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Weihnachtsfeier - und was einem sonst noch so passieren kann von Shadow


Weihnachts-Challenge auf www.severussnape.de.vu

Altersempfehlung: ab 6 Jahre

Disclaimer: Die bekannten Personen dieser Geschichte gehören alle Joanne K. Rowling.

Inhalt: Snapes Gedanken und ein bißchen mehr, als er mit Voldemorts Idee einer Weihnachtsfeier konfrontiert wird. Spielt zeitlich während Bd. 5


~*~*~*~

Eines sage ich Ihnen, wenn ich Peter Pettigrew, diese verlauste kleine Ratte jemals wieder in die Finger bekommen sollte, wird es sein Ende sein. Mein Wort drauf. Ein großer Verlust wäre es sicher nicht, denn Schleim ist sehr leicht per Zauber herzustellen, und genau das ist das Einzige, was Pettigrew produzieren kann und nicht in einer Katastrophe endet. Abgesehen von meiner ganz persönlichen Abneigung gegen dieses Wesen, ist der Grund hierfür ganz einfach. Der Mann ist einfach untauglich und zwar komplett. Wie sich so etwas Todesser nennen darf, wird mir wohl in hundert Jahren nicht bewußt werden, deswegen denke ich besser gar nicht darüber nach.
Natürlich kann ich nicht nachvollziehen in welch verzweifelter Lage sich der Dunkle Lord befunden hat, daß er wirklich keinen anderen Ausweg wußte als ausgerechnet Pettigrew mit seiner Wiederauferstehung zu beauftragen. Aber glauben Sie mir, diese Verzweiflung muß enorm gewesen sein, daß er das Risiko eingegangen ist, daß geschieht, was eben geschehen ist. Ach, was geschehen ist? Ja natürlich... nun, ganz offensichtlich hat Pettigrew - wie kaum anders zu erwarten - Mist gebaut. Vermutet habe ich es schon länger, aber die Gewißheit hierfür bekam ich erst vor einigen Stunden und glauben Sie mir, es wäre mir lieber gewesen, ich wäre nach wie vor mit Unwissenheit gestraft - obwohl, in diesem Fall wohl eher gesegnet.

Es war etwas früher an diesem Donnerstagmorgen. Ich hatte eine Freistunde, trotzdem war ich - wie man sich denken kann - nicht sonderlich angetan, als sich mein Dunkles Mal bemerkbar machte und ich somit aufgefordert wurde, sofort vor dem Dunklen Lord zu erscheinen. Also habe ich das auch getan, was blieb mir auch groß anderes übrig. Zwischen dem Verlassen meines Zimmers und meiner Ankunft bei seiner Lordschaft sind vielleicht gerade zehn Minuten vergangen, was eine beachtliche Leistung ist, überlegt man sich, daß ich das ganze Hogwartsgelände überqueren muß, um an die Grenze der Schutzzauber zu gelangen. Nun, auch wenn dem Dunklen Lord dieser Umstand durchaus bekannt ist, so war er doch natürlich ungehalten, über mein in seinen Augen verspätetes Ankommen. Es ist wahrlich nicht leicht, diesem Mann etwas Recht zu machen. Glauben Sie mir. Hätte ich es früher geahnt, ich hätte mich diesem Verein nicht angeschlossen. Aber sei´s drum, es ist, wie es ist.

Der Dunkle Lord ist schon seit einiger Zeit irgendwie seltsam, aber was dann kam, das hat mich doch wirklich vom Hocker gehaun. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hatte tatsächlich Schwierigkeiten mein Gleichgewicht zu behalten und war sehr dankbar, daß ich auf Wunsch des Lords in einem der bequemen Sessel Platz genommen habe. Oder wie soll man reagieren, wenn Lord Voldemort, die Inkarnation des Bösen einem plötzlich offenbart, er plane eine Weihnachtsfeier? Noch einmal, um auch sicher zu gehen, daß Sie sich nicht verlesen haben? Gerne: Er plant eine Weihnachtsfeier. Weihnachtsfeier muß man ja nun unmittelbar mit Weihnachten in Verbindung bringen und an was denkt man bei Weihnachten als erstes? Ja genau, 'das Fest der Liebe'. Nicht wirklich etwas, das ich mit dem absolut Bösen in Verbindung bringen würde. Aber es war so, wirklich. Mein Gesichtsausdruck muß entsprechend gewesen sein, denn der Lord hielt es für nötig, dem ganzen gleich noch eins obendrauf zu setzen und mir zu eröffnen, daß unter anderem 'wichteln' auf dem Programm steht. 'Wichteln'... das muß man sich mal vorstellen. Todesser, Voldemorts Schergen, die auf seinen Befehl - und auch ohne diesen - andere Menschen foltern, unterjochen und töten sollen... ja, wie ich schon sagte, wichteln.

