About A Potions Master

 

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Kapitel 11

Es war wirklich Glück, dass ihre beiden Hände gefangen waren, und dass sie bei allem, was sie tat, so vorsichtig war, um ihn ja nicht noch einmal zu beleidigen oder zu verletzen. Andernfalls wäre sie versucht gewesen, die Spannung zu brechen, indem sie einfach von der schieren Menge knisternder Männlichkeit davonlief, die sich jetzt um sie wickelte. Nicht, dass sie es nicht mochte; es war nicht unangenehm. Aber es war Nähe und sie fühlte sich nackt und unsicher und Hermine Granger hasste es, unsicher zu sein. Sie wollte die Kontrolle haben... Ja, dachte sie, Ginny hatte Recht. Natürlich. Genau das ist es. Ich habe Todesangst einen Fehler zu machen, mich lächerlich zu machen, jemanden an mich heranzulassen. Aber wenn ich jetzt ausweiche, das weiß ich, wird er dieses Mal wirklich verletzt sein. Nur dieses eine Mal, versuch kein Idiot zu sein, Granger. Du weißt, du wirst dich schrecklich fühlen, wenn du das verpfuschst. Gib ihm eine Antwort. Kein Grund eine Show abzuziehen. Versuch einfach du selbst zu sein. Ohne dein übliches frech-kratzbürstig Benehmen.
Sie hob den Kopf und sah die aufflackernde Unsicherheit in seinen Augen. Ihr Herz machte einen Satz, und als es wieder herabkam, landete es direkt auf dem Kopf der frechen Kratzbürste und schlug sie k.o. „Das ist... eine schwierige Frage, Severus“, sagte sie ernst. „Ich denke, wir sollten zuerst entscheiden, ob wir es theoretisch oder praktisch angehen.“
Nofretete entschied, dass das Gewicht zweier zitternder Hände auf ihrem Rücken definitiv zu viel war, stand auf und marschierte von den beiden nutzlosen Menschen davon, die nicht auf sie achteten und auch noch begonnen hatten, ziemlich seltsame Gerüche auszusenden. Sie legte sich in einiger Entfernung abermals nieder und blickte sie prüfend mit Augen an, die die Gärten Thebens in voller Blüte gesehen hatten.
Ihr plötzlicher Abzug hatte Hermines rechte Hand ganz selbstverständlich in Severus linke gleiten lassen und er streichelte nun ihren Handrücken mit seinem Daumen.
„Ja“, sagte er, „da stimme ich zu. Aber ein praktischer Versuch scheint mir viel interessanter."
Seine Augen wichen kurz von ihrem Gesicht und verharrten auf Nofretete, die dalag, die Vorderpfoten unter dem Körper zusammengelegt, unbeweglich, starrend... Und eine Eingebung traf ihn.
Er versuchte seine Stimme so gleichmäßig, wie möglich zu halten, um nicht das Frohlocken zu verraten, das er fühlte, schließlich wollte er sie in eine Falle locken, und sagte: „Ich bezweifle, dass ich dir irgendetwas sinnvolles beibringen könnte, das du noch nicht über Tränke weißt. Aber… Ich erinnere mich an einen einzelnen, spektakulären Fehler in deiner sonst so glänzenden Karriere in der Zaubertrankbrauerei. Vielleicht willst du diesen Makel beseitigen?“
Völlig unbedacht fühlte Hermine, dass sie etwas wütend wurde. „Ich habe nie... das ist einfach nicht wahr!“, rief sie und errötete gegen ihren Willen.
„Oh doch, ist es“, lächelte er. „Du hast es vielleicht vergessen, aber ich nicht."
Sie blickte ihn finster an und versuchte sich zu erinnern. „Nun, ich habe nie... Was auch immer. Wenn es wirklich einen solchen... einen Fehler gab, ja, dann möchte ich genau das Rezept wiederholen und es richtig machen."
„Ich hätte nichts geringeres erwartet, Hermine. Bist du sicher? Kein Ausweichen?“
„Was für eine seltsame Frage. Nein, natürlich werde ich nicht ausweichen."
