Zurück

 

Zurück zur
Startseite


Wichtelabend beim Lord von Lupa


Weihnachtschallenge auf www.severussnape.de.vu

Disclaimer:
Die hier bekannten Personen aus dem Harry Potter-Universum gehören nicht mir sondern J.K. Rowling!

Inhalt:
Der dunkle Lord veranstaltet aus unerfindlichen Gründen eine Weihnachtsfeier unter Kollegen mit anschließendem Geschenkeverteilen. Dass es sich hierbei um keine gewöhnlichen Geschenke handeln kann, spricht für sich selbst, denn welcher Todesser hat schon Ahnung von seinem jeweiligen Wichtelpartner.

Achtung:
Lachen auf eigene Gefahr! Eine nicht ganz ernst zu nehmende Geschichte zur Weihnachtszeit!


~*~*~*~


Es war einmal… So fangen bekanntlich alle Märchen an, wie jedes Kind weiß. Und wie es bei Märchen üblich ist, haben sie alle ein glückliches und schönes Ende. Das Märchen vom Wichtelabend ist allerdings ein ganz anderes Märchen und das Ende ist … auch anders.

Es war einmal so bitterkalt in der Stube des dunklen Lords, dass selbst das Kaminfeuer, welches durch magische Hand entzündet worden war, nicht richtig brennen wollte. Immer wieder stocherte der Zauberer mit seinem Zauberstab lustlos in der Glut herum, um das Feuer neu zu entfachen.
"Warum bin ich eigentlich der größte Magier aller Zeiten, wenn mir das Feuer nicht mal gehorcht?", schimpfte er leise vor sich hin, während er sich zum wiederholten Mal mühsam ächzend aus seiner Wolldecke heraus pellte und aus dem Sessel aufstand.
Stell dich mal nicht so an!, hörte er plötzlich eine Stimme. Abrupt blieb er vor dem Kamin stehen und starrte vor sich hin.
"Wer wagt es, so mit mir zu reden?", grollte er auch schon und hielt den Zauberstab vor sich, zum Angriff bereit.
Ach komm schon! Nicht schon wieder diese Masche!
"Wer oder was ist da?" Der Lord drehte sich im Kreis, suchte mit seinen rot funkelnden Augen den ganzen Raum ab, aber da war Nichts und Niemand.
Langsam müsstest du es aber wissen!, hörte er die Stimme sarkastisch sagen.
"Severus!", grollte der Lord und steckte seinen Zauberstab wieder ein. "Komm schon raus!"
Aus dem Schatten schälte sich eine Person und im nächsten Moment stand Severus Snape, Professor für Zaubertränke von Hogwarts, in der Stube des Lords und grinste diesen an.
"Du weißt, ich mag es nicht, wenn du in meinem Kopf bist."
"Mein Lord! Ich war nicht in Eurem Kopf", antwortete Snape gelassen und trat ans Feuer, welches immer noch leicht vor sich hinglimmte. "Ich habe durch das Feuer gesprochen." Mit einem kleinen Wink seines eigenen Zauberstabes brachte Snape das Feuer zum Prasseln und bemerkte aus den Augenwinkel das leichte Erstauntsein des dunklen Lords.
"Es war ganz einfach. Nur ein kleiner Schlenker", meinte Snape spöttisch, vermied es aber, den Lord anzusehen. Wobei nicht sicher war, was er nun meinte, das Feuer entfachen oder durch das Feuer zu sprechen.
"Nur ein kleiner Schlenker? So! So!", grollte dieser und setzte sich mürrisch wieder in seinen Sessel, zog die Decke bis zur Nase und blickte Snape aus seinen rot glühenden Augen böse an. "Nur ein Schlenker", wiederholte er grollend mit der Decke vor dem Gesicht.
Severus beobachtete den Lord eine Weile, während das Feuer schön vor sich hin prasselte, dann stellte er sich neben den Kamin und sah den dunklen Zauberer vor sich an.
"In Hogsmeade ist Weihnachtsmarkt!"
Der Lord sah gelangweilt auf.
"Na und!", grummelte er unter seiner Decke und starrte hypnotisierend ins Feuer, als wolle er somit verhindern, dass es erneut verlosch.
"Wollen Sie sich nicht amüsieren, mein Lord?", fragte Severus Snape und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem leichten Grinsen.
Lord Voldemorts Augenbrauen konnten nicht noch höher gezogen werden, als er Snape ansah.
"Ich soll mich was?"
"Amüsieren!", meinte Snape schlicht.
"Du beliebst zu scherzen, mein lieber Snape!"
"Mir ist es schon Ernst, mein Lord!"
"Hat Dumbledore, dieser alte Narr, dir wieder was in den Weihnachtstee getan, oder woher kommt dieser irrwitzige Gedanke auf den Weihnachtsmarkt zu gehen?", fragte Voldemort sein Gegenüber.
"Um ehrlich zu sein, benötige ich noch ein Wichtelgeschenk, mein Lord!", meinte Snape leise und starrte in den lodernden Kamin.
"So? Für wen denn?", fragte Voldemort so nebenbei, fixierte Snape aber mit den Augen. Doch Snape grinste nur, während er weiter ins Feuer blickte.
"Mir kannst du es doch verraten, Snape, alter Kumpel", versuchte der Lord weiter, Snape auszuhorchen. Doch auch dieses Mal schwieg der Zaubertränkemeister beharrlich.