Nun saß ich da, ziemlich perplex, nein, nicht ziemlich perplex, komplett sprachlos beschreibt meine Verfassung wohl besser. Ich bin nur froh, daß der Lord in dieser Situation keine Legilimentik angewendet hat um zu erfahren, was in meinem Kopf vor sich ging, sonst hätte ich vermutlich jetzt keinen mehr. Nun denn, nach einer geraumen Weile habe ich mich dann wieder einigermaßen gefangen und war bereit zu gehen und was kam dann? Na klar, der Wichtelsack. Wenn ich auch nur noch ein kleines Fünkchen Hoffnung gehabt hätte, daß der Lord sich einen kleinen Scherz mit mir erlaubte, so erstarb diese doch in just diesem Moment, in dem er mir diesen kleinen Sack mit bunten Kugeln entgegen hielt und mich aufforderte, mir eine dieser Kugeln zu nehmen. Tat ich natürlich auch, Voldemort widerspricht man nicht, noch nicht einmal in solch einer absurden Situation. Also nahm ich mir eine dieser Kugeln, Augen zu und durch. Als ich meine Augen dann wieder öffnete, hielt ich eine kleine, rote Kugel in der Hand. Nach Aufforderung des Lords teilte ich diese in zwei Hälften und nahm das kleine Stück Pergament heraus um den darauf geschriebenen Namen zu lesen. Jetzt, also jetzt ging es wirklich nicht mehr. Ich konnte das verzweifelte Stöhnen nicht mehr zurückhalten. Welcher Name sprang mir da entgegen? Na klar, Pettigrew! Ich sollte also ein Wichtelgeschenk für Peter Pettigrew besorgen. Na prima, schlimmer hätte es ja echt nicht mehr kommen können....

... dachte ich. Jetzt stehe ich nämlich da. An dem Ort, an den ich dachte mich retten zu können. Pah, hätte ich geahnt was mich erwartet, hätte ich das dämliche Gequatsche von Granger und Potter beim Abendessen ignoriert, das ich aufgeschnappt habe, als ich am Gryffindor-Tisch vorbei ging. Aber nein, das Wort 'Weihnachtsmarkt' mußte ja fallen und ich geh auch noch prompt in die Falle. Jetzt stehe ich auf diesem dämlichen Weihnachtsmarkt und versuche was von der Inspiration aufzuschnappen, die Potter ergriffen hat und ihn auf die Idee brachte, seinem Freund Weasley einen tragbaren DVD-Player zu kaufen. Diese Inspiration scheint Gryffindors vorbehalten. Das Einzige, das mich bislang inspiriert hat war der Duft des Gänsebratens, der von einem der Eßstände ausging. Aber zumindest dieser Braten hat diesen 'Ausflug' doch schon fast lohnenswert gemacht. Doch wirklich, ich muß zugeben, der war echt gut.

Weniger gut ist, was sich hier sonst noch bietet. Zum einen tritt einem bei jeder möglichen und auch unmöglichen Gelegenheit jemand auf die Füße. Ich kapier nicht, warum es hier so voll sein muß, haben die alle kein Zuhause? Ach ja, richtig, die sind auch alle auf der Suche nach der Inspiration für Weihnachts- oder auch Wichtelgeschenke. Zwar nicht für Todesser - was die Sache noch einmal unnatürlich erschwert - aber immerhin. Als wäre dieses Gedränge und Gegackere, von dem man von jeder Seite berieselt wird nicht schon genug, wird man auch noch mit Weihnachtsliedern zugedröhnt, die aus an Lampen und Dächern angebrachten Lautsprechern tönt. Echt, Muggel... ein klein wenig Ruhe könnte diesen Chaos hier ganz gut tun. Und dann das viele Essen! Essen, Essen, Essen, damit wird man hier wirklich bombadiert. Man könnte sich glatt vorkommen wie im Honigtopf, so viele Süßigkeiten werden an den Ständen angeboten. Davon lasse ich lieber die Finger, das sieht schon alles so klebrig aus, das tu ich mir besser gar nicht erst an. Das Einzige, das ich dann aber doch mal versuche ist eine Tasse von diesem Glühwein. Vielleicht bessert das ja meine Laune. Ja, auch ich kann mal schlecht gelaunt sein, auch wenn das wohl kaum einer glauben mag.

