Second Chance

 

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Kapitel 4: Auroren



"Snape! Severus, schau dir das an!"

Snape zog sich scharf die Decke über den Kopf und versuchte so zu tun als würde er noch schlafen. Martin Avery ließ sich nicht entmutigen, sondern stand weiter über ihm und schlug ihm etwas ins Gesicht. Er stöhnte.

"Schau!" Avery hielt ihm die Zeitung hin, direkt in die Decken.

"Verschwinde", sagte Snape von den Decken gedämpft. "Ich versuche zu schlafen."

"Lies das einfach, das wird dir gefallen, komm schon, schau es an."

Düster schob Snape die Decken zurück und öffnete verschlafen die Augen. Avery wedelte eine Ausgabe des Propheten am Sonntag herum, aber weil das Papier hin- und herzuckte konnte Snape nur das Bild des Dunklen Mals auf der Titelseite sehen. Er streckte die Hand aus und nahm es ihm weg, wobei er Avery ignorierte, der noch immer Blödsinn über den dunklen Lord und das Ministerium plapperte. Hatte Voldemort letzte Nacht etwas anderes getan, oder war es seine eigene Arbeit auf der ersten Seite der Zeitung?

Zwei von Todessern ermordet. Wichtige Ministeriumsgeheimnisse gestohlen. Snape starrte hin. Da, auf der Titelseite war das Abbild seines Dunklen Mals, und das Haus darunter. Er sah wieder genauer hin. Wichtige Ministeriumsgeheimnisse? Konnte das die Akte sein, die er mitgenommen hatte? Schnell sah er auf den Artikel darunter, und ging die Beschreibungen der Menschen durch, die getötet worden waren. Er wollte nichts über ihr Leben wissen. Er fand die Stelle über die Papiere.

Es wird angenommen, dass die gestohlenen Informationen etwas mit Sicherheitsmassnahmen im Ministeriumsgebäude in London zu tun haben. Viele haben das Ministerium kritisiert weil es so lebenswichtige Informationen aus dem Gebäude gelassen hat, und sie dann noch so ungeschützt in den Häusern der Beamten aufbewahrt wurden.

Robert Trimble, Zaubereiminister, wollte nichts dazu sagen.


Snape lächelte. Er hatte es geschafft. Er schob die Sorgen von sich, die in der letzten Nacht an ihm genagt hatten, sie waren jetzt unwichtig, nun da die Papiere, die er mitgekommen hatte, sich als wichtig herausgestellt hatten. Nun hatte er es geschafft.

"Das ist toll, oder?", sagte Avery. "Die Ministeriumsidioten haben bekommen was sie verdient haben. Hast du gesehen was Skeeter über sie geschrieben hat?"

"Oh, die war das, ja?", fragte Snape düster, zeigte aber kein Zeichen seiner Freude über die Nachricht. "Ich hätte es wissen sollen." Rita Skeeter war das Gesprächsthema jeder Klatschspalte, eine junge, aufstrebende Journalistin, deren glühende Feder lauten Applaus bekam von allen die nicht wollten, dass sie gegen sie verwendet wurde.

"Yeah. Hier, schau was sie über das Ministerium gesagt hat." Avery wedelte mit der Hand über der zweite Seite der Zeitung, aber Snape ignorierte ihn. Er kroch aus dem Bett und sah auf die Uhr, er war nicht erfreut als er bemerkte, dass er das Frühstück verpasst hatte.

"Hey, Avery, hast du den Artikel aus dem Propheten?", fragte Marcus Lestrange, als er ins Zimmer kam. Snape war erleichtert zu sehen, dass sie beide den Schlafsaal verließen um in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Avery und Lestrange wollten Todesser werden- hier in Slytherin machten sie daraus kein großes Geheimnis und Snape fand ihre naiven Bemerkungen über die Todesser immer ärgerlicher. Sie wussten nichts von dem was er wusste, und er wünschte sich, sie würden still sein, weil er ständig mit der Wahrheit herausplatzen und ihnen von seinem persönlichen Wissen erzählen wollte.

Als er alleine war, erlaubte er sich ein Lächeln. Diese Papiere waren wertvoll, und er, Severus Snape, der Todesser, hatte sie für Voldemort gefunden. Das würde alle kleinen Details über zwei kleine Kinder aufwiegen. Im morgendlichen Licht schienen seine Ängste und Sorgen des letzten Tages dumm und unbedeutend. Er war schließlich ein Todesser.