‚Klick’ machte die Falle und die Maus war gefangen. „Dann schlage ich vor, dass du um einen dreiwöchigen Urlaub vom Ministerium bittest", sagte er seidenweich. „Du hast seit mehr als drei Jahren dort gearbeitet, und wie ich dich kenne, bin ich sicher, dass du keinen einzigen Tag freigenommen hast."
Sie war so verblüfft, dass sie nicht einmal die Bewegung seiner Hände bemerkte, die langsam ihre Arme nach oben auf die Schultern zuglitten. „Was... Ich kann nicht... Ich meine, ich kann drei Wochen frei nehmen, aber wieso..." Dann begann es ihr zu dämmern. „Severus, ich habe den Poly... wie um aller Welt, weißt du davon?"
Dann erst fühlte sie die Hände vorsichtig ihre Schultern streicheln. Eine Sekunde später, traf sie die Erkenntnis ziemlich hart. Nicht dass sie es übel nahm, denn wenn es bedeutete, was sie glaubte, dass es bedeutete... Er will, dass ich hier für drei Wochen bleibe, dachte sie, noch immer ein wenig ungläubig. Er hat diese kleine List nur benutzt, um mich zum Bleiben zu verleiten, um sicher zu sein, dass ich nicht nein sagen kann.
Ohne auf seine Antwort zu warten, sagte sie vorsichtig: „Aber wie auch immer du an diese Information gelangt bist, du liegst... richtig soweit es den Trank betrifft. Ich hätte wissen müssen, dass er die Verwandlung in ein Tier nicht erlaubte." Obwohl es etwas gibt, das du natürlich nicht wissen kannst, Severus, dass ich das Katzenhaar nicht absichtlich hineingegeben habe. Das kannst du in keinem Fall wissen.
Seine Hände auf ihren Schultern hielten inne und drückten leicht. „Also akzeptierst du mein Angebot?"
„Ja, aber-“
„Sollten wir diese Abmachung nicht irgendwie bekräftigen?“, meinte er und zog sie etwas näher.
„Ja, aber – oh, tut mir Leid!“, rief sie, weil sie über sein linkes Bein gestolpert war.
Er fing sie und zog sie immer noch näher zu sich, sodass sie jetzt direkt vor ihm stand, zwischen seinen Beinen, ihre Körper berührten sich beinahe, aber nicht ganz. Die Höhe des Arbeitstisches, auf dem er noch immer saß, war um einiges kleiner, als die Länge seiner Beine, sodass ihre Gesichter beinahe auf gleicher Höhe waren. Wieder war es der leichte Druck seiner Hände, der sie auf der Stelle hielt und sie hinderte, vor der Intensität des Moments zu fliehen. Ich werde Professor Snape küssen!, dachte sie wirr. Sieben Jahre lang habe ich ihn gefürchtet, drei Tage zuvor habe ich ihn gekauft, na ja, bekam ihn als Geschenk, und jetzt küsse ich-
Als sie fühlte, dass seine Lippen die ihren berührten, war sie nicht wirklich verärgert über die Unterbrechung ihres Gedankenganges. Es war ein relativ schlichter Kuss, seine Hände verblieben auf ihren Schultern, streichelten und kneteten sie und ihre eigenen Hände hoben sich, um auf seinen Oberarmen zu landen, zuerst versuchsweise, dann ein wenig kühner, zuerst streichelnd, dann haltend, schließlich klammernd... Oh, das fühlt sich so gut an, wer hätte gedacht, dass seine Lippen so etwas machen können, nach all dem Hohnlächeln und Grinsen, wer hätte gesagt, dass er Potential zum Küssen hätte, Ginny, ich denke, Ginny du hast keine Ahnung, wie Recht du hattest, diese Lippen sind so weich und... Oh, es muss sich nicht doch so anfühlen, als wäre eine Schnecke in deinen Mund gekrochen, wenn er seine Zunge benutzt, ich wusste es, ich wusste es, ich wusste, alle haben es falsch gemacht und es gibt eine Art wie es sich richtig anfühlt, oh bitte Gott bitte lass das niemals enden...

