenden Zauberer strich, der seufzte und das Kissen fester an sich drückte.
"Er ist ziemlich fertig; diese Briefe und Konfrontationen haben da nichts Gutes getan. Seid ihr in der Lage ihn zu beschützen? Er muss sich unbedingt ausruhen und stressfrei sein."

"Wir werden uns um ihn kümmern, Dr. James. Wir haben darüber diskutiert und sind zu dem Schluß gekommen hier zu bleiben bis es ihm besser geht", bejahte Black. Barnes warf einen abschätzenden Blick auf den Animagus.

"Entschuldige mich wenn ich offen rede, Sirius, aber du warst nicht wirklich immer dafür bekannt dich um Severus zu kümmern", kommentierte der Heiler und blickte auf Lupin. Black starrte sprachlos auf Dr. James.
"Wirst du hier sein, Remus?" fuhr der Heiler fort. Black errötete schwach.

"Im Gegensatz zu dem was jeder hier von mir erwartet," sagte Black hartnäckig, "sorge ich mich sehr wohl um Severus. Ich dachte wir hätten... nun, wir hätten einen Kompromiss im letzten Jahr geschlossen."

"Ja, Dr. James. Sie haben an ihrem gegenseitigen Hass gearbeitet und haben es geschafft, sich nun zu respektieren", verteidigte Lupin seinen Partner. Der Arzt sah immer noch etwas misstrauisch aus.

"Severus braucht jetzt mehr als ein bisschen Respekt, Remus. Er wird ein hohes Maß an Verständnis und Freundlichkeit brauchen! Aber", der Heiler sah Black herausfordernd direkt in die Augen," ich werde euch Beiden vertrauen. Ich werde außerdem morgen zurück sein um mit einer Reihe von Stärkungstränken zu beginnen und sicherzustellen, dass er sich gut ausruht", sagte Barnes entschlossen. Er packte seine Tasche, schrumpfte sie und steckte sie in seine Hosentasche. Sirius sah zu wie der Heiler liebevoll einige Laken hochzog und Snape auf die Stirn küsste.

"Schlaf, Kind", murmelte er. Dann stand er auf und drehte sich um, um zu gehen.
"Ich werde vorbeikommen und Albus erzählen, was passiert ist. Vielleicht weiß er warum sich Harry so armselig benimmt."

Black begleitete ihn aus dem Zimmer, während Lupin neben dem Bett sitzen blieb.


Snape wachte Stunden später auf. Sein Magen knurrte furchterregend, aber der altbekannte begleitende Schmerz war nicht dabei. Er blickte prüfend im Dunkeln nach unten, während er sich wunderte, warum es nicht weh tat. Erleichterung durchfuhr ihn.

'Ich denke ich werde einen Überfall auf die Speisekammer unternehmen', dachte sich Snape. Aber sobald er sich bewegt, versuchte sich zu bewegen, verfiel er fast in Panik. Irgendjemand hielt ihn unten. Die Panik stieg in ihm hoch, er versuchte sich loszureißen.

Hände. Es waren Hände auf ihm, die ihn festhielten. Unfähig sich unter Kontrolle zu halten wimmerte Snape. Sie hatten ihn gefunden. Sie würden ihm wehtun. Er wurde plötzlich schwach, als die Angst ihn übermannte. Die Tatsache, dass das "Böse" zerstört wurde war in diesem Moment, voll von Panik, komplett ausgelöscht.

"Severus? Was ist?" Lupins sehr schläfrige Stimme wehte über den Mann hinweg als er sich weiterhin verkroch.

"Du bist sicher, Severus", sagte Black, nun etwas wacher. Er erinnerte sich an viele Nächte wie diese, wissend, dass er bald sterben würde. Black schluckte seine eigenen Ängste und Erinnerungen runter und wandte sich Snape zu.

"Severus? Es ist okay, Du bist daheim!" sagte Lupin drängend als er sah, dass sich die Augen des Zaubertränkemeisters nach innen rollten und nur noch das Weiße zu sehen war. Black war es der sich aufsetzte und Snape mit sich zog.