~

Das Treffen der Vereinigung gegen Voldemort rückte immer näher, bis es endlich soweit war. Snape fürchtete es zum Teil, aber er freute sich auch mit einer Aufregung darauf, die er nicht zeigte. Als er die Treppen in Dumbledores Büro hinauf ging war auf seinem Gesicht keines der beiden Gefühle zu sehen, sondern nur ein herablassender Blick. Wenn jemand die Veränderung an ihm bemerkte … wenn jemand dachte, er würde sich komisch benehmen … Snape musste sich nicht an die Konsequenzen erinnern. Eine neue Angst fing ihn ein. Was war wenn eines der Mitglieder wie er ein Spion war, aber bei Voldemort spionierte? Sein Spiel wäre zuende.

Sie erreichten die Bürotür, und Dumbledore drängte sie mit einem strahlenden Lächeln hinein. Snape trat als Letzter ein, froh darüber, leicht von den Blicken all der Menschen im Raum abgeschirmt zu sein, so dass er sie ansehen konnte ohne auffällig zu sein. Es war ein langer Tisch mit Männern und Frauen, die zu beiden Seiten saßen. Unter den belegten Plätzen waren einige leere Stühle. Snape betrachtete die Gesichter und fragte sich was geschehen würde wen er sagte was er war. Eine kurze Sekunde lang dachte er, so muß es sein, ein Werwolf zu sein. Er verbannte diesen Gedanken so schnell, dass es war als wäre er ihm nie gekommen.

"Nun, diese fünf", sagte Professor Dumbledore, "sind die herausragenden Schüler, die ich als Mitglieder unserer Vereinigung ausgewählt habe. Erlaubt mir, sie vorzustellen." Er winkte dem Jungen der vorne stand. "Dies ist James Potter, unser Schulsprecher." Snape hörte auf, zuzuhören als Dumbledore anfing, Potters gute Qualitäten zu erklären, und sah die Menschen an die um den Tisch saßen. Er erkannte nur zwei der Gesichter, Professor McGonagall und einen jungen Mann, der vor zwei Jahren seinen Abschluss gemacht hatte und ein Vertrauensschüler in Hufflepuff gewesen war, Frank Longbottom. Snape bemerkte auch einen sommersprossigen, rothaarigen Mann, der nur ein Weasley sein konnte. Als er die anderen ansah fühlte er Augen auf sich ruhen und sah zum Ende des Tisches.

Ein dunkelhaariger Mann saß da und schien einen langen Blick über den ganzen Tisch zu werfen, er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und seine stechenden Augen starrten Snape an, als könnte er direkt durch ihn hindurch und auf der anderen Seite wieder hinaus sehen. Snape zuckte innerlich zusammen. Er warf auch unwillkürlich einen Blick auf seinen Arm, aber der lange Umhang verbarg die Stelle, an der das Dunkle Mark eingebrannt war völlig.

"Und dies ist Severus Snape." Snape fuhr herum als er seinen Namen hörte, und bemerkte dass er alleine dastand, die vier anderen waren alle vorgestellt worden und hatten ihre Plätze am Tisch eingenommen. Er sah Dumbledore an, dann wieder den Tisch. Professor McGonagall sah entschieden misstrauisch aus. "Severus ist ein Vertrauensschüler und war ein Musterschüler der viele wertvolle Qualitäten zeigt. Ich habe volles Vertrauen in ihn.." Als er die letzten Worte sagte, blickte Dumbledore direkt in Snapes Augen.

Irgendwie fühlte sich Snape noch offener für einen Angriff, nachdem er diese Worte in seinen Ohren hatte. Es lag eine Ehrlichkeit in Dumbledores Stimme, und seine Augen waren ohne Misstrauen, wie die eines Kindes. Er wagte es nicht, wegzusehen, als Dumbledore Schuld in seinem Verhalten erkannte. Voldemort wäre nicht so ein Idiot gewesen, dachte Snape.

"Setzen Sie sich", sagte Dumbledore nach einem Augenblick höflich. Er sprach als würde er mit einem anderen Erwachsenen sprechen, nicht mit einem Schüler. Snape ging automatisch auf den übrigen freien Platz zwischen zwei Hexen. Er sah beide an. Eine schien in etwa Dumbledores Alter zu haben. Ihre weißen Haare waren an ihrem Hinterkopf zu einem Knoten gesteckt. Sie strickte ruhig und schien kaum gemerkt zu haben, dass er angekommen war. Die Frau auf der anderen Seite war viel jünger, vielleicht nur einig Jahre älter als er, und sie war sehr hübsch. Snape bemerkte angewidert, dass sie Black schon mit Interesse in den Augen ansah.