***



Er benötigte alle Selbstbeherrschung, zu der er fähig war, um sie nicht an sich zu pressen, und seine Hände davon abzuhalten über ihren ganzen Körper zu wandern. Es war schon ein Wunder, dass sie so weit gekommen waren, wenn man betrachtete, wie der Tag begonnen hatte, und er hatte die volle Absicht, ihr noch immer sehr zerbrechliches Verständnis füreinander nicht aufs Spiel zu setzen. Sie hatte zugestimmt für drei Wochen auf dem Manor zu bleiben, also hatte er Zeit genug, es langsam anzugehen – es bestand keine Notwendigkeit, sie zu erschrecken. Sie war sehr unerfahren im Küssen, aber der Mangel an Kenntnis wurde von der Leidenschaft, die sie ausstrahlte, mehr als aufgewogen. Wahrscheinlich hatte sie ein paar mal mit Jungen geküsst – egoistische Kerle, dachte er, die nur an sich selbst dachten und wie sie ihre Hände so schnell wie möglich unter ihren Rock bekommen konnten. Keine Zungentechnik, kein Gefühl. Er hatte sehr wohl ihr (wenn auch geringfügiges) Zögern bemerkt, als seine Zunge zwischen ihre Lippen glitt. Aber dann hatte sie sich sofort entspannt, und jetzt klammerten sich ihre Hände an seine Arme, als ob es um ihr Leben ginge. Ihr Ohr mit seinem Daumen zu streicheln, konnte doch nicht zu viel sein, oder? Bestimmt nicht. Aber wenn sie weiterhin diesen sanften, klagenden Ton von ich gab, konnte er seine Taten wirklich nicht mehr verantworten.
Sehr vorsichtig, mit einem letzten, spielerischen Ziehen an ihrer Unterlippe, beendete er den Kuss. „Das war zweifellos die angenehmste Art und Weise, das Abkommen zu besiegeln, die uns einfallen konnte“, murmelte er und spielte mit einer Haarsträhne, die ihrer Frisur entkommen war.
Sie lächelte und nickte. „Glaubst du, dass ich meinen Satz jetzt beenden kann?"
„Außer du wolltest etwas unangenehmes sagen..."
„Nicht wirklich, nein. Ich wollte nur bemerken, dass heute der 15. August ist und die Schule am 1. September beginnt. Es sind siebzehn Tage bis dahin, achtzehn wenn wir heute beginnen. Aber wir brauchen einundzwanzig."
„Ich bin sicher, dass ich etwas mit Albus vereinbaren kann. Angesichts der Wichtigkeit dieser Angelegenheit, wird er sicher einsehen, dass meine Anwesenheit hier erforderlich ist und mir erlauben, hierher zurückzukommen, sobald ich meinen Nachmittagsunterricht beendet habe. Acantha Sinistra kann für mich einspringen, soweit es meine Hauslehrerpflichten betrifft. Irgendwelche anderen Sorgen?“, fragte er und streichelte ihre Wange.