"Also schön", brummte der Lord nach einer kurzen Weile, während sich beide Männer eine Zeit lang angeschwiegen hatten. Ich muss auch noch so ein dämliches Geschenk besorgen für…, na für eben jene Person! Dann gehen wir halt auf diesen Weihnachtsmarkt."
Severus Snape grinste insgeheim, hatte er doch wieder seinen Willen bekommen. Gemeinsam dissapparierten sie, um nur wenige Augenblicke später am Rande des festlich geschmückten Weihnachtsmarktes in Hogsmeade wieder zu erscheinen.
"Na großartig!", zischte Voldemort, der die Kapuze seines Umhanges tief ins Gesicht zog. "Lauter fröhliche Menschen. Das ist doch widerlich!"
Auch Snape zog seinen Umhang, den er heute Abend trug, fest um sich, seine schwarzen Augen fixierten die Menschen um ihn herum. Doch die Leute schenkten den Beiden keinerlei Beachtung, jeder war mit den letzten Besorgungen zum Fest beschäftigt. Zudem gab es überall etwas zu sehen, und aus den Buden, die am Rande der Straße standen, zogen die herrlichsten Düfte hervor.
"Wer ist eigentlich nochmal auf die glorreiche Idee mit dieser abstrusen Weihnachtsfeier gekommen, Snape?", fragte der Lord zischend unter seinem Cape.
"Ihr, Eure Lordschaft!"
"Und wer hatte die Idee mit dem Wichteln?", fragte der Lord weiter, während sie die Straße entlang schritten.
"Ihr, Eure Lordschaft!", gab Snape zur Antwort.
"Tatsächlich? Dann erinnere mich nächstes Jahr daran, dass ich diesen Schwachsinn zu unterlassen habe!"

Mitten auf dem Marktplatz hörte man plötzlich freudige Jauchzer erklingen.
"Oh Lucius! Bitte! Nur einmal!", hörte man eine Frauenstimme freudig sagen.
"Nein!", erklang die knappe Antwort.
"Oh bitte! Nur einmal!"
"Nein!"

Severus Snape und Lord Voldemort drängten sich durch die Menge und blieben mit erstauntem Blick stehen. Vor ihnen stand ein riesiger Schlitten mit sechs Rentieren davor gespannt. Und neben dem Schlitten, in weißem Fellmantel, die blonden Haare adrett hochgesteckt, Narzissa Malfoy, die mit glänzenden Augen zu dem Rentierschlitten sah und wieder ihren Gatten, Lucius Malfoy, bittend ansah.
"Nur eine Fahrt, Lucius!", hauchte sie und strahlte über ihr ganzes Gesicht.
"Nein! Ich sagte nein!", knurrte Lucius und war kurz davor die Geduld zu verlieren. "Das ist Kitsch!"
"Oh Lucius, ich liebe Kitsch!", hauchte Narzissa und sah erneut mit leuchtenden Augen zu den Tieren, die dort seelenruhig standen.
In diesem Augenblick entdeckte Lucius Severus und dessen Begleitung. Und sein Gesicht nahm einen überraschten Ausdruck an, als er erkannte, wer die Begleitung war. Um nicht unnötig aufzufallen, schritt er schnell zu den Beiden und verneigte sich leicht vor dem Lord, ehe er Severus zunickte.
"Mein Lord", flüsterte Malfoy ehrfurchtsvoll. "Ihr hier auf dem Weihnachtsmarkt?"
"Reden wir nicht darüber!", knurrte der Lord missgestimmt und zog die Kapuze noch tiefer ins Gesicht.
Severus nickte zu Narzissa rüber und sah Lucius ironisch grinsend an. Malfoy folgte seinem Blick und verzog angewidert das Gesicht.
"Sie will eine Schlittenfahrt machen!", knurrte er leise.
"Und was stört dich daran?", fragte Severus, ohne Lucius aus dem Blick zu lassen.
Lucius schnaubte leise auf.
"Diese weihnachtliche Gefühlsduselei schlägt mir jedes Jahr auf den Magen. Und dann noch jetzt dieses Wichteln…" Lucius brach ab, als ihm gewahr wurde, was er gerade gesagt hatte. "Verzeiht mein Lord, Eure Weihnachtsfeier ist natürlich nicht damit zu vergleichen!"
"Erinner mich nicht daran!", knurrte der Lord unter seiner Kapuze gefährlich hervor.


Von hinten erklang erneut Narzissas Stimme, die immer noch am Schlitten stand und die Rentiere bereits liebvoll streichelte.
"Lucius! Schau doch mal! Sind die nicht süß?"
"Womöglich wünscht sie sich zu Weinachten noch so ein Hörnervieh!", stöhnte Lucius leise auf, nickte dem Lord und Severus noch einmal zu und wandte sich wieder seiner Frau zu.
"Ich gehe jede Wette ein", meinte der Lord leise zu Snape, "dass er noch heute eine Schlittenfahrt mit ihr unternimmt!"
"Diese Wette haben Eure Lordschaft so gut wie gewonnen!", meinte Snape und sah zu der Stelle hin, wo Narzissa bereits auf dem Schlitten saß, während Lucius mit unbewegter Miene eine Schlittenfahrt bei einem Zauberer im Weihnachtsmann-Kostüm bezahlte, der sich als Kutscher betätigte.

Der Lord und Severus Snape sahen sich weiter die einzelnen Stände an, bevor sie sich trennten, da sie jeder für sich noch ein Wichtelgeschenk besorgen mussten.


Nachdem Lord Voldemort seine Einkäufe erledigt hatte, dachte er noch nicht daran, direkt nach Hause zu dissapparieren. Zu sehr wurde er von den verschiedenen Düften angelockt. Vor einem Stand mit Glühwein blieb er stehen. Mehrere Zauberer und Hexen standen vor Stehtischen und wärmten sich an ihren Tassen mit dem heißen Getränk.
Der Lord, unwissend, wie Glühwein schmeckt, bestellte sich eine Tasse, zog sich an einen leeren Stehtisch im Schatten zurück und nippte vorsichtig daran. Zuerst noch skeptisch, dann mit zunehmendem Genuss trank er das alkoholisierte Getränk.
Nach der vierten Tasse allerdings merkte er, wie die Umgebung um ihn herum leicht zu schwanken begann.
Leicht beschwipst machte er sich dann auf den Heimweg, wobei er sich dieses Mal mehr denn je auf das Apparieren konzentrieren musste. Trotzdem landete er beim ersten Mal Hunderte Kilometer von seinem Haus entfernt. Erst beim dritten Anlauf klappte es und er stand vor seinem Haus.