"Fangen wir an", sagte Dumbledore. "Das Erste was wir tun müssen ist natürlich, unseren neuen Mitgliedern angemessene Plätze zuzuteilen. James, Sirius und Remus werden als Auroren ausgebildet werden, und daher mit den anderen Auroren hier zusammenarbeiten - ich weiß, dass ich mich darauf verlassne kann, dass Sie sie in ihre Aufgaben einweihen und sicherstellen, dass sie sich bei der Arbeit nicht langweilen. Lily, ich möchte, dass Sie mit Arthur und Miranda hier arbeiten- sie sind beide Mitglieder des Ministeriums." Snape sah den WeasleyMann mit noch größerer Abscheu an, dann die strickende Dame. "Und Severus, ich habe etwas, bei dem ich Ihre Hilfe möchte."

Snape verzog das Gesicht nicht, aber er dachte sofort, er traut mir nicht. Er saß das Treffen über da und achtete auf alles. Dumbledore schien durch Routineangelegenheiten zu gehen - er hörte die Berichte verschiedener Mitglieder über die Fortschritte ihrer Projekte an, ermutigte das Gespräch zwischen den Mitgliedern, gab gelegentlich Anweisungen und teilte frei Lob aus.

Snape saß still da und fühlte sich durch und durch fehl am Platze, während das Gespräch um ihn herum stattfand. Die anderen Schüler schienen immer mitzureden und hatten vieles zu sagen, aber er verstand nur wenig von dem was los war, und hatte nicht vor, sein Unwissen zu zeigen.

"In Ordnung, warum verteilt ihr euch nicht auf eure einzelnen Gruppen, damit ihr an die Einzelheiten gehen könnt", sagte Dumbledore nach etwa 40 Minuten langer Diskussion. "Severus, wenn Sie hier herein kommen könnten, damit wir uns in Ruhe unterhalten können ohne dass uns dieser Haufen unterbricht."

Alle standen vom Tisch auf und gingen, um sich in Häufchen im Zimmer zu verteilen. Dumbledore öffnete die Tür zu seinem privaten Arbeitszimmer, und Snape folgte ihm mit unruhigem Gefühl hinein. Er war sicher, dass Dumbledore nun wusste was er machte.

"Setzen Sie sich." Snape setzte sich in einen der Sessel, und Dumbledore streckte sich auf dem Sofa neben ihm aus.

"Was soll ich tun?", fragte Snape mit leicht aggressiver Stimme. Dumbledore lächelte entwaffnend.

"Ich werde bald auf eine Konferenz internationaler Zauberer gehen. Wir werden die Probleme besprechen, die Voldemort verursacht, und mögliche Lösungen erarbeiten." Dumbledore lächelte. "Jedenfalls werde ich etwas Hilfe brauchen." Er sah erwartungsvoll zu Snape, aber Snape sagte nichts.

"Offensichtlich ist eine große Konferenz wie diese schwer völlig zu sichern und vor Voldemort und den Todessern abzuschirmen. Da brauche ich Ihre Hilfe. Sie werden mit dem restlichen Wachpersonal dort arbeiten - sie geben Ihnen die Einzelheiten des Jobs, und ich wage zu sagen, dass er aus Ablenkungssprüchen, Fallen und Warnsystemen bestehen wird, ebenso wie darauf, sicherzustellen, dass keine Spione dabei sind." Snape zuckte bei diesen Worten zusammen, aber sein Gesicht blieb unbeteiligt.

"Es sollte insgesamt etwa einen Monat dauern. Sie werden einige Tage vor der Konferenz Beginnnen, und nach dem Ende bleiben um aufzuräumen. Ich werde Sie mit dem Verantwortlichen für Sicherheit bekannt machen - Er ist ein Kollege von mir."

Snapes Gedanken rasten. Wurde er als eine Art Geisel mitgenommen, damit Voldemort sich fernhalten sollte um keinen seiner Leute zu verletzen? Wie naiv Dumbledore war. Snape war ziemlich sicher, dass Voldemort nicht erlauben würde, sich von so etwas zurückhalten zu lassen. Es war albern, sagte er sich. Dumbledore hat keine Ahnung, für wen du arbeitest. Er sah finster zu Dumbledore auf.

"Ich bin sicher, dass Sie Ihre Sache dort gut machen werden. Nun, das klingt vielleicht nicht direkt nach den Angelegenheiten der Vereinigung, aber ich versichere Ihnen, dass es das ist. Abgesehen von allem anderen werden Sie, indem Sie bei der Konferenz anwesend sind, die Gelegenheit haben, von Experten etwas über die Bedrohung von Voldemort zu erfahren."

Snapes nickte. Er war unsicher. Ein Teil von ihm dachte, Dumbledore würde eine Falle für ihn aufstellen, dass er dazu verleitet werden sollte, sich zu verraten. Der andere Teil seines Geistes sagte ihm, dass Dumbledore naiv war, dass dies seine große Chance war, alles über die Vereinigung zu erfahren und für Voldemort wichtiger zu werden. Und er wusste, dass es keinen Weg gab, die Dinge zu verweigern, die Dumbledore von ihm verlangte, ohne ihn misstrauisch zu machen.