Sie lehnte sich in seine Liebkosung. „Nur eine. Krummbein?"
„Ah”, meinte er. „Natürlich, Krummbein. Gibt es denn einen Grund ihn nicht mit hierher zu bringen?"
Sie betrachtete ihn nachdenklich und rieb ihre Wange gegen seine Hand. „Ich bin nicht sicher... Er neigt dazu, in unbekannter Umgebung ein wenig impulsiv zu sein. Und möglicherweise kommt er mit Nofretete nicht aus."
„Das Haus ist zweifellos genug groß, um sie voneinander getrennt zu halten, falls es irgendwelche Feindseligkeiten geben sollte. Also erscheint mir das nicht als zu großes Problem."
„Und… deine Mutter?"
Kompliment, meine Liebe. Du hast zweifellos eine höchst erstaunliche Geistesgegenwart. Ich wette, dass die meisten Frauen das vergessen haben würden. Aber schließlich bist du ganz einzigartig... „Was ist denn mit meiner Mutter?“ Nennt mich einen Sadisten, aber ich muss das einfach tun, es macht zu viel Spaß.
Ihre Augen weiteten sich vor Besorgnis und sie sagte: „Nun, sie wäre nicht allzu glücklich darüber..."
„Wäre sie nicht?"
Für einen Moment flackerte Unsicherheit über ihr Gesicht. „Nun, nein, wenn man betrachtet..."
„Was betrachtet, Miss Granger? Wenn man betrachtet, dass ihr beide großartig miteinander auszukommen scheint, wenn ich nicht im Zimmer bin?"
Wenn sie immer so aussehen wird, wenn sie befürchtet, dass ich wütend bin, dann Merlin hilf mir – ich werde nie wütend auf sie sein können. Ihre Unterlippe… Schau wie sie zittert... Küss sie jetzt bloß nicht, Severus, küss sie jetzt nicht...
Sie schluckte einmal schwer und dann noch einmal. Ihre Augen begannen verdächtig zu glänzen. „Es tut mir leid, ich sollte nicht... Ich wollte wirklich nicht... mich wirklich nicht über dich lustig machen. Ich wollte nur, dass deine Mutter die Scharade beendet, weil ich glaubte, es läge nicht in meinem Ermessen, es dir zu erzählen. Du musst wirklich wütend sein..."
Zu seiner eigenen Überraschung war er es nicht. Er fühlte sich nicht verspottet, oder wütend, nicht einmal verärgert. Miss Granger, was für eine entspannende Wirkung Sie doch auf mich haben... „Ich glaube nicht. Aber nur um sicher zu gehen, sollten wir vielleicht einen weiteren Kuss probieren. Einfach als Test, weißt du."
„Wissenschaftlich", meinte sie, wobei ihre Lippe noch immer ein wenig bebte. Aber die Verzweiflung hatte ihr Gesicht verlassen und ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
„Ausschließlich", bestätigte er todernst und zog sie wieder an sich.