Volltreffer! Ich hätte es lassen sollen. Das Zeug hat nicht nur gerochen wie Fischfutter, sondern auch nicht sehr viel anders geschmeckt als das verbrauchte Wasser eines Aquariums. Es hat mich ja echt gewürgt und der Duft des Haarsprays der Dame vor mir in der Schlange hat meinen Magen und all meine anderen aufnahmefähigen Sinne ohnehin schon über alle Maßen strapaziert. Man darf nicht vergessen, daß man mit einer so großen Nase wie der meinen auch extrem gut riechen kann. Nenene, ich komme doch mehr und mehr zu dem Schluß, daß ich diesen Ausflug doch besser hätte sein lassen sollen. Nur hilft mir diese Erkenntnis jetzt leider nix mehr, ein Wichtelgeschenk für diese kleine Ratte, der ich das ganze Desaster eigentlich überhaupt nur zu verdanken habe, habe ich nämlich immer noch nicht.

Also setze ich meinen Weg fort, vorbei an Ständen mir Kerzen, Wollsocken... He, Wollsocken, selbstgestrickt, das wäre doch was für Pettigrew. Nein, lieber nicht. Man sollte sich nicht selbst seiner Möglichkeiten berauben und solange die Möglichkeit besteht, daß er über den Winter erfriert, werde ich sicher nichts tun, was diese Chance auch nur im geringsten einschränkt. Na dann, weiter im Takt. Der nächste Stand hat eine Menge Holzspielzeug zu bieten, aber das wäre ja noch schöner. Darüber würde sich der Kerl tatsächlich noch freuen und am Ende sitzen er und der Lord während der Weihnachtsfeier auf dem Boden und spielen mit den Holzklötzen. Ja, ich weiß, ich werde gerade etwas unfair, aber bitte...! Weihnachtsfeier! Wichteln! Nein, ich kann es immer noch nicht fassen...

Weiter geht es also im Takt und so langsam werde ich schon mehr geschoben, als daß ich überhaupt noch meine Füße bewegen muß. Kann ja durchaus was für sich haben, man spart Energie und überhaupt, aber zum Kuckuck nochmal, ich brauche ein Wichtelgeschenk und erhasche mit Müh und Not in dem Gedränge noch einzelne Blicke auf das Angebot der Stände. Also lege ich, soweit möglich mal einen Zahn zu.
So, jetzt sehe ich wieder was und was hab ich davon? Nix, rein gar nix. Jetzt bin ich nämlich so ziemlich am Rand dieses Weihnachtsmarktes angekommen und alles was hier noch angeboten wird ist die Besichtigung der Krippe, eine kleine Eisenbahn, die aussieht wie der Hogwarts-Express und eine Menge kleiner Bälger, die toben und wüten, weil sie kein fünftes Mal mit diesem Ding fahren dürfen. Auch wenn ich niemals gedacht hätte über die Alterseinteilung in Hogwarts froh zu sein, in diesem Moment bin ich es. Ja, ich bin es wirklich. Froh, glücklich und dankbar. Ein bockiger Potter ist schlimm genug, aber man stelle sich den mal mit vier oder fünf Jahren vor... Nein, das hätte ich wohl kein Jahr ausgehalten und wäre schon lange im St. Mungos gelandet.

Naja schön, nachdem ich jetzt diese Erkenntnis auch noch gewonnen habe, sitze ich immer noch auf meinem Prob... Moment mal... ja, das sieht doch sehr verlockend aus! Der Stand vor mir, der von einer Horde dieser kleinen Kinder belagert wird, bietet Kopfbedeckungen in jeder erdenklichen Variation an. Warum nicht? Dämlicher als ohnehin schon wird Pettigrew damit kaum aussehen können. Also entscheide ich mich für das Erstbeste. Ein Ohrenschutz mit Rentier-Geweih. Nicht, daß es mir gefallen würde, aber die rot-blinkenden Spitzen des Geweihs haben was für sich: Man ist schon meterweit im Voraus alarmiert, bevor man Pettigrew über den Weg laufen kann. Was juckt es mich, daß die Ratte dann eher aussieht wie eines dieser Rentiere? Genau, es juckt mich überhaupt nicht. Hauptsache ich habe endlich dieses dämliche Geschenk und komme aus diesem vermaledeiten Muggellondon weg...!

***


Hm, naja, soweit bin ich jetzt schon mal, daß ich mir in etwa vorstellen kann, welche Gedanken Severus Snape wohl durch den Kopf hätten gehen können, wie er hätte reagieren können, wenn er tatsächlich mit einer Weihnachtsfeier von Voldemort konfrontiert worden wäre auf der auch noch gewichtelt werden soll. Nur, eingefallen, welche Fanfic man mit diesen Vorgaben schreiben könnte, ist mir leider immer noch...


ENDE


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