"Nun denn, es ist nur fair, dass ich Sie im voraus vor den Risiken warne. Ich nehme an Sie haben die letzten Nachrichten gehört?"

Snape verzog das Gesicht. Der einzige Weg, auf dem er weiter seine Rolle spielen konnte, war es, in Dumbledores Nähe nicht an solche Dinge zu denken. Dumbledore sprach weiter und nahm sein Schweigen als Zustimmung.

"Nun, unter diesen Papieren, die gestohlenen wurden, waren einige Einzelheiten über diese Konferenz. Offensichtlich verändern wir Dinge, aber Voldemort weiß ganz sicher, dass die Konferenz stattfinden wird. Ich hoffe das Sicherheitsteam wird davon abhalten, etwas Neues zu erfahren."

Wenn Voldemort es schon wußte, dachte Snape, dann würde dieser kleine Auftrag für ihn den Todessern gar keine neuen Informationen geben. Er verzog wieder das Gesicht. Dennoch konnte er sich kaum weigern.

"Nun denn", sagte Dumbledore mit zwinkernden Augen, "wenn es Ihnen passt, gehen wir wieder dann zu den anderen?"

"Ist okay", sagte Snape dumpf.

"Hervorragend." Dumbledore strahlte Snape an, dann stand er auf. Sie gingen wieder in das große Arbeitszimmer. Snape nahm seinen Platz am Tisch stumm ein und ging alles was Dumbledore gesagt hatte immer wieder im Kopf durch. Er wusste, dass er nur eines tun konnte, und das war, weiterzumachen und weiterzuspielen.

Dumbledore sagte abschließende Worte. Snape hörte nicht wirklich hin, sondern beobachtete den älteren Zauberer genau. War was wahrscheinlicher, dass er naiv war oder dass er Spielchen spielte?

"So, arbeitet weiter so gut, Leute. Ich freue mich auf unser nächstes Treffen." Alle fingen an, aufzustehen, und Snape schob schnell seinen Stuhl zurück und ging zur Tür. "Oh, Remus, James und Sirius, würdet ihr bitte einen Augenblick bleiben."

Snape warf dem Trio einen spöttischen Blick zu und eilte aus dem Raum. Mit den anderen Mitgliedern der Vereinigung zu sprechen war vielleicht ein guter Weg, neue Dinge für Voldemort zu erfahren, aber er hatte keinen Wunsch, das zu tun. Sie machen mich krank, dachte er. Er wollte so weit wie möglich von der Vereinigung gegen Voldemort weg kommen wie er konnte. Irgendwie fühlte er sich bei ihnen schlimmer als bei einem Treffen der Todesser.

~

Remus blieb sitzen als die anderen Mitglieder der Vereinigung gingen. James flüsterte Sirius etwas zu, und sie beide grinsten. Er bemerkte, dass noch jemand im Raum blieb. Dumbledore sprach leise mit ihr und sie nickte. Dann trat Dumbledore vor und nahm die Dame mit sich.

"Dies ist Arabella Figg", sagte er wobei er der Frau zulächelte. "Sie hat sich freiwillig gemeldet, euch drei zu Auroren auszubilden." Remus sah an ihr auf und ab. Vor seinen Augen sah sie alt aus: ihre Haare wurden grau, und ihr Gesicht zeigte tiefe Falten. Kleine halbmondförmige Brillengläser saßen auf ihrer Nase, und hinter ihnen bewegten sich ihre aufmerksamen Augen von einem Gesicht zum nächsten.

"Arabella, darf ich dir James Potter, unseren Schulsprecher, Sirius Black mit den lila Haaren da, und Remus Lupin vorstellen"

Arabella Figg richtete ihre Augen auf Remus. "Der Werwolf?", fragte sie geradeheraus. Remus zögerte, und fühlte wie sich sein Magen umdrehte. Warum um alles in der Welt hatte sie zugestimmt ihn zu unterrichten? Neben ihm hatten sich James und Sirius angespannt und starrten sie an.

"Ja… das stimmt", sagte Remus zögernd.. Arabella Figg streckte ihm die Hand hin, und nachdem er sie eine Sekunde lang erstaunt angestarrt hatte, schüttelte Remus ihr die Hand.

"Ich freue mich, Sie kennen zu lernen", sagte sie, und sie klang als würde sie diese offiziellen Worte wirklich so meinen. Sie lächelte, die Falten in ihrem Gesicht vertieften sich, und Remus gab das Lächeln zurück. Neben ihm hatten sich Sirius und James entspannt. "So, ihr wollte also Auroren werden, ja? Albus hier hat mir große Dinge über euer Potential erzählt, und auch von eurer Arbeit im Team. Es ist ungewöhnlich, mehr als einen Lehrling auf einmal zu nehmen, aber er hat mir versichert, dass ihr zusammen viel besser arbeitet. Ich hoffe er hat recht."