Zwei Abende später war es endlich soweit. Der Lord lud zur ersten offiziellen Weinachts-Wichtel-Feier ein und die Todesser standen alle pünktlich um zwanzig Uhr vor dem Haus und wurden von Wurmschwanz, der an diesem Abend den Butler mimte, hereingelassen.
Ein köstlicher Duft stieg aus der Küche des Hauses, als die Gäste die Räumlichkeiten des dunklen Lords betraten.
Bellatrix Lestrange, die zusammen mit Lucius Malfoy gekommen war, erkundigte sich nach dem Verbleib des Lords, doch Wurmschwanz beschwichtigte alle Gäste, dass der Lord gleich kommen würde. Man solle schon mal im Salon Platz nehmen.
"Wann wird denn gewichtelt?", fragte Bellatrix erneut, doch Lucius stieß sie unsanft in die Seite und zischte nur: "Sei still! Das wirst du noch früh genug erfahren!"
Kaum saßen die Todesser alle um den großen, ovalen Tisch im Salon, fragte Bellatrix wieder, die neben Lucius saß: "Wann essen wir denn? Vor oder nach dem Wichteln?"
"Halt den Mund, Bellatrix!", zischte Malfoy wütend. "Der Lord wird es uns schon mitteilen!"
"Jetzt sei doch nicht so!", plapperte Bellatrix munter weiter. "Wie war eigentlich eure Schlittenfahrt?", stichelte sie Lucius an, der sie daraufhin mit einem eiskaltem Blick bedachte.
"War es schön?", grinste sie weiter, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
"Narzissa hat dir doch eh schon alles erzählt!", grollte Lucius leise.
"So eine Schlittenfahrt ist doch auch so romantisch!", lächelte Bellatrix mit süffisantem Unterton.
"Ihr habt eine Schlittenfahrt gemacht?", fragte Avery sen. und grinste schief.
"Ja, haben wir!", grollte Lucius zurück und wollte das Thema Schlittenfahrt damit endlich beenden.
"Wie romantisch!", grinste Avery sen.
Einige am Tisch grinsten ebenfalls, sagten aber, zu Lucius' Glück, nichts. Snape, der gegenüber von Lucius und Bellatrix saß, verzog keine Miene, aber seine Augen ruhten auf Lucius. Und als dieser aufsah, glaubte er ein spöttisches Zwinkern seitens Snape zu erahnen.

Dann endlich öffnete sich die Salontür und Lord Voldemort persönlich erschien. Das Raunen am Tisch verstummte augenblicklich. Kurz verweilte der Lord an der Salontür, ehe er sich an das Ende des Tisches setzte.
Kurz darauf kam auch schon Wurmschwanz mit zwei riesigen Tabletts wo jeweils ein bruzelnder, überdimensionsgroßer Gänsebraten lag.
Dazu reichte ein Hauself verschiedene Gemüsebeilagen und Weinkaraffen.
Während des Essens wurde nur wenig gesprochen, alle Gäste waren viel zu sehr damit beschäftigt das kross gebratene Fleisch des Gänsebratens zu essen und daran zu denken, wer wen wohl als Wichtelpartner haben könnte.

