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Stille Nacht von Arsinoe


Weihnachtschallenge auf www.severussnape.de.vu

Disclaimer: Alle bekannten Orte und Personen gehören J.K. Rowling! Mir gehört nur die Idee zu dieser Geschichte mit der auch keine finanziellen Interessen verbunden sind.

Warnungen: A/U

Inhalt: Eine kleine humoristische und nicht ganz ernst zu nehmende Geschichte zur Weihnachtszeit….

***



"Natürlich Severus, geh nur. Ich lasse mir schon eine Ausrede für dich einfallen… und ich hoffe, dass es kein Trick ist und du wieder heil hierher zurückkehren kannst", sagte Dumbledore mit seiner sanften, beruhigenden Stimme.

Snape hoffte im Übrigen dasselbe, nämlich dass die Idee Voldemorts kein hinterhältiger Plan war und er wirklich mit unversehrter Haut würde zurückkehren können. ‚Andererseits', fiel ihm ein, ‚die Idee, dass wir Todesser, ausgerechnet WIR eine Weihnachtsfeier veranstalten mussten war schon eine fürchterliche Idee genug. Sollten da noch zusätzlich ein paar Cruciatus-Flüche durch den Saal geschleudert werden würde das sicher kaum mehr auffallen. Mir zumindest nicht, denn eigentlich war das Ganze auch so schon grausam genug. Ob wir da tatsächlich heile Welt spielen sollten oder was stellte er sich eigentlich vor? Und wollte ich das überhaupt wissen?'
Mit diesen Gedanken im Hinterkopf trollte er sich in seinen Kerker um seine übliche Todesserkleidung anzulegen und dann möglichst ungesehen das Schloss zu verlassen. Und auf keinen Fall durfte er natürlich das kleine Päckchen vergessen, dass er schon seit ein paar Tagen neben dem Mülleimer aufbewahrte. Dies schien ihm der am besten geeignete Ort dafür.

Kurz darauf zog er dick in warme Kleidung gemummelt von dannen, stapfte durch den hohen Schnee zum Verbotenen Wald und hoffte, dass niemand seinen Spuren folgen würde. Wenigstens in dieser Hinsicht konnte er Glück haben, denn eben hatte es wieder zu schneien begonnen.

***


Derweil in einem alten verlassenen Landgut

"Nein! NEIN! NEIN!!!! Du unfähiger Idiot!!!!" donnerte die Stimme des wohl bösesten Zauberers aller Zeiten durch den Raum. "Das sind Rentiere!!!! RENTIERE! Die ZIEHEN den Schlitten! Das heißt sie müssen vorne VOR dem Schlitten sein!"

"Ja, natürlich mein Lord", fiepte ein kleiner, rundlicher und sehr eingeschüchterter Mann und machte sich augenblicklich daran mit seinem Zauberstab auf all die vielen kleinen Papprentiergespanne zu zeigen, damit sie ihre Plätze wechselten und nun vor den Pappschlitten angebracht waren.
So völlig klar war Wurmschwanz zwar nicht warum der ganze Raum nun auch noch wie ein Weihnachtsmarkt in einer Muggelstadt dekoriert werden musste, aber seinem Herrn schien sehr viel daran zu liegen. Ausgesprochen viel sogar, wenn man einmal bedachte, dass er heute bereits beinahe drei Nervenzusammenbrüche erlitten hatte weil irgendwie nichts so lief wie er sich das vorstellte.

Nun, sie waren schließlich Todesser und hatten von solch unnötigen Dingen keine Ahnung. Die meisten von ihnen hatten ihre Kindheit ohnehin vergessen und sich seitdem nie mehr mit Weihnachten beschäftigt.

Allerdings hatten die anderen beiden Todesser, die Wurmschwanz bei den Vorbereitungen zur Hand gehen sollten, sogar eigene Kinder. Die gingen allerdings in Hogwarts zur Schule und so mussten sie sich wohl zu Hause auch um nichts kümmern und falls doch wurde ihnen das zweifellos von ihren Ehefrauen abgenommen, vermutete Wurmschwanz.

Wenn er sich schon an die Zubereitung des Essens erinnerte wurde ihm schwarz vor Augen und er hoffte, dass das Ergebnis nicht den nächsten Wutanfall des dunklen Lords heraufbeschwören würde. Vorausgesetzt, es würde überhaupt irgendein Ergebnis geben, von einem traurigen Häufchen schwarzer, ungenießbarer Steinkohle mal abgesehen. So was verdiente schließlich nicht einmal die Bezeichnung Ergebnis.