Dumbledore lächelte. "Ich lasse euch alleine damit ihr euch besser kennen lernen könnt." Er ging still zurück in das hintere Büro.

"So", sagte Arabella Figg, "warum wollt ihr Auroren werden?"

"Um die dunklen Künste zu bekämpfen", sagte James sofort. Sirius nickte zustimmend, ebenso wie Remus. Wütende, nur zum Teil kontrollierte Blitze der Wut zeigten sich in Sirius' Augen. "Wir haben alle Menschen die wir lieben an Voldemort verloren", fuhr James fort, als Arabella nichts sagte. "Wir werden sicherstellen, dass es nicht wieder geschieht."

Arabella nickte. "Ich verstehe", sagte sie. "Ihr seid alle bereit, hart zu arbeiten?" Es war nicht wirklich eine Frage, und niemand antwortete. "Und ihr hattet alle Verteidigung gegen die dunklen Künste in der Schule?"

"Ja", sagte Remus. "Die Ergebnisse der UTZ-Prüfungen kommen am letzten Schultag heraus."

"Nun, da Dumbledore euch alle empfohlen hat, habe ich das Gefühl, dass eure Ergebnisse mehr als angemessen sein werden." Sie lächelte ihnen zu. Plötzlich und ohne Warnung hatte sie den Zauberstab gezogen und damit auf Sirius gedeutet, dessen Kinn heruntergeklappt war. Einige Funken schossen auf ihn zu.

"Ihr müsst schneller reagieren lernen wenn ihr Auroren sein wollt", sagte sie mit einem leichten, selbstzufriedenen Grinsen zu James, der noch immer nach seinem eigenen Zauberstab griff. Sie ließ ihren Zauberstab wieder sinken. "Ihr müsst IMMER aufmerksam sein. Immer wachsam!", schnappte sie, und dann lachte sie als hätte sie einen Witz gemacht. "Seid froh, dass euch nicht Alastor unterrichtet. Er hätte euch in Kröten verwandelt wenn ihr nicht schnell genug eure Zauberstäbe ziehen könnt."

Sirius lachte leicht gequält, und Remus konnte sehen, dass sie von der Geschwindigkeit und Kraft von Arabella Figgs gespieltem Angriff überrascht waren. James sah sie respektvoll an.

"Ich denke ihr werdet gut sein", sagte sie mit einem lobenden Nicken. "Nun, wann wollt ihr mit der Ausbildung anfangen?"

"Gleich nach dem Schuljahresende", sagte James sofort.

"Gut. Ihr geht am Ende der Woche nach hause, ja?" Remus nickte. "Dann kommt am Montag um acht Uhr morgens zu mir, und ihr könnt anfangen. Ich nehme an, dass ihr so schnell wie möglich lernen wollt?" Ohne auf eine Antwort zu warten fuhr sie fort: "Wir haben einen Monat lang den ganzen Vormittag Unterricht, und am Nachmittag könnt ihr üben und euch auf die nächste Stunde vorbereiten. Es wird sehr intensiv werden und ihr lernt schnell." Sie hielt inne, dann fügte sie hinzu: "Ihr könnt die Zeit um den Vollmond herum frei nehmen." Remus sah sie dankbar an.

"Habt ihr alle eine Apparationserlaubnis?" Alle drei Jungen nickten. "Gut. Nun, ich lebe im Augenblick in Headington.." Sie fing an, den Jungen den Weg zu ihrem Haus zu beschreiben. Am Ende gab sie ihnen wieder die Hand. "Wir sehen uns dann alle am Montag. Ich bin sicher, eure UTZ-Ergebnisse sind gut."

"Danke", sagten die Jungen im Chor. Remus sah sie an und fragte sich wieder, warum sie zugestimmt hatte, einen Werwolf zu unterrichten. Vielleicht - nein, das konnte nicht stimmen. Er runzelte die Stirn.

"Gibt es noch Fragen die ich beantworten kann?", fragte sie. Remus zögerte, unsicher ob es höflich sein würde, und wusste nicht was er sagen sollte. Sie sah ihn direkt an. "Hast du ne Frage?"

"Äh- ja, ähm… wieso - ich meine, warum - was hat Sie dazu gebracht zu entscheiden uns zu unterrichten?", stammelte er weil er nicht sicher war, wie er seine Frage formulieren sollte.

Arabella Figg sah ihn lächelnd an. "Albus hat mir alles darüber erzählt was für ein hervorragendes Team ihr seid und so, und ich dachte ich würde es genießen." Remus sah sie an. Er schien nicht zufrieden.