Nachdem die Gäste gespeist hatten und der Tisch abgeräumt war, entstand erneuter Tumult und alles redete durcheinander.
"Seid still!", grollte die Stimme des Lords über den Tisch und alle schwiegen.
"Ich weiß ja, weswegen ihr alle hier seid…", begann der Lord zu sprechen.
"Wichteln!", klatschte Bellatrix freudig in die Hände, verstummte aber sofort wieder, als der Lord und auch Lucius sie mit beinahe tödlichen Blicken anstarrten.
"Nun, .. ja, das Wichteln", begann der Lord nach einer Weile wieder zu sprechen, dabei schüttelte er sich kurz, als wolle er diese lästige Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich bringen.
"Ich habe mir gedacht, das wir alle Präsente in einen Korb legen, den Wurmschwanz uns gleich bringen wird und dann können wir im Wohnzimmer mit dem…", das Wort wollte ihm kaum über die Lippen gehen.
"Das Wichteln! Das Wichteln!", klatschte Bellatrix erneut freudig in die Hände. Wieder erntete sie wütende Blicke seitens des Lords und Lucius.
"…dem Wichteln beginnen", schloss der Lord seine kurze Rede.
Bellatrix strahlte über das ganze Gesicht.
"Ich habe das Gefühl, Narzissa sitzt neben mir", stöhnte Lucius entnervt auf, als er Bellatrix` strahlende Augen sah.
"Schlittenfahrt", äffte Goyle, der Vater von Gregory Goyle in Lucius Richtung und erntete auch einen bösen Blick.
"Nun denn", erhob der Lord erneut die Stimme. "Wollen wir das…"
"Wichteln!", kicherte Bellatrix und erhob sich bereits.
"…das Wichteln hinter uns bringen", endete der Lord seinen Satz und erhob sich ebenfalls. Die anderen folgten ihm.
Wurmschwanz trottete mit einem großen Weidekorb hinterher und die Todesser schmissen nacheinander ihre Geschenke hinein, und begaben sich dann ins große Wohnzimmer.
Dort stand der Lord, vor einem riesigen, festlich geschmückten Weihnachtsbaum, an dem hunderte von magischen Lichterkerzen brannten, bunte Christbaumkugeln und leuchtendes Lametta hing.
"Da haben sich Eure Lordschaft aber wahrhaftig ins Zeug gelegt", meinte Mulciber und staunte nicht schlecht über das Leuchten im ganzen Raum.
Der Raum selber war ebenfalls festlich geschmückt. Überall hingen Tannengirlanden mit Lametta umwickelt an den Wänden, magische Kerzen hingen schwerelos an der Decke und eine festlich geschmückte Tafel mit gefüllten Weihnachtstellern stand im Raum.
"Wahrhaftig! Ein festlicher Raum!", bestätigte Rosier und blickte sich erstaunt um.
"Das war nicht mein Werk", gab der Lord mürrisch zur Antwort und sah zu Severus Snape rüber, der gerade den Raum betrat.
"Bedankt euch bei dem!"
Alle sahen Snape an, dem das Ganze doch sehr unbehaglich war.
"Oh Severus!", grinste Lucius schief und bedachte den Freund mit einem vielsagenden Blick. "Ich kannte deine Ader fürs Romantische noch gar nicht."
Severus schwieg.
"Vermutlich hat ihm Dumbledore doch etwas in den alljährlichen Weihnachtstee geschüttet!", meinte der Lord leichthin und setzte sich in seinen Sessel.
"Setzen wir uns doch. Ich dachte, dass Wurmschwanz jedem einzeln sein Geschenk überreichen soll", meinte Voldemort und ließ sich vom Hauselfen Glühwein einschenken. Auch seine Gäste wurden mit Glühwein versorgt. Seit dem Weihnachtsmarkt hatte es das heiße Getränk dem Lord sehr angetan.
"Probiert nur. Es wärmt ungemein in dieser kalten Jahreszeit und schmecken tut es auch noch!"
Severus schnupperte argwöhnisch an seiner Tasse, als der Elf ihm diese gefüllt hatte. In seiner Nase sammelten sich alle Informationen über die Zutaten des alkoholischen Gesöffs und leicht angewidert stellte Severus seine Tasse zurück auf den Tisch.
"Was ist denn, Severus?", fragte der Lord, dem nicht entgangen war, dass Severus nicht trank. "Du probierst nicht einmal?"
"Mein Lord, verzeiht meine Unhöflichkeit, aber es ist mir noch zu heiß!", entgegnete der Zaubertränkemeister.
"Heiß schmeckt es am Besten!", antwortete der Lord und nahm einen Schluck aus seiner Tasse.
"Was ist mit dem Getränk?", fragte Lucius leise, der neben Severus saß. "Giftig?"
"Nein!", antwortete Snape kurz angebunden.
"Was dann?"
"Trink ruhig!"
"Wenn du es nicht trinkst, will ich auch nicht!", gab Lucius leise zur Antwort und schnüffelte argwöhnisch an seiner Tasse. "Riecht würzig!", gab er dann zur Antwort.
"Wenn du das sagst", meinte Severus und lehnte sich zurück.
Lucius stellte seine Tasse auch auf den Tisch, lehnte sich zurück und alle warteten nun, dass es endlich losging.
Dann kam auch schon Wurmschwanz mit dem riesigen Weidekorb an, worin die ganzen Geschenke lagen.
"Wichteln! Wichteln!", kicherte Bellatrix in diesem Moment wieder auf und erntete sofort wieder einige böse Blicke.
"Was ihr alle nur immer habt! Weihnachten ist doch schön! Und ich wichtel doch so gern!", plapperte sie munter weiter.
"Mit dieser Meinung stehst du aber auf weiter Flur allein!", gab Lucius zynisch zur Antwort.
"Du bist ein Miesepeter!", antwortete Bellatrix munter weiter und beachtete ihn nicht weiter.
"Ich ein Miesepeter?" Lucius sah schnaubend von Bellatrix zu Severus rüber. "Hälst du mich auch für ein Miesepeter?"
"Sollte ich?", fragte Severus, doch es war eher eine Feststellung als eine Frage.
"Narzissa hält mich auch für unromantisch und miesepetrig!", schmollte Lucius weiter.
"Wenn sie meint!"
"Sag bloß, du stehst auf diesen ganzen Kitsch?"
Mit einem Blick durch den Wohnraum, nickte sich Malfoy allerdings selbst zu. "Du stehst auf Kitsch!"
"Wer sagt das?" Severus blickte Lucius mit seinen schwarzen Augen kalt an. Dieser schnaubte leise.
"Na das Ganze hier? Überall dieses Geblinke und Gefunkel!"
"Na und?" Severus schien beleidigt und sah zu Wurmschwanz rüber, der den Weidekorb auf den Boden stellte und auf das Zeichen des Lords wartete, dass er anfangen dürfte, das erste Päckchen zu verteilen.
"Jetzt seh ich das erst, einen Mistelzweig über der Tür!", kicherte Bellatrix und sah vom Lord zu Snape rüber. "Wessen Idee war das?"
Auch einigen der anderen Todesser fiel in diesem Moment das Grünzeug über der Wohnzimmertür auf und schauten zum Lord, der in seinem Sessel saß und an seinem Glühwein nippte.
"Seht nicht mich an!", kam es leise aus dem Sessel, als der Lord die Blicke der anderen gewahr wurde.
"Wieviel von Dumbledores Weihnachtstee hast du denn getrunken?", grinste Malfoy schief und erntete erneut einen wütenden Blick seitens des Zaubertränkemeisters.
"Severus? Der Mistelzweig war deine Idee?" Bellatrix schaute erstaunt zu Snape rüber, der die Arme vor der Brust verschränkt auf dem Sofa saß und beharrlich schwieg. "Ich hielt dich immer für einen langweiligen Kesselkoch, der seinen verknöcherten Hintern nicht hochkriegt!"
Schwarz funkelnde Augen starrten wütend zu Bellatrix rüber, doch in diesem Moment gab der Lord das Zeichen und Bellatrix klatschte freudig in die Hände und rief: "Es geht los! Es geht los!"
"Ich nehme an", flüsterte Lucius leise zu Snape, "dass du die Bedeutung eines derartigen Brauches auch kennst!" Mit einem kurzen Nicken deutete er zum Mistelzweig. Snape blickte immer noch wütend von Lucius zum Mistelzweig und wünschte sich sehnlichst weit fort.

