Autorin: Snowballjane
übersetzt von Persephone Lupin
Seine Molly
Er würde es natürlich gegenüber niemandem zugeben, niemals, aber Severus Snape mochte Molly Weasley.
Nicht die Molly Wealsey, die die Kinder kannten. Nun ... jedenfalls nicht ganz dieselbe Molly.
Die Molly Weasley, die sich heimlich in das verdorrte Herz des Tränkemeisters von Hogwarts geschlichen hatte, war die Molly mit einem Sinn für schwarzen und nicht ganz jugendfreien Humor, den sie, wann immer jemand unter 18 Jahren in der Nähe war, sicher unter Verschluss hielt.
Es war die Molly Weasley, die ihn zur Schnecke machte, wenn er mit dreckigen Stiefeln über die teuren Teppiche des Hauses Black ging, so als ob dies das Schlimmste war, was er jemals getan hatte.
Die Molly Weasley, die ihm, wenn er in die Küche von Nummer 12, Grimmauld Platz herein gestolpert kam, wortlos eine große Tasse heißen Kakao reichte, die so gezaubert war, dass sie aussah wie ein Glas Feuerwhisky. Dieser Trick hatte es ihm ermöglicht, schlückchenweise die warme Süße zu genießen, während er dem Orden Bericht erstattete, ohne sein wohlgeschärftes Image stumpf werden zu lassen - und Molly hatte nie jemandem gegenüber auch nur ein Wort darüber verloren, nicht einmal ihm gegenüber.
Er hatte diese heimliche Zuneigung als das erkannt, was sie war, denn er war mit einer schwachen Mutter aufgewachsen, die nicht einmal sich selbst beschützen konnte, geschweige denn dazu fähig war, ihrem wissenshungrigen Sohn die bedingungslose Wärme und Unterstützung angedeihen zu lassen, die nur eine liebende Mutter geben konnte.
In seinen glücklichsten Träumen träumte er, er wäre ein magerer Junge, der lesend an einem Tisch in einer warmen, chaotischen Küche saß, sein Haar, das ihm unordentlich in die Augen fiel, ein deutliches Rot. Er würde aufwachen und versuchen, den Traum festzuhalten, den Duft von frisch gebackenem Brot und das Gefühl, ganz und vollkommen sicher zu sein.
Natürlich war es nichts als eine Illusion, er war nirgendwo sicher und niemand liebte ihn so, wie Molly ihre Kinder liebte. Aber während der schlimmsten und dunkelsten Tage, wenn er an allem zweifelte, wenn er an Dumbledore zweifelte und nicht mehr glaubte, dass sie auch nur die geringste Chance hatten - dann zweifelte er doch nie an Molly. So wurde sie zu dem, für das er kämpfte.
Nicht für das Licht, nicht aus Rache oder für Recht oder Prinzipien oder das nackte Überleben. Schlussendlich kämpfte er für Molly Weasley und warme Küchen, die nie die seinen sein würden.
Ende
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