"Aber ich denke das meinst du nicht. Was meinst du?"

"Ich meinte- warum unterrichten Sie einen Werwolf?" James und Sirius beobachteten diesen Austausch mit großem Interesse, aber Remus sah sie kaum.

Das Lächeln auf Arabellas Gesicht vertiefte sich, und sie schien erfreut. "Ich hatte einmal eine Freundin", begann sie, "als ich eine Weile in Albanien lebte, vor Jahren. Sie war eine hervorragende Hexe, und ein wunderbarer Mensch, und sie was auch ein Werwolf. Sie kennenzulernen hat mir etwas die Augen geöffnet. Beantwortet das deine Frage?"

Remus nickte. Seine Augen lagen noch immer auf ihrem Gesicht. "Danke", sagte er. "Nun gut", sagte Arabella Figg, "wir sehen uns am Montag!"

Die drei Jungen gingen zögernd aus dem Büro.

"Ist sie nicht cool?", begeisterte sich Sirius. "Habt ihr gesehen wie schnell sie ihren Zauberstab gezogen hat? Das übe ich heute Abend. Du hilfst mir, oder, Remus?"

"Äh-" begann Remus, und James unterbrach ihn.

"Ich denke wir gehen alle aus dem Schlafsaal wenn du übst, ja? Du kannst die Bilder an der Wand angreifen, die freuen sich über etwas Aufregung."

Remus und Sirius fingen beide an zu lachen, und noch immer lachend gingen sie in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors.

~

Alle Siebtklässler hatten sich am letzten Schultag Mittag in der Großen Halle versammelt, als die Ergebnisse der UTZ-Prüfungen verkündet werden sollten.

"Nun, bei dir ist das okay", sagte Marcus Lestrange zu Snape, "du hast überall Einser. Du bist wahrscheinlich überall der Beste. Aber einige von uns, die keine Genies sind, sind nicht so ruhig."

"Es ist dumm herumzurennen als hätte man dich verhext, nur weil die Prüfungsergebnisse rauskommen", sagte Snape, der auf einer Bank saß, eisig. "Es macht keinen Unterschied."

Lestrange sah ihn scharf an. Snapes Hand fiel leicht auf seinen Zauberstab. In dem Augenblick hörten sie alle, dass die Uhr anfing, die Mittagsstunde zu schlagen. Es wurde still in der Halle, alle Schüler blickten auf und warteten darauf, dass die Eule ankam.

Professor McGonagall saß am Lehrertisch. Als die Uhr anfing 12 zu schlagen, wandten sich alle Augen den Fenstern zu die hoch in den Mauern saßen. Eine große Eule kam hereingeschwebt. Alle warteten angespannt als sie auf dem Tisch vor Professor McGonagall landete und ihr einen Brief hinlegte.

Sie öffnete den Umschlag und klappte den Deckel auf. Vorsichtig zog sie das Pergament heraus, das immer länger wurde während sie es heraus zog. Sie betrachtete es durch ihre Brille. Snape fühlte wie seine Aufregung wuchs, während er zusah, und er starrte Lestrange an, um sich zu beruhigend. Dann öffnete Professor McGonagall den Umschlag wieder. Viele kleine Pergamentstücke flatterten auf den Tisch. Professor McGonagall nahm ihren Zauberstab und sagte einen Spruch.

Snape sah zu wie die Pergamentstücke in die Luft stiegen und durch die Halle flatterten wie ein leichter Schneesturm. Jeder legte sich in die Hände eines Schülers.

Snape gab sein Bestes, lässig auszusehen als er das Stück Pergament betrachtete.

  • Arithmantik 1
  • Astronomie 1
  • Zauberkunst 1
  • Verteidigung gegen die dunklen Künste 2
  • Kräuterkunde 1
  • Geschichte der Zauberei 1
  • Zaubertränke 1 (mit Auszeichnung)
  • Verwandlungen 1

Snape las es wieder. Er fühlte sich erniedrigt. Er hatte eine Zwei. Eine Zwei in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Es war unmöglich. Sie mussten seine Prüfung falsch benotet haben. Sie mussten die Noten vertauscht haben. Er konnte doch keine Zwei haben.

Er sah auf Lestranges Noten hinüber. Er hatte 3 Einser, und sonst Zweier, und eine Drei in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Snape konnte sich nicht darüber freuen, dass er besser war als Lestrange, weil das normal war. Er starrte die Zwei an als wäre es vielleicht Einbildung gewesen.

Um ihn herum gratulierten sich die Leute, er hörte fröhliche Rufe und sah einige Tränen. Snape stand wie erstarrt dazwischen, sprach mit niemandem und keiner sprach mit ihm.

