Alcyone - Teil 4

 

 

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Kapitel 3



„Das ist doch total absurd Alcy und du weißt das. Wir wissen doch nicht einmal wo Vortigern ihn gefangen hält.“ Severus schaute Alcyone ernst an. „Oder hast du etwa vor, ganz England nach ihm abzusuchen?“
Alcyone schüttelte den Kopf. „Ja ich weiß, wir würden dann die Nadel im Heuhaufen suchen.“
Nimue stand auf. „Ich mache euch erst einmal was zur Stärkung.“ Sie verließ die Hütte und Alcyone und Severus konnten sehen, wie sie Hölzer unter einem Topf anzündete.
„So jetzt mal unter uns. Was hältst du von dem ganze hier?“ Severus war offensichtlich noch nicht so ganz überzeugt von dem was hier vor sich ging.
„Ich bin mir so gut wie sicher, daß wir in der Vergangenheit gelandet sind. Es deutet mehr oder weniger alles darauf hin und außerdem spüre ich es. Das ist nicht unsere Zeit.“
„Vielleicht hast du ja Recht, aber warum gerade wir? Wäre Albus nicht besser gewesen?“
„Severus, hast du es nicht verstanden? Nimue konnte sich nicht aussuchen, wen der Stein hierher bringt. Es würde der Zauberer sein, der den Stein als erstes berührt. Danach verliert er seine Wirkung. Nehme ich mal an.“
„Aber warum dann wir beide. Ich habe ihn nicht berührt.“
Alcyone dachte kurz nach. „Du hast meine Hand gehalten. Das war es wahrscheinlich.“
Severus seufzte. „Und du bist davon überzeugt, daß wir hier sind, um Merlin zu befreien.“
Alcyone nickte. „Ja das bin ich. Und ich bin bereit es zu versuchen.“
Von draußen drang der Geruch von verschiedenen Kräutern in ihre Nasen.
Severus nahm Alcyones Hand. „Wenn du davon überzeugt bist, dann werde ich es auch tun.“
Nimue kam mit zwei Behältern herein und stellte sie den beiden hin. „Hier trinkt das. Das wird euch gut tun. Eine Kräutermischung nach einem Rezept von meiner Mutter. “
„Danke Nimue.“ Alcyone nahm einen Schluck. Es war heiß. Alcyone stellte den Becher wieder hin.
„Schmeckt es euch?“ fragte Nimue.
Alcyone nickte. „Erinnert mich im Geschmack etwas an das Veritaserum.“
Severus, der den Becher in der Hand hielt, stellte ihn augenblicklich wieder hin. „Das ist es!“ schrie er fast.
Zwei Paar Augen starrten ihn ungläubig an.
„Wir müssen Vortigern dazu bringen, ein Veritaserum zu schlucken, dann wird er uns sagen, wo Merlin ist.“

„Was ist ein Veritaserum?“ fragte Nimue Alcyone, während sie ihren Becher auf den Tisch stellte.
Severus hatte sich inzwischen dran gemacht, den Trank zu brauen.
„Das ist eine Möglichkeit, jemanden dazu zu bringen, die Wahrheit zu sagen“, erklärte Alcyone, konnte und wollte aber nicht mehr erzählen, da sie selbst keine Ahnung hatte, wie dieser Trank zusammengesetzt war und wie er funktionierte.
„Darf ich?“ sagte er und deutete auf den leeren Kessel neben der Kochstelle.
Nimue nickte.
Severus suchte sich die Zutaten zusammen, die erstaunlicherweise alle vorhanden waren.
Merlin mußte wirklich ein sehr großer Zauberer sein.

Während Severus voll in seinem Element war und mit Brauen beschäftigt war, saßen die beiden Damen am Tisch und unterhielten sich.
„Ich bin euch undenklich dankbar, daß ihr das für mich und Merlin tun wollt. Hoffentlich wird die Zukunft dadurch wieder besser. Ich fühle einfach, daß es richtig ist, daß ihr hier seid. Glaubt ihr das auch?“ sagte sie und nippte an ihrem Becher.
Alcyone lächelte. „Ich würde Euch gerne was darauf antworten Nimue, aber ich habe gelernt, daß man mit Zeitreisen vorsichtig umgehen soll.“