Wurmschwanz griff sich das erste Paket und las den Namen, der darauf gekritzelt war: "Augustus Rockwood"
Ein Seufzen war zu hören, als der erste Todesser sich erhob und auf Wurmschwanz zuschritt, um sein Päckchen abzuholen.
"Na los! Wir wollen auch sehen, was drin ist!", grinste Lord Voldemort aus seinem Sessel.
"Muss das sein, mein Lord?", fragte Rockwood mürrisch.
"Du willst deinen Meister doch nicht verärgern", gab dieser zur Antwort und Rockwood packte sein Päckchen aus.
Zum Vorschein kam eine Dose Schnupftabak.
"Wie nett!" Rockwoods Begeisterung kannte keine Grenzen, als er mit seinem Päckchen Schnupftabak zurück zu seinem Platz ging und weiter mürrisch drein schaute.
"Der Nächste, Wurmschwanz!", gab Voldemort Anweisung.
Als nächstes rief Wurmschwanz: "Lestrange, Rodolphus", und ein weiteres Stöhnen war zu hören.
"Oh Liebling! Es ist für dich!", freute sich Bellatrix und begann unruhig auf ihrem Sitz hin und her zu rutschen.
"Auspacken!", rief sie ihm zu, als er sein Geschenk schon unter seinem Pullover verstecken wollte.
"Bertie Botts Bohnen, in sämtlichen Variationen", murmelte er leise, als er das Päckchen vom Papier befreit hatte, und war ebenfalls restlos begeistert von seinem Geschenk.
"Aber Schatz!", meinte Bellatrix und strich ihrem Mann liebevoll über den Arm. "Die sind doch lecker!"
"Kannst sie gerne haben!", grollte Rodolphus zurück und setzte sich wieder.


Als nächstes wurde das Päckchen für den Lord gezogen. Alles hielt den Atem an, als Wurmschwanz das schön umwicktelte Päckchen in des Lords Hände legte und sich tief dabei verneigte.
Langsam wickelte der Lord das silberne Papier aus, stutzte einen Moment, dann riss er das Geschenkpapier komplett runter.
Keiner wagte zu atmen.
Zum Vorschein kam… eine Dose Haarspray.
Schweigen.

Es schienen Minuten vergangen zu sein, in dem niemand auch nur ein Wort sagte.
"Wer wagt es…?" Die Stimme des Lords war nur ein gefährliches Zischen, eisigkalt, dass es jedem den Rücken runterlief.
Schweigen.
"Mein Lord", verneigt sich Wurmschwanz ehrfurchtsvoll vor seinem Meister. "Es ist vielleicht für Eure zukünftige Haarpracht…", weiter kam der kleine Mann nicht.
"Zukünftige Haarpracht?", zischte der Lord wütend und seine Augen blitzten rotfunkelnd auf. "Zukünftige?"
"Mein Lord", ergriff nun Bellatrix das Wort, erhob sich und eilte an die Seite des Lords. "Seht es doch von der positiven Seite, mit dem Haarspray könnt Ihr Eure Glatze schön glänzend besprühen."
"Besprühen? Ich soll mein Haupt damit einsprühen?"
"Aber ja! Euer glattes Haupt bekommt dann einen ganz besonderen Glanz!"
"Meint Ihr wirklich?", fragte der Lord immer noch argwöhnisch.
"Aber ja, mein Lord!"
"Dann nehme ich an, dieses geistreiche Geschenk ist von dir, meine liebe Bella?" Der Lord zog die Stirn kraus und beobachtete Bellatrix argwöhnisch. Sie nickte leicht und eine zarte Röte zog sich über ihr Gesicht.
"Nun gut! Dann werde ich mal nicht so sein und niemanden dafür zur Rechenschaft ziehen!", gab der Lord leicht befriedigt zurück.
Das Wichteln ging weiter.

Als Wurmschwanz Bellatrix' Namen aussprach, jauchzte diese freudig auf, schlängelte sich zwischen den anderen Todessern, die neben ihr saßen, durch und nahm freudig ihr Wichtelgeschenk entgegen.
Sie riss das Papier auf und zum Vorschein kam ein dunkelgrünes, länglich geformtes Plastikteil.
Erneutes Schweigen.
Bellatrix wendete das Ding in ihren Händen und ihr Erstaunen wuchs.
"Was ist das denn?", fragte sie in die Runde, erntete aber nur Ungläubigkeit der anderen. Versehentlich kam sie auf einen Knopf und das dunkelgrüne Plastikding fing in Bellatrix' Händen an zu vibrieren. Sie stieß einen Schreckenslaut aus und hätte das Teil beinahe fallengelassen.
Vom Sofa hörte man ein Lachen.
"Bella, was ist das für ein Ding?", hörte sie die Stimme des Lords hinter sich und sah ihren Meister verständnislos an.
"Ich habe keine Ahnung, mein Lord, aber es kribbelt schön!", meinte sie und grinste über ihr ganzes Gesicht.
"Es rotiert", bemerkte der Lord, während er das Ding in Bellatrix' Hand begutachtete.
"Vielleicht kann man damit Teig zum Backen verrühren?"
Das Lachen vom Sofa war nun nicht mehr zu überhören.
"Lucius!", zischte der Lord ungehalten. "Was gibt es da zu lachen?"
Lucius wischte sich bereits die Tränen vor Lachen aus dem Gesicht; Snape reichte ihm stumm ein Tuch, doch das Lachen des Todessers hörte nicht auf.
"Was ist so komisch, Lucius?", fragte der Lord erneut und blickte bereits wütend zu Malfoy rüber.
"Verzeiht, mein Lord!" Lucius erholte sich nur langsam von seinem Lachanfall. "Aber es ein besonderes Geschenk."
"Ist es zum Backen gedacht?", fragte Bellatrix neugierig, während sie sich wieder auf dem Sofa neben ihren Schwager setzte.
"Nein!", lachte Lucius und wischte sich mit dem Tuch die Tränen aus dem Gesicht.
"Aber es ist für den Haushalt nützlich?", fragte sie weiter und beobachtete freudig, wie das dunkelgrüne Ding in ihrer Hand vor sich hin vibrierte.
"Man könnte es so bezeichnen!" Lucius holte tief Luft, während er erneut lachen musste. "Sagen wir, es beschert dir und Rodolphus vergnügliche Stunden!"
Bellatrix sah ihren Mann an, dieser sah von Bellas Ding in ihrer Hand verstört zu Lucius. Über Bellatrix' Gesicht zog sich merklich ein hämisches Grinsen, als ihr bewusst wurde, was sie da für ein Geschenk in den Händen hielt.
"Erkläre es näher, Lucius!", kam es von Rodolphus.
"Bellatrix kann sich mit dem Ding vergnügen und du, mein lieber Rodolphus, hast deine Ruhe!", gab Lucius diabolisch grinsend zur Antwort.
Den erstaunten Gesichtern der anderen war abzulesen, dass sie nicht verstanden, was Lucius damit gemeint haben könnte.
Doch plötzlich fing der Lord an zu lachen, laut und immer lauter, bis ihm die Tränen kamen. Snape, der bislang stumm dagesessen hatte, zog die Augenbrauen immer höher. Er sah von Lucius zu Bella und zum Lord.
"Erklärst du es mir genauer?", fragte er zu Lucius gewandt und erntete einen erstaunten Blick seitens Malfoy.
"Du bist mit deinem verknöcherten Hintern wohl doch nicht so weit gekommen, wie?", grinste Malfoy schadenfroh. Und diesmal war es Bellatrix, die lauthals lachte.