Seufzend blickte sich der kleine eingeschüchterte Zauberer in der herrlichen, als großes Wohnzimmer eingerichteten Halle um. Eigentlich sah es ganz nett aus. Alle Möbel waren hübsch arrangiert, an den Wänden hingen Girlanden aus Tannenzweigen und darin saßen überall die Rentierschlitten aus Pappe. Wurmschwanz fragte sich, wo der dunkle Lord die eigentlich aufgetrieben hatte und warum sie unbedingt hatten aufgehängt werden müssen.

Ein großer Tannenbaum war auch vorhanden, aber noch nicht geschmückt, abgesehen von einem ziemlich windschief auf der Spitze baumelnden Stern. Voldemort hatte sich überlegt, dass es ein schönes gruppendynamisches Erlebnis wäre, das sie alle noch mehr zusammenschweißen würde, wenn sie den Baum gemeinsam schmücken würden. Wurmschwanz sah praktisch schon bildlich vor sich, wie Lucius Malfoy, der für solchen Firlefanz nicht so viel übrig hatte und der dunkle Lord darüber garantiert aneinander geraten würden.

Der große Zeiger der Uhr auf dem Kaminsims näherte sich der nächsten vollen Stunde, was bedeuten würde, dass in wenigen Minuten die ersten Todesser eintreffen würden.
Wurmschwanz war das sehr recht, so würde er dann hoffentlich nicht mehr der einzige Blitzableiter für die Wutanfälle des dunklen Lords sein. Er hörte ihn schon wieder toben, doch glücklicherweise schien diesmal offenbar der dicke Crabbe sein Opfer zu sein. Dem Wortlaut nach hatte er wohl von dem Pudding, der für den Nachtisch gedacht war, probiert und dabei eine hässliche Ecke in das bereits erstarrte Puddingtürmchen geknabbert.

Wurmschwanz warf einen letzten prüfenden Blick über die in das Licht vieler schwebender Kerzen getauchte Halle. Es sah wirklich annehmbar aus, blieb nur abzuwarten, ob das der dunkle Lord ebenso sah und was wohl all seine Todesserkollegen dazu sagen würden.

Nur einen Wimpernschlag später kam der dunkle Lord in den Saal gerauscht und fauchte ihn an. "Wie stehst du denn noch immer hier herum! Los komm jetzt, du musst dich umziehen", bellte er.
"Aber mein Lord… ich habe doch meine besten Kleider angelegt", stotterte Wurmschwanz total irritiert und schaute nun kritisch an sich herab.
"Erstens sind deine Kleider unpassend und zweitens willst du doch wohl nicht die Befehle deines Herrn in Frage stellen, oder?" knurrte Voldemort.
"Neinneinnein…. Natürlich nicht", hyperventilierte der kleine Zauberer.
"Na, also", knurrte Voldemort und packte den Kleineren harsch am Kragen, während Goyle den Raum mit einem Arm voller riesiger roter Socken betrat.

"Die kommen an den Kamin", erklärte Voldemort genervt. "Hast du verstanden AN den Kamin, NICHT IN den Kamin, du Grobmotoriker!!!!" ergänzte er noch sicherheitshalber, da er einigen seiner Leute offenbar selber nicht allzu viel zutraute.
Wurmschwanz warf seinem Kollegen einen mitleidigen Blick zu, während Goyle sich nun tatsächlich sehr ungeschickt daran machte, die roten Strümpfe am Kamin aufzuhängen. Er benutzte zwar seinen Zauberstab dabei, aber das schien das Endergebnis, welches irgendwie nach einer explodierten Muggelwaschmaschinenladung aussah auch nicht zu verbessern.

"Himmel noch mal, bin ich denn nur von Idioten umzingelt???" keifte Voldemort. "Lass mich das machen, das sieht ja entsetzlich aus!" Ein einziger Schlenker seines Zauberstabes genügte und alle Socken hatten sich fein säuberlich aufgereiht.
"Geh und hilf Crabbe mit der Gans im Ofen und dabei meine ich nicht, dass ihr sie auch nur im Entferntesten probieren dürft", befahl der dunkle Zauberer, der immer noch den kleinen Wurmschwanz am Kragen festhielt und dabei leicht würgte.

"Aber mein Herr, wie sollen wir denn dann feststellen, ob das Essen überhaupt schmeckt?" traute Goyle sich tatsächlich zu fragen.
"Es ist besser, es schmeckt neutral und ihr stellt Salz und Pfeffer zum Nachwürzen auf den Tisch, als wenn ihr beide es vermasselt. Das war die letzte Gans die ich auftreiben konnte und ich habe keine Lust gleich noch mal eine irgendwo klauen zu müssen, weil mir langsam die Ideen ausgehen, wo es noch welche geben könnte und auf einen Muggelüberfall habe ich heute ausnahmsweise mal keine Lust. Da vertrödelt man soviel Zeit…"
Goyle schluckte nur und zuckelte wieder von dannen.