"Severus! Severus Snape!" sagte der Animagus scharf. Der Zaubertränkemeister atmete plötzlich zitternd ein und nahm seine Umwelt wieder wahr.

"Remie?" flüsterte Snape. Der Werwolf kuschelte sich eng an ihn und strich sanft verschwitztes Haar aus seinem Gesicht.

"Ja, Sev, wir sind hier. Sshh, es sind Remie und Sirius. Du warst ein wenig krank", beruhigte ihn Lupin. Snape lehnte sich in die sanfte Berührung und sah dann sein ‚Kissen' an.

"Hi, Sev", murmelte Black sanft, sein Gesicht voller Sorge. Der verängstigte Zauberer beruhigte sich, sein Atem ging gleichmäßiger, als seine Freunde ihn weiter streichelten. In einer bizarren Art und Weise fühlte er sich sehr sicher in den Armen seines alten Feindes. Lupin bewegte sich etwas und legte eine Hand auf Snapes Magen. Dieser knurrte laut.

"Hungrig?" kicherte der Werwolf.

"Ja", gab Snape schläfrig zu.

"Irgendwelche Schmerzen?" fragte Black. Er legte seine Hand über die seines Partners, um den leeren Magen zu scannen. Snape schüttelte seinen Kopf anstand zu antworten. Er war zu niemandem nahe, höchstens zu Albus; und seit er Hogwarts verlassen hatte, hatte sich die Zeit mit seinem Mentor stark verkürzt. Natürlich, Harry war ihm sehr nahe zum Ende des Krieges und danach. Aber diese Beziehung baute auf der Tatsache, dass er der Starke, der Beschützer sein musste. Hier, zwischen seinem alten Liebhaber und Black, hier musste er nicht stark sein. Er gab sich der Nähe vollkommen hin und fühlte sich sicher. Black lehnte ihn an seine Schulter und kicherte warm.

"Nun, wenn du hungrig bist bin ich mir sicher, dass Dobby gerne etwas für dich zu essen machen wird!" sagte Lupin fröhlich.

"Nun helfen wir dir auf und dann können wir in die Küche gehen", sagte Black beruhigend. Der Animagus drehte sich um und bewegte sich über den Bettrand, Snape nahm er dabei mit. Lupin ging um das Bett herum, um ihm beim Aufstehen zu helfen.

Mondlicht schimmerte durch die großen Fenster. Es war eine Woche vor Vollmond und Snape dachte darüber nach wie er es hinbekommen wollte, den Wolfsbann-Trank für seinen Freund zu brauen. Er hatte schon angefangen die Zutaten zusammenzustellen, aber der Trank musste zwei volle Tage lang brauen. Lupin riss ihn aus seinen Überlegungen.

"Komm, Sev, erst mal aufs Klo? Sirius wird nach dem Tee sehen." Lupin lächelte sanft und nahm den Arm des Zauberers. Lupin schaffte es ihn ins Badezimmer zu bringen und sein Geschäft mit minimalster Hilfe zu erledigen. Danach gingen die beiden Zauberer in die Küche, Snape lehnte sich schwer an den Werwolf.

Dobby war beschäftigt, er hüpfte zwischen Ofen und Herd hin und her. Black durchquerte den Raum, hob Snape einfach so hoch und trug ihn zum Tisch. Der Zaubertränkemeister versuchte ihn anzustarren aber er war viel zu müde um den vollen Effekt zu erzeugen. Eigentlich bemerkte niemand, Dobby eingeschlossen, etwas davon.

Bald hielt er eine Tasche heißen Brombeertee in seinen Händen. Der Geruch von Hühnchen und etwas Rosmarien erfüllte den Raum. Dobby summte eine Melodie, da er so glücklich war etwas für seinen Professor kochen zu können.

Als er dasaß und so viel Aufhebens um ihn gemacht wurde, versuchte Snape die feinen und weniger feinen Änderungen an seinem Zuhause herauszufinden. Remus hatte ihn schon immer geschützt, schon lange bevor sie Liebende wurden. Auch während der "alten Tage" als die Streiche böse wurden. Es war Lupin der eingriff, wenn die Dinge aus den Fugen gerieten. Es war Lupin der Snape half, als Black aufhörte Unheil zu stiften.