***



„Wie ist es dir ergangen, Liebling?“, fragte der Junge der lebte seine liebende Frau, während er seinen Finger über ihren Schenkel gleiten ließ. „Nicht nötig zu fragen, ob du mich vermisst hast“, fügte er mit einem Grinsen und einer demonstrativen Handbewegung auf die Kleidungsspur hinzu, die sich vom Bett zur Eingangstür zog.
„Überhaupt nicht schlecht", antwortete sie. „Hör zu, Harry, ich muss dir etwas erzählen."
„Wir bekommen ein Baby!“, rief er mit leuchtenden Augen.
„Nein", lachte sie, „noch nicht. Ich dachte, wir hätten ausgemacht, dass ich zuerst meine Studien beende."
„Natürlich, und ich habe kein Problem damit, noch ein Jahr zu warten. Ich dachte nur, dass es... na ja, passiert sein könnte, und ich wäre sicherlich nicht wütend darüber geworden."
„So etwas passiert nicht einfach, Harry. Nicht mit dem Trank, den ich nehme."
Wenn man von Tränken sprach... Sie war nicht mehr allzu überzeugt davon, das Richtige getan zu haben. Diesen Morgen hatte sie eine Strafpredigt ihrer Mutter über sich ergehen lassen müssen, weil sie Geld verschwendete, das nicht ihr eigenes war. Dreihundert Galleonen waren kein Pappenstiel... Natürlich hatte Harry genug Geld; sein, nein ihr, Verlies bei Gringotts war so vollgestopft mit Münzen, dass kaum noch Platz zum Stehen übrig blieb. Aber trotzdem… Und obendrein für Snape...
„Also, was willst du mir denn erzählen, Liebes?”, erkundigte er sich.
„Ähm… Gibt es irgendetwas, das ich tun könnte, damit du wirklich, wirklich wütend auf mich wirst?"
Er sah sie überrascht an. „Gin, was ist denn in dich gefahren? Das einzige Mal, dass ich dich so unterwürfig gesehen habe, war, als du die Dursleys zu unserer Hochzeit eingeladen hast, und selbst damals war ich nicht böse. Na ja, wenigstens nicht für allzu lange Zeit."
„Mmh… ja, das war schlecht. Aber ernstlich: Gibt es etwas-“
„Ich glaube nicht, Gin, ich glaube es wirklich nicht", sagte er und zog sie an sich. „Ich habe eine Menge dumme Sachen in meinem Leben gemacht, also, wer bin ich, über dich zu urteilen?"
Das klang vielversprechend, dachte sie. „Okay, also lass uns deine Großmütigkeit auf die Probe stellen. Zuerst einmal habe ich dreihundert Galleonen ausgegeben."
Er runzelte die Stirn. „Du weißt, dass ich mich nicht um das Geld sorge", sagte er. „Also was ist das große Problem? Solange du es für etwas ausgegeben hast, das du magst..."
„Nun, ja, in gewisser Weise. Ich möchte in jedem Fall, dass Hermine glücklich ist, also ist die Antwort ja. Definitiv."
„Hermine? Was hat sie damit zu tun? Ihr Geburtstag ist noch über einen Monat hin! Was hast du ihr denn gekauft?"
„Snape.”
„Wie bitte?"
„Ich habe ihr Severus Snape gekauft."
„Bist du sicher, dass ich nicht die Medizauberer rufen sollte, Liebling? Ich habe gehört, dass sie sehr hübsche Zimmer im St. Mungos haben."
Sie erzählte es ihm. Harrys Augen wurden größer und größer.
„Dir ist klar, dass Ron dich dafür umbringen wird, oder?", sagte er, als sie geendet hatte.
„Harry, nicht einmal Ron, so dickköpfig er auch sein mag, kann noch immer sauer auf Snape sein! Es ist drei Jahre her, dass ihr euren Abschluss gemacht habt, dann kam der Krieg, Snape hat seinen Wert und seinen Mut oft genug bewiesen!"
„Das ist nicht das Problem, meine Liebe", meinte er und streichelte ihren Rücken. „Er wird dich umbringen, weil er Hermine liebt."
„Was macht er dann in Afrika?“, fragte sie sinnreich. „Wenn er glaubt, dass sie auf ihn warten wird, bis er zurückkommt ist er ein Idiot, Harry. Er ist mein Bruder, und ich liebe ihn sehr, aber er ist nicht nur egoistisch, ganz zu schweigen von arrogant, so etwas zu erwarten, ich bin auch überzeugt, dass er und Hermine nicht füreinander geschaffen sind. Sie würde ihn innerhalb eines Monates in kleine, feine Stücke zerlegen, und sie würden sich hassen."
„Im Grunde stimme ich dir zu. Sie ist zu klug und zu ernsthaft für ihn. Sie geben zwei wunderbare Freunde ab, aber eine Beziehung oder Heirat würde sie direkt in eine Katastrophe führen. Obwohl ich sagen muss, dass ich auch bei Snape meine Zweifel habe... Ich meine, er hat sich verändert, ich habe ihn in Hogwarts gesehen, als Albus mich gebeten hat, zu kommen und das letzte Quidditchspiel zu pfeifen. Er war höflich, er hat nicht mit Sirius gestritten, und er hat sogar gelächelt... Wer weiß. Außerdem habe ich jetzt etwas besseres vor, als über Snapes Liebesleben nachzudenken. Mich meinem eigenen zu widmen, zum Beispiel..."