„Nimue, können Sie mir mal helfen?“ Severus schaute zu den beiden Damen.
Inzwischen waren mehrere Stunden vergangen, in denen Alcyone vieles über Merlin erfahren hatte und feststellen mußte, daß doch einiges in der Geschichte falsch überliefert worden war.
„Natürlich.“ Nimue erhob sich von ihrem Platz. „Was kann ich tun?“
„Würden Sie mir bitte ein Kleeblatt holen?“
Nimue nickte und verließ die Hütte. Severus sah ihr nach und kaum, daß sie draußen war, nahm er das fertige Veritaserum und schüttete drei Tropfen davon in Nimues Becher.
„Severus was soll das. Traust du ihr immer noch nicht?“
„Du weißt, daß ich von Natur aus mißtrauisch bin“, entgegnet er ihr und stellte den Kessel mit dem Veritaserum wieder auf die Kochstelle.
Nimue kam wieder herein und in ihrer Hand hielt sie ein Kleeblatt. „Bitte“, sagte sie.
Severus nahm es und zerdrückte es in der Hand. Dann rieb er etwas davon in den Kessel. Zumindest ließ er es so aussehen. Tatsächlich aber kam gar nichts davon hinein, sondern fiel daneben. Während seiner Zeit als Spion hatte er gelernt, Beobachter zu täuschen und Tricks anzuwenden, und es klappte immer noch sehr gut.

„Ich denke, noch ein zwei Stunden und dann ist das Veritaserum fertig“, sagte Severus und setzte sich zu den beiden Damen. „Haben Sie schon einen Plan, wie wir zu Vortigern kommen sollen?“ fragte Severus Nimue.
„Ich, äh“, stotterte Nimue und nahm schnell einen Schluck aus ihrem Becher.
Sehr gut, dachte Severus, sie hat noch keinen.
Er war sich sicher gewesen, daß sich die gute Frau darüber noch keine Gedanken gemacht hatte, sondern in erster Linie nur darauf geachtet hatte, daß überhaupt jemand zur Hilfe kam.
Und wie er es nun schon oft beobachtet hatte, nahmen viele Leute schnell einen Schluck von ihrem Getränk nahmen. Warum machte es ihm jeder immer so einfach.
„Also haben Sie noch keinen Plan“, sagte Severus und fuhr einfach fort: „Dann fangen wir einfach ganz gezielt von vorne an und stellen uns einen zusammen. Also, Merlin ist von Vortigern gefangen worden?“
Nimue nickte. „Ja, das hab ich Euch bereits gesagt. Bitte, ich weiß nicht, was Vortigern mit Merlin vorhat. Er will ihn bestimmt töten. Noch lebt er, das spüre ich.“ Nimue war wieder den Tränen nahe.
Severus verzog die Mundwinkel. Offensichtlich hatte sie die ganze Zeit nicht gelogen. Jetzt blieb ihm eigentlich nichts andere übrig als ihr zu helfen, zumal auch alles dafür sprach, daß sie Merlin brauchten, um in ihre eigene Zeit zurückzukommen.


„Wo befindet sich Vortigern?“ fragte Severus schließlich. Keiner der Anwesenden hatte in den letzten Minuten etwas gesagt. Es blieb wieder mal an ihm hängen, etwas zu unternehmen.
„In seiner Festung“, erzählte Nimue. „Dort hält er sich meistens auf. Dort ist er am sichersten vor seinen Feinden. Und von denen hat er viele.“
„Dann müssen wir irgendwie in seine Festung rein kommen und ihm das Veritaserum unterjubeln. Wir können ja schlecht hingehen und sagen: Hier trink“, sagte Alcyone, die diese Aussagen gleich wieder bereute, da sie eigentlich nichts aussagten.
„Ihr könntet Euch als Burgfräulein ausgeben“, schlug Nimue vor. „Mich kennt er, aber Euch nicht. Erzählt ihm einfach, Ihr seid auf einer langen Reise und sucht eine Unterkunft. Er wird Euch sicher nicht wegschicken Und wenn Ihr ihm schöne Augen macht, dann wird er sicher auch mit Euch alleine sein wollen. Da könnt Ihr ihm das Veritaserum geben.“
„Keine schlechte Idee“, kommentierte Severus Nimues Vorschlag. „Aber was soll ich dann tun? Ich lasse Alcy sicher nicht alleine zu diesem Mann.“
„Ganz einfach, du bist mein Diener“, sagte Alcy und mußte bei dem Gedanken grinsen.


Kapitel 2

 

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