Ja, es war leicht Lupin zu durchschauen. Definitiv das Alpha-Männchen, auch wenn Black stärker war.

Und Black: das Versprechen, das die beiden Feinde Dumbledore geben mussten, ihren beidseitigen Ärger wegzustecken, wurde nach dem Ende Voldemorts und dem Einzug des Animagus in sein Haus Realität. Und sogar das beidseitige Verständnis schien sich zwischen ihnen geändert zu haben, jetzt, da Harry weg war. Snapes schläfrige Gedanken gingen über zu dem Begriff des Alpha-Weibchen der Triade.

Keine angebrachte Definition. In dem ‚Rudel', welches sie formten, wusste er, dass Lupin Alpha war; er beugte sich Lupin sicherlich mehr als Black es tat. Aber er konnte sicherlich nicht sagen, dass Black höher gestellt war als er. Nein, Black war Lupins ausgewählter Partner, aber er, Severus, war auch ausgewählt, auf eine Art und Weise. Er musste grinsen als er an seinem Tee nippte.

"Weshalb grinst du, Sev?" fragte Lupin neugierig.

"Ich muss krank sein," schnaubte Snape. "Ich denke über uns, als ob wir ein Rudel Wölfe wären."

Black hob eine Augenbraue. "Oh, und du bist Alpha?" neckte er sanft, dennoch interessiert.

"Nein, Remie war immer Alpha", sagte Snape und legte seinen Kopf auf seine Arme. Black schnaubte und bekam daher einen bösen Blick von seinem Partner. Der Animagus ertappte sich dabei, zustimmend mit dem Kopf zu nicken.

"Dobby hat einen Snack für Professor Snape." Der Hauself bot eine Platte an. Seine schnellen Bewegungen und seine glückliche Stimme durchbrachen die etwas ungeordnete Konversation. Snape blickte auf das Angebotene und war sehr erfreut.

"Danke Dobby", sagte er glücklich als er die Platte mit Hühnchen und Klößen annahm. Tröstendes Essen.

"Dobby glücklich. Dobby liebt kochen für Professor Snape", sagte der Elf und grinste als Snape ihm auf die Schulter klopfte. Mit einem Satz hüpfte er zum Herd.
"Dobby räumt auf. Master Sirius oder Master Remus wollen essen?" fragte der Elf.

"Nichts für mich, danke. Obwohl... ein paar von deinen süßen Keksen?" fragte Lupin. Über das Schleckermaul seines Partners grinsend lehnte Black etwas zu essen ab.

Black vermutete, dass dieses fettige Hühnchen und dieses klumpige schwere Zeug etwas war, dass dem Zaubertränkemeister wirklich schmeckte. Ja, es war schön Snape endlich etwas essen zu sehen. Dobby schielte immer wieder rüber zu "seinem Professor Snape", während er Teller abwusch. Der Animagus bemerkte, dass ihn diese Szene eigentlich stören sollte, wenn man an seine alten Einstellungen dachte. Statt dessen war es plötzlich ziemlich süß, Black an seiner Teetasse rumnesteln zu sehen, anstatt etwas Sentimentale zu sagen.

'Verdammt! Ich fühle mich gut hier mit ihm.' Black grinste bei dem Gedanken. Er sah zu Lupin, der fragend eine Augenbraue hob aber nichts fragte, während er sicherstellte, dass Snape aufaß. Vielleicht war er das Alpha-Weibchen, dachte Black. Dies brachte Black zum Schnauben, was ihm Snapes und Lupins Aufmerksamkeit einbrachte.

"Darf ich fragen?" fragte Snape gedehnt mit einem leichten Lächeln.

"Ich rätsele nur darüber wer das Alpha-Weibchen ist", teilte ihnen Black mit.

"Dobby", antwortete Snape sofort, "wenn auch nicht für Fortpflanzungszwecke." Nun prustete Lupin, und Black kicherte. "Ich werde wahnsinnig bei diesen Gedanken", grummelte der Zaubertränkemeister. Es war Black, der eine sanfte Hand auf Snapes Stirn legte.