***



Cassandra Snape genoss ihren Spaziergang im Park. Insgesamt gesehen liefen die Dinge nicht allzu schlecht. Hermine war ein sehr liebenswertes Mädchen und wenn sie noch weitere Beweise für die Brillanz ihres Verstandes benötigt hätte, hätte sie das Gespräch zwischen Hadrian und Miss Granger gewiss überzeugt. Sie hatte gute Manieren und ein sehr angenehmes Temperament. Sicherlich war sie Severus gewachsen, aber nicht zu willensstark, um hart mit ihm zu sein, wenn er es nicht brauchte. Ja, diese beiden könnten wunderbar miteinander auskommen, vorausgesetzt sie waren bei der Klärung der unangenehmen Situation erfolgreich, die heute Morgen entstanden war. Ein kleiner Kuss würde vielleicht...
Wahrscheinlich würde sie ihn in seinem Labor aufsuchen, oder eher in der Bibliothek? Nein, eher im Laboratorium, schließlich musste sie ihre Tränkestunden bekommen. Severus, bitte sei vernünftig, nur dieses eine Mal! Ich habe sie davor gewarnt sich zu entschuldigen, ich habe sie darauf hingewiesen, wie gefährlich es sein könnte, also vermute ich, dass sie es tun wird. Warne einen Gryffindor vor etwas und er wird genau hineinlaufen, noch bevor du deinen Satz zuende bringen kannst. Ich hoffe nur, dass du interessiert genug bist, um ihre Entschuldigung anzunehmen. Und klug genug, um zu sehen, dass sie dich nicht verletzen wollte... Ich wünschte, ich wäre ein Animagus, damit ich mich in ein Tier verwandeln und euch beobachten könnte... nur um sicher zu gehen... Wie ich mein Glück kenne, würde ich wahrscheinlich ein Tiger werden und sie zu Tode erschrecken, wenn ich ins Labor wandere.
Aber dann hatte sie plötzlich eine Idee. Wenn sie wirklich im Labor waren, könnte sie durch die Fenster blicken. Nein, das war zu lächerlich. Ganz zu schweigen peinlich. Cassandra Snape, einundachtzig Jahre alt, eines der prominentesten Mitglieder der britischen Zauberergesellschaft, grande dame extraordinaire, kniet im Gras, um ihrem eigenen Sohn hinterher zu spionieren und zu sehen, ob er in der Lage ist, eine Freundin zu bekommen? Sie könnten sie sehen... allerdings, nein. Wenn sie kämpften, würden sie nicht hinauf zu den Fenstern blicken und wenn sie sich küssten, würden sie noch weniger schauen. Es wäre möglich...
„Schließlich", erklärte sie sich selbst, „hast du den Ruf exzentrisch zu sein. Also warum ihn nicht ausleben?"
Sie befand sich schon nahe beim Haus und beschleunigte ihr Schritttempo. Die Fenster des Laboratoriums befanden sich in den südlichen und östlichen Mauern, aber letztere waren einen Meter dick – sie könnte hereinspähen und vielleicht sogar eines der Fenster öffnen, nur ein paar Zentimeter oder so, damit sie lauschen konnte... nur einen Moment, um sicher zu sein...
Sie kniete sich ins Gras, vorsichtig, damit sie auch hinter der Mauerecke verborgen blieb und warf einen raschen Blick hinein. Niemand da. Aber sie konnte nicht den ganzen Raum überblicken, vielleicht standen sie einfach in dem Teil außerhalb ihres Blickfeldes... sie zog ihren Zauberstab und wisperte: „Alo—.“
„Mutter", meinte eine seidige Stimme hinter ihr, „seit wann hast du es denn übernommen, die Fenster zu säubern?"


Kapitel 10

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