"Eine ganze Auflistung der Ergebnisse wird am Hauptanschlagsbrett ausgehängt werden", sagte Professor McGonagall laut über den Lärm. "Wenn Sie noch Fragen haben, kommen Sie bitte zu mir. Ich gratuliere Ihnen allen."

Snape wollte keine Fragen stellen. Er wollte sein Versagen mit keinem besprechen. Die Prüfung war ohnehin lächerlich gewesen, sagte er sich, die meisten der Fragen hatten wenig mit dem zu tun gehabt das sie im Unterricht durchgenommen hatten. Vielleicht sollte er sich bei Professor Hale beschweren. Diese Art, Verteidigung gegen die dunklen Künste statt der dunklen Künste selbst zu lernen, war unsinnig.

"das ist recht gut, Severus", sagte Martin Avery, der sich über seine Schulter beugte, um auf den Zettel mit den Ergebnissen zu blicken und dabei seine Gedanken durchbrach.

"Verzieh dich!"

"Hey, was ist denn mir dir?", wollte Avery verletzt wissen. "Deine Ergebnisse sind toll."

Snape ignorierte ihn. Ein Gedanke traf ihn, und er fing an den anderen Schülern zu folgen, die gingen, um die Ergebnisse auf dem Anschlagbrett anzusehen. Vielleicht wäre es dort anders.

Er schob sich durch die Menge bis er vorne stand und ging die Liste durch. Verteidigung gegen die dunklen Künste. Aber da stand noch immer Severus Snape, 2. Er sah die Namen über dem seinen an. Remus Lupin, 1 (mit Auszeichnung). James Potter, 1. Snape starrte sie an. Nur der Werwolf hatte eine Auszeichnung in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Fieberhaft ging er die Listen durch, und entdeckte dass Potter, Black und Lupin alle nur Einser und eine Handvoll Auszeichnungen darunter hatten.

"Wow, du bist der Beste, Remus! Brillant!", hörte Snape die unverkennbare Stimme des Schulsprechers neben ihm. Fast ohne nachzudenken griff er nach seinem Zauberstab. Als er sich kochend vor Wut zu Potter umdrehte, hörte er ein spöttisches Lachen hinter sich.

"Ooh, Snapey ist neidisch weil du bessere Noten hast als er, Moony. Dachtest du könntest uns in den Prüfungen schlagen, oder, Snapey?"

"Klappe, Idiot", sagte der Werwolf unruhig.

Snape hob den Zauberstab und deutete damit auf Black. Die Gruppe zog sich zurück als Black seinen eigenen Zauberstab zog.

"Wenigstens weiß ich, wie ich meine Freunde wähle", knirschte Snape als er und Black sich mit gezogenen Zauberstäben gegenüberstanden. "Zumindest hänge ich nicht mit einem-"

"Sag es und sie werfen dich raus", zischte Black mit vor Wut verzerrtem Gesicht.

"Das Schuljahr ist vorbei, sie können mich nicht rauswerfen", gab Snape sofort zurück. Er betrachtete den Werwolf. "All meine Freunde sind menschlich", flüsterte er. Jedes Wort war mit Gift beladen. "Ich mag keine Monster, Wer -"

"Was geht hier vor? Nehmen Sie sofort Ihre Zauberstäbe herunter!!" Professor McGonagalls scharfer, wütender Tonfall ließ alle vier Jungen mit schuldbewussten Gesichtern herumfahren. "Am letzten Tag des Schuljahres! Ein Kampf! Das ist absurd! Wie sollt ihr lernen nach der Schule zusammen zu arbeiten, wenn ihr nicht einmal nebeneinander stehen könnt ohne euch zu duellieren? Und Sie, Mr Potter!"

"Aber Professor -", begann Sirius Black.

"Ruhe! Ich will keine Ausreden hören. Mr Snape, gehen Sie in Ihren Gemeinschaftsraum. Ich werde mit Ihrem Hauslehrer sprechen. Sie drei, sofort in mein Büro.

Snape starrte den drei Jungen nach als Professor McGonagall sie aus der Halle und die Treppen hinauf führte. Seine Freunde fingen an, um ihn herum aufzutauchen.

"Was war denn das?", fragte Lestrange mit großen Augen.

"Dumme Besserwisser, die Gryffindors", sagte Snape rauchend. Als Professor McGonagall sich umdrehte um ihn anzusehen ging er auf die Treppen zu die in die Kerker hinunter führten. Sein Mantel wirbelte hinter ihm her. Den Zettel mit den Ergebnissen hielt er noch immer fest in der Hand.

~

Zwei Tage nach Beginn der Sommerferien war Snape nicht zufriedener mit seinen Ergebnissen. Er hatte die Zeit damit verbracht, vor Wut zu kochen und an jedem zur Verfügung stehenden Gegenstand Flüche auszuprobieren, wobei er sich wünschte, er könnte die Gegenstände seines Hasses verfluchen. Wie konnte ein Werwolf ihn so schlagen? Es war beschämend. Das war entwürdigend.