"Nun, du bist ziemlich warm. Hat Dr. James nicht irgendetwas gegen sein Fieber hier gelassen, Remie?" fragte Black. Sein Partner nickte.

"Ich werde es holen", sagte Lupin und schlurfte zum Badezimmer. Snape sah auf zu Black und suchte den Mut, ohne Unterbrechungen zu reden.

"Wirklich, Sirius, du kannst zu deinem Patensohn gehen. Ich weiß, dass es nicht schön ist mit mir zu wohnen", sagte Snape ruhig und legte seine Gabel nieder. Er wollte seine einzige menschliche Gesellschaft nicht verlieren, aber er wusste, sie sollten nicht hier bleiben und ihn ertragen.

Black konnte die Niederlage in Snapes Augen sehen und zog die Schultern ein. Er kannte die Briefe, und Harrys beide Besuche hatten den Zaubertränkemeister ziemlich demoralisiert. Es sah so aus als ob er für alles, was der Zauberer für das Gute und Dumbledore getan hatte, schrecklich bezahlen müsste. Herrgott, er war der Hauptgrund für Voldemorts Tod, und all der Ruhm, inklusive der Orden des Merlins erster Klasse, gingen an Harry. Das Ausmaß dieser Einsicht war erdrückend.

"Severus", sagte Black ruhig als er Snape schwache Hand nahm und ihn näher zog.
"Severus, ich bin gerne bei dir. Vor einem Jahr hätte ich dir zugestimmt und wäre gegangen. Aber im Verlaufe des Jahres habe ich gelernt, dass du nicht die Reinkarnation des Bösen bist." Black fühlte sein Herz wärmer werden. "Du bist ein ehrenvoller Mann", sagte er mit einer neugewonnenen Überzeugung. "Du hast jahrelang für eine falsche Entscheidung büßen müssen. Eine. Herrgott, ich habe Hunderte gemacht und bin nicht so beschämt wie du es bist."

Snapes Kopf hing schwer über dem Tisch, als das Gewicht seines Lebens ihn runterzog. "Du hast verzeihliche Fehler begangen. Ich nicht", murmelte Snape. Black fühlte plötzlich einen Stich im Herzen für den Zaubertränkemeister. Bevor er sich vollkommen in seiner Verzweiflung und Depression verlieren konnte zog ihn Black auf seinen Schoß. Nahm in fest in seine Arme und schaukelte den steifen Körper.

"Severus, ein Fehler, einer, als du erst ein Kind war. Und Jahre um ihn gut zu machen. Dir ist vergeben", sagte Black sanft und küsste ihn auf die Stirn. Er schaukelte ihn weiter, eine Hand fuhr über den sich nun entspannenden Rücken. Snape legte schließlich mit einem zitternden Seufzer seinen Kopf gegen die breite Schulter seines einstigen Feindes.

So fand sie Lupin, Snape beinahe schlafend in Blacks Armen. Er träufelte etwas von dem Fiebertrank in den Tee und zwang den kranken Zauberer ihn zu trinken. Er sah zu als Snape die Augen schloß und sich gegen Black lehnte.

"Lass uns zurück ins Bett gehen, hmm?" murmelte Black. Mit einem leichten Levitations-Zauber stand er vom Tisch auf und trug Snape mit sich.

Snape maulte diesmal nicht wegen des gemeinsamen Bettes, er erlaubte es, dass man ihn in die kühlen Laken legte, bevor seine Begleiter sich zu ihm gesellten.

Er war sehr schläfrig und dachte darüber nach, ob Dr. James ein Schlafmittel in den Fiebertrank gemischt hatte. Er fühlte, dass Lupin ihn festhielt, während sich Black gegen seinen Rücken kuschelte und leise beruhigende Worte in sein Ohr murmelte. Die Hand des Animagus zog Kreise über seine Schultern und seinen Rücken.

Snapes letztes Gefühl war das von unglaublichem Frieden. Er fühlte in diesem Moment, dass er hier her gehörte, zwischen diese beiden Männer, und nirgendwo andershin auf der Welt.

 

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