Nach einer Weile konnte dann endlich weiter gewichtelt werden und Wurmschwanz rief Severus Snapes Namen und der Zaubertränkemeister stand auf, nahm sein Geschenk entgegen und setzte sich wortlos wieder hin.
"Willst du es nicht auspacken?", fragte Lucius mit Blick auf das größere Paket auf Severus' Schoß.
"Nein!"
"Nun pack schon aus!", meinte Bellatrix, die ihrerseits ihr Geschenk, den immer noch vor sich hin rotierenden Vibrator in Händen hielt.
"Nein!", grollte Severus zurück.
"Pack es aus, Severus!", zischte die eisige Stimme des Lords und Severus atmete tief durch, ehe er sich daran machte, unwillig sein Päckchen zu entpacken.
Neugierig beugte sich Lucius zu Severus, als ein Karton zum Vorschein kam.
"Nun beeil dich doch!", forderte Lucius ihn auf und erntete einen wütenden Blick seitens Severus.
Als Snape auch den Karton geöffnet hatte, stutzte er.
"Was ist das?", fragte er verwirrt und hielt einen glänzenden, metallisch aussehenden, kleinen Apparat in Händen.
"Was ist das?", fragte auch der Lord und beugte sich in seinem Sessel vor.
"Sieht harmlos aus", kam es von einer Seite.
"Ist es magisch?", fragte jemand anderes.
Severus schaute sich das seltsame Ding in seiner Hand an, drehte und wendete es, wurde aber nicht schlüssig, um was es sich handelte.
"Sieh mal es hat Knöpfe zum Drücken", meinte Bellatrix, die sich neben Lucius sitzend rüber beugte und auch schon auf einen der Knöpfe drückte. Schon sprang der Deckel des metallisch aussehenden Ding hoch und Severus hätte sein Geschenk beinahe vor Schreck fallengelassen.
"Was bei Merlin…?", kam es von Severus und er hielt das Ding mit weitausgestreckten Händen von sich.
"Das habe ich bei den Muggel gesehen!", ertönte die Stimme von Dolohov.
"Muggel?", riefen Severus und der Lord gleichzeitig und starrten Dolohov an.
"Ja?", meinte dieser leicht verunsichert und schwieg betreten. "Man nennt es DVD-Player", meinte er dann leise."
"Ein was?", fragte Severus und hielt das Ding in seinen Händen immer noch von sich entfernt.
"Ein DVD-Player", antwortete Dolohov erneut.
"Aha!", kam es nur von Severus und er starrte das Ding mit Argusaugen an. "Was soll man damit tun können?"
"Kann es kochen?", fragte Bellatrix und schaute neugierig zu dem Player in Severus' Händen rüber. "Vielleicht ist es ein ebenso nützliches Haushaltsgerät wie meines?", kicherte sie.
"Kann man damit Muggel ärgern?", fragte der Lord und schaute dabei Dolohov an.
"Nein! Man kann damit Filme sehen", gab dieser knirschend zurück.
"Und wie?", fragte Severus immer noch argwöhnisch.
"Wie?"
"Ja, wie?", frage Severus erneut.
Dolohov hob erstaunt die Augenbrauen.
"Das weiß ich nicht."
"Ein durchaus nützliches Wichtelgeschenk, Antonin", lächelte der Lord süffisant und faltete seine Hände gegeneinander. "Ein DVD-Player der Filme macht, aber keiner weiß wie." Ein leises Kichern war vom Lord zu hören.
"Danke", grummelte Severus und stellte den Player langsam auf den Tisch. Geheuer war ihm das Ding ganz und gar nicht.
"Vibriert es wenigstens?", fragte Bellatrix neugierig, doch Snape verstaute sein Geschenk wieder in den Karton und blickte Bellatrix wütend an.