Ein leises Röcheln aus der Höhe seines linken Handgelenkes erinnerte Voldemort daran, dass er ja noch immer Wurmschwanz am Kragen gepackt hielt. "Ach ja, dich gibt's ja auch noch. Los umziehen!" kommentierte er und schleifte den kleinen Zauberer hinter sich her.

Nur ein wenig später ertönten auf dem tief verschneiten Gartenweg, der zu dem prächtigen säulenumstandenen Eingang führte leise, ploppende Geräusche von apparierenden Zauberern. Severus Snape erschien fast zeitgleich mit dem in prächtige Gewänder gehüllten Lucius Malfoy. Zu seinem Erstaunen sah Lucius nicht viel glücklicher aus, als er selber gerade und dabei hatte er geglaubt, dass der reiche blonde Zauberer auch an diesem Abend wieder keine Gelegenheit auslassen würde um sich bei ihrem Herren beliebt zu machen.

Beide konnten einen Seufzer nicht unterdrücken, grüßten sich nickend und schritten dann zu den schweren Eichentürflügeln hinüber. Von außen betrachtet sah das Gebäude sogar richtig anheimelnd aus, musste jeder für sich feststellen. Als sie sie durchschritten hatten staunten sie nicht schlecht, als sogleich in der Festhalle landeten.

"Nanu….", entfuhr es Snape verblüfft. Auch Malfoy konnte sein Erstaunen über diese überladene Weihnachtlichkeit in dem Raum nicht verbergen. Ein Zischen aus einer der Ecke lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich und synchron verschwanden die Augenbrauen beider Zauberer fast in ihren Haaransätzen. In jener Ecke lag Nagini, Voldemorts eigentlich geliebtes Haustier. Die Schlange war jedoch ganz offensichtlich äußerst schlecht gelaunt, was wohl hauptsächlich daran lag, dass ihr Herr ihr zur Feier des Tages ein Rentiergeweih auf den Kopf gezaubert hatte.
"Oh, euch schickt der Himmel", hörten die beiden Neuankömmlinge da Crabbes Stimme hinter sich. "Ihr könnt euch nicht ausmalen, was wir den ganzen Nachmittag schon erdulden mussten…."
"Wenn ich mir das arme Vieh da ansehe, kann ich mir allerdings eine Menge ausmalen…", stellte Lucius Malfoy trocken fest. "Severus haben wir das dir zu verdanken?"
"Wieso mir?" knurrte Snape.
"Keine Ahnung, du hast ihm doch in letzter Zeit wieder allerlei Tränke liefern müssen. Was weiß ich, was du da vielleicht reingemischt hast?" murrte Malfoy.
"Glaubst du ernsthaft, dass ich mir so was hier WÜNSCHEN würde?" entgegnete Snape mit genervtem Unterton.
"Hast Recht, so verrückt könntest nicht mal du sein", räumte Malfoy ein.

Ehe die Diskussion hitziger werden konnte trafen jedoch weitere Gäste ein, welche sich ebenso überrascht in der großen Halle umsahen und dabei auch den prächtig gedeckten Tisch entdeckten auf dem kleine Feen herumspazierten. Einige waren als Miniweihnachtsmänner verkleidet worden, hatten versucht sich ihrer Kostüme zu entledigen, den Zauber aber nicht abschütteln können und schauten nun sehr sauertöpfisch drein.

Goyle kam hinzu und balancierte mühsam ein Tablett mit Gläsern in denen ein Begrüßungstrunk enthalten war. Jeder nahm sich brav ein Glas, aber niemand nippte auch nur daran. Ausnahmslos alle beobachteten den Meister der Zaubertränke, der mit fachmännischem Gesichtsausdruck das Getränk prüfte. "Scheint in Ordnung zu sein", meinte er schließlich achselzuckend und nippte vorsichtig daran. Alle warteten noch einen Moment, doch als nichts Nennenswertes geschah, tranken auch sie schließlich von ihren Gläsern.

"Der Baum ist ja gar nicht geschmückt", stellte McNair dabei überflüssigerweise fest.
"Das ist auch Absicht, Walden", erklang plötzlich Voldemorts Stimme hinter der kleinen Gesellschaft und alle zuckten erst einmal zusammen. "Willkommen zu meiner kleinen Weihnachtsfeier", strahlte der dunkle Zauberer überraschend gut gelaunt.

‚Hat er etwa eben schnell noch ein paar