Ein Schmerz in seinem Arm riß ihm plötzlich aus diesen Gedanken, als er eines abends spät dasaß und er stand schnell auf . Er nahm seinen schwarzen Mantel und warf ihn sich über bevor er davonapparierte.

Er tauchte auf einer verlassenen Baustelle wieder auf, wo er zwischen Haufen aus altem Schutt und einem halb abgerissenen Gebäude stand. Er sah sich um, aber er konnte nichts sehen, weil seine Augen nicht an die Dunkelheit gewöhnt waren.

"Willkommen, meine Todesser", erklang Voldemorts Stimme hinter ihm, und sofort wirbelte Snape herum. Er konnte nicht sehen wo Voldemort stand, aber er wandte sich der Stimme zu und stand stockstill da.

"Ihr habt das Ergebnis von Hippolytes hervorragender Arbeit gesehen. Sie wird belohnt werden, weil sie mir die Papiere gebracht hat, die mich näher an eines meiner wichtigsten Ziele bringen werden." Er hielt inne, und sagte dann noch: "Auch Severus, von dem ich hoffe, dass er weitere Informationen für mich gefunden hat."

Snape war froh, dass es finster war, weil niemand sehen konnte, dass sein Mund ungläubig aufklappte. Hippolyte hatte alles Lob für seine Arbeit eingeheimst. Sie wusste, dass er die Akten gefunden hatte, sie wusste, dass er die Arbeit getan hatte. Und dennoch erhielt sie die Ehre, die er erwartet hatte. Er starrte hinaus in die Dunkelheit, und wollte mehr als je zuvor jemanden verfluchen.

Er qualmte noch über die unfaire Behandlung als Voldemort ihn rief um alleine mit ihm zu sprechen. Snape hatte genug Verstand um nicht mit dem dunklen Lord darüber zu streiten wer die Papiere gefunden hatte. Er hatte in einem früheren Treffen gesehen was aus jemandem geworden war, der Voldemort widersprochen hatte.

"So, was hast du erfahren, junger Severus?", zischte Voldemort, dessen Gesicht unangenehm nahe an das von Snape heran kam.

"Mein Lord -." Snape zögerte, noch immer wütend. "- Ich stehe noch auf Probezeit, und die Vereinigung hat mir keine Geheimnisse anvertraut.." Er hielt seine Augen auf die roten Schlitze in Lord Voldemorts Gesicht gerichtet. Seine Wut ließ ihn keine Schuld oder Angst empfinden.

"Das ist nicht gut", murmelte der dunkle Lord, und Snape schauderte plötzlich und fragte sich warum er so dumm war. Aber er konnte Voldemort kaum sagen, dass er gerade gelogen hatte.

"Ich möchte nicht entdeckt werden, mein Lord", fuhr Snape mit glatter Stimme fort, die seine Angst und das Kribbeln in seinem Magen verleugnete. "Es würde Aufmerksamkeit erregen wenn ich Informationen suchen würde. Wenn man mir traut werde ich zu allen Geheimnissen der Vereinigung Zugang haben."

"Ich verstehe." Die Worte kamen in einem leisen Zischen heraus. "Versage nicht." Mit einer Bewegung seines Zauberstabs warf er Snape zurück, weg von seiner Anwesenheit.

Snape stand im Kreis, der sich gebildet hatte und versuchte seine zitternden Knie zu kontrollieren. Er hatte Voldemort angelogen, und Voldemort hatte die Lüge geglaubt. Er war sicher, dass Voldemort ihm geglaubt hatte, denn wenn er ein Zeichen von Treulosigkeit gezeigt hätte, hätte er dafür gelitten.

Er hörte kaum was Voldemort sagte, in einer Mischung aus Erleichterung und Stolz und nagender Wut. Als die Versammlung aufgelöst wurde, sah er sich nach Hippolyte um. Als er auf sie zuging, hob sie den Zauberstab um weg zu apparieren.

"Warte!", sagte Snape. "Warum hast du ihm gesagt-", Snape brauchte keinen Namen zu benutzen-, "dass du diese Papiere gefunden hast?"

Hippolyte zeigte einen Gesichtsausdruck in dem sich Mitleid und Spott mischten. "Du weißt wirklich nichts", sagte sie leise. "Was dachtest du würde ich tun? Werd erwachsen, Severus. Es ist kein Spiel für Kinder." Sie hob wieder ihren Zauberstab und disapparierte, und ließ Snape verwirrt und noch immer wütend zurück.



TO BE CONTINUED


Kapitel 3

Kapitel 5

 

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