Dann kam Wurmschwanz endlich zum letzten Geschenk. Es war für Lucius Malfoy bestimmt. Seufzend nahm dieser sein Geschenk entgegen und setzte sich wieder hin.
Als er das Papier unwillig runtergerissen hatte, kam eine Dose zum Vorschein. Severus der neben ihm saß, konnte nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken. Bellatrix zu seiner anderen Seite kicherte allerdings schon lauter.
"Findet ihr das witzig?", zischte Malfoy mit kalter Stimme und er sah sich im Kreise der Todesser um, wer ihm dieses Geschenk hätte machen können.
"Was bitte schön soll ich mit einer Dose Fischfutter?"
Bellatrix konnte nicht mehr an sich halten und lachte laut los. Auch Severus verzog grinsend die Mundwinkel und der Lord war selbst sichtlich amüsiert.
"Lucius! Ich wusste gar nicht, das du angelst!", kam es aus dem Sessel.
"Ich angel nicht!", grollte Lucius und stellte die Dose Fischfutter heftig auf den Tisch.
"Dann für euren nicht vorhandenen Teich?", grinste Snape und betrachtete die Dose mit sichtlichem Interesse.
"Sehr witzig!", grollte Lucius weiter und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich finde es höchst amüsant!", meinte der Lord und grinste hämisch. "Warum soll es dir besser gehen, als mir!"
Lucius schwieg.

Nachdem nun alle ihre mehr und weniger zufriedenstellenden Wichtelgeschenke erhalten hatten, wurden die Weihnachtsteller neu aufgefüllt, die während des Wichtelns von den Todessern leergegessen worden waren. Glühwein wurde weiter eingeschenkt, von dem Severus Snape weiterhin beharrlich Abstand nahm, was Lucius selbst mit Skepsis wahrnahm und seinerseits seinen Glühwein nicht anrührte.
"Nun sag schon", forderte Lucius Severus in einer stillen Minute auf, während die anderen über ihre Geschenke diskutierten, "…was ist in dem Getränk drin?"
"Du meinst dieses gepanschte Zeug?"
"Du weißt was ich meine!", sagte Lucius leicht aufgebracht. Sein Fischdosen-Wichtelgeschenk ging ihm nicht aus dem Kopf.
"Sagen wir mal, du könntest damit auch einen einen Kamin zum Brennen bekommen", antwortete Severus sarkastisch und sein Mundwinkel verzog sich minimal.
Lucius Blick sprach Bände, er sagte allerdings nichts.

"War das nicht eine tolle Wichtelfeier?", freute sich Bellatrix und gesellte sich an die Seite des Lords.
"Wenn du nicht augenblicklich still bist, dreh ich dir noch den Hals um!", giftete Lucius zurück, der sie gehört hatte.
"Miesepeter!", kicherte sie und legte eine Hand auf die Schulter des Lords, der im Sessel saß und dem Treiben gelassen zusah.
"Nächstes Jahr machen wir aber was anderes", meinte Voldemort mehr zu sich selbst.
"Aber mein Lord! Es ist ein solch schöner Abend! Das müssen wir unbedingt wiederholen!", ereiferte sich Bellatrix!
"NEIN!", riefen alle Todesser zugleich und starrten zu Bellatrix und dann zum Lord, der seinerseits Bellatrix entgeistert ansah.
Erstaunt sah sich Bellatrix um, als könne sie das gar nicht verstehen, wie man am Wichteln und Weihnachten nicht seinen Spaß haben könnte.

Snape stand mürrisch mit seinem nicht vibrierenden DVD-Player an der Wohnzimmertür und schaute grimmig zu den anderen Todessern, als sich Bellatrix näherte.
"Was willst du?", grollte er mit leiser Stimme.
"Du stehst ziemlich gefährlich, da wo du grad stehst", meinte sie lakonisch.
"Ich steh hier ganz gut!", kam die schlichte Antwort seitens des Zaubertränkemeisters. Bellatrix lächelte honigsüß.
"Wenn du meinst!" Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und spitzte die Lippen. Snape starrte in ihr Gesicht und die wenige Gesichtsfarbe entwich ihm sogleich.
"Was hast du vor?"
Doch schon im nächsten Moment drückte sie ihm einen Kuss auf die Lippen. Die Berührung beider Lippen dauerte nur Sekunden und Bellatrix lächelte diabolisch, als sie sich wieder umdrehte.
"Ich habe doch gesagt, dass du gefährlich stehst!", sagte sie spitz und ging zurück zu den anderen. Lucius, der die Szene beobachtet hatte, kam mit einem Grinsen näher.
"Wag du es nicht auch noch, mich zu küssen!", wehrte Snape ihn bereits ab.
"Du stehst wirklich gefährlich hier!", grinste Malfoy.
"Warum?"
"Der Mistelzweig!", entgegnete Malfoy gelassen und deutete mit einem kurzen Nicken nach oben an den Türrahmen.
"Und was soll damit sein?", grollte Snape weiter.
"Du kennst den Brauch wahrhaftig nicht!", schüttelte Malfoy den Kopf. "Du solltest zu Weihnachten mal zu uns kommen. Narzissa hat über sämtlichen Türen und Durchgängen im Haus dieses Mistelzeug anbringen lassen und ich komme nicht herum, sie mehrmals am Tag zu küssen! Ich habe sogar das Gefühl sie beobachtet mich, wohin ich gehe!"
Die Augenbrauen Snapes wanderten erstaunt hoch.

In diesem Augenblick erhob sich der Lord aus seinem Sessel und alle drehten sich zu ihm um.
"Es war ein wirklich ereignisreicher Abend, mit mehr oder weniger gut gelungenen Überraschungen, und doch habe ich mich selten so amüsiert wie heute Abend."
Verhaltenes Raunen und Gemurmel überhörte der Lord geflissentlich.
"Wie auch immer das nächste Weihnachtsfest ausschauen wird", sprach der Lord weiter und sah dabei zu Severus Snape rüber, der mit Lucius immer noch an der Tür stand. "Severus wird gewiss nicht mehr für die Deko zuständig sein, wenn er vorher von Dumbledore mit dessen speziellen Weihnachtstee abgefüllt wurde!"
"Abgefüllt?", kam es von Bellatrix und auch die anderen sahen zu Severus rüber.
"Wusstet ihr das nicht?", sagte der Lord spöttisch und grinste in sich hinein. "Dumbledore kennt Severus' Abneigung gegen Weihnachten und schüttet ihm jedes Jahr in seinen Tee einige Tropfen von einem Stimmungsaufheller rein. Und jedes Jahr fällt unser Zaubertränkelehrer darauf herein. Die Wirkung sieht man hier!"

Snape schwor sich in diesem Augenblick, erstens nie wieder irgendwelche Weihnachtsfeiern zu begehen, zweitens nie wieder von Dumbledores Weihnachtstee zu trinken und drittens herauszufinden, was dieses besondere vibrierende Geschenk von Bellatrix war.

Aber der Abend war noch nicht vorbei, als die Todesser gesättigt und mit mehr oder weniger schmackhaftem Glühwein abgefüllt waren, als es an der Tür heftig klopfte. Kaum hatte Wurmschwanz die Tür geöffnet, als er auch schon halb umgerannt wurde. Die Person stürmte an ihm vorbei, direkt ins Wohnzimmer des dunklen Lords und blieb heftig atmend im Türrahmen stehen, neben Severus Snape. Dieser hob überrascht die Augenbrauen hoch, als er den Gast sah.
"Lucius!", rief in diesem Augenblick auch schon die Stimme und Narzissa Malfoy lief hastig auf den Mann mit den blonden langen Haaren zu und warf sich ihm an den Hals. Die umstehenden Gäste ignorierend strahlte Narzissa wie ein Honigkuchenpferd und küsste ihren Mann innig.
"Narzissa? Was tust du hier?", keuchte Lucius erstaunt und wehrte sich gegen die stürmische Begrüssung. Die anderen Todesser sowie der Lord selbst schauten dem Ganzen amüsiert zu.
"Narzissa, bitte!", flehte Lucius schon, dem das sehr peinlich war.
"Lucius! Ich habe eine Überraschung für dich!", hauchte Narzissa und errötete, als sie sich endlich von ihrem Mann löste und die Blicke der anderen gewahr wurde.
"Noch mehr Überraschungen?", fragte der Lord amüsiert und stellte sich neben Lucius.
"Was für eine Überraschung?", fragte Lucius argwöhnisch und schaute fragend seine Frau an.
"Sie ist draußen!", lachte Narzissa und drehte sich bereits um. "Komm doch und sieh es dir an!"
Als sie bereits an der Wohnzimmertür stand, an der immer noch Severus Snape stand, musterte sie ihn eine Weile, dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste den Zaubertränkemeister auf den Mund, ehe der wusste, wie ihm geschah.
"Ach ich liebe dieses Weihnachten!", säuselte Narzissa, als sie Snape ansah und sich freudig zum Ausgang begab und einen verdatterten Severus Snape zurückließ.
"Ich hab dir doch gesagt, du stehst hier gefährlich!", grinste Malfoy, als er an Snape vorbei ging. Auch die anderen Todesser folgten Narzissa, am Ende hatte sich auch Snape wieder in der Gewalt und lief hinter dem Lord zur Tür, wo bereits die anderen standen.
Dann sahen sie es alle.
Lucius' Gesicht hatte jegliche Farbe verloren.
"Was beim Merlin ist das?", sprach er geschockt. Narzissa klatschte freudig in die Hände und strahlte über das ganze Gesicht.
"Was sagst du? Ist es nicht zauberhaft?"
Bellatrix drängte sich nach vorne durch und fing an zu lachen, als sie sah, was ihre jüngere Schwester als Überraschung hatte.
Vor ihnen stand ein kleiner Schlitten, der von vier Rentieren gezogen wurde und eine überglückliche Narzissa stand daneben mit leuchtenden Augen. Lucius schlug sich die Hand vors Gesicht und stöhnte auf.
"Wirklich süß!", eiferte Bellatrix ihrer Schwester nach und eilte zu dem Schlitten und den Rentieren, um sie aus der Nähe zu sehen. "Wie wäre es mit einer Schlittenfahrt, Lucius?", grinste sie ihn an.
Der Lord, bislang still verhaltend im Hintergrund, fing an zu lachen und klopfte Lucius auf die Schulter. "Na, mein Lieber! Weihnachten ist doch wirklich romantisch! Und diese kalte Winternacht eignet sich doch hervorragend zu einer Schlittenfahrt."
"Ganz wie Ihr meint, mein Lord!", grollte Lucius und schloss die Augen für einen Moment, doch als er sie wieder öffnete, sah er immer noch Narzissa mit den Rentieren und daneben Bellatrix und beide Frauen strahlten ihn an.
"Oh Lucius! Mein Schatz! Lass uns mit dem Schlitten nach Hause fahren!", bettelte Narzissa immer wieder und hängte sich erneut an seinen Hals. "Sind sie nicht süß? Sie heißen, Prancer, Cupid, Blitzen und Rudolph", klatschte Narzissa freudig in die Hände und ließ Lucius erneut aufstöhnen.

Als Lucius nach langem Zögern und unter lauten Beifallrufen der Todesser endlich im Schlitten saß, nahm Narzissa die Zügel in die Hand und schnalzte kurz mit der Zunge. Die Rentiere setzten sich in Bewegung und der Schlitten fuhr durch den Schnee davon.
"Oh, Rodolphus!", grinste Bellatrix höhnisch und hakte sich bei ihrem Mann unter. "Ist das nicht romantisch?"
"Sei bloß still!", grummelte er nur und blickte dem davonrauschenden Schlitten nach.

Severus stand im Türrahmen und beobachtete alles schweigend. Als der Lord sich zu ihm umdrehte und ihn ansah, runzelte der Meister der Zaubertränke die Stirn.
"Mein Lord?", fragte Snape ungehalten.
"Severus, mein Freund, du stehst gefährlich."
Snape sprang mit einem Satz nach vorn und starrte den Lord an. Lautes Gelächter folgte.
Als Snape zurück zur Tür schaute, war kein Mistelzweig zu sehen und das Gelächter der anderen hörte nicht auf.

An diesem Abend schwor sich Severus Snape zudem noch, sich nie wieder unter Türrahmen zu stellen.




Ende

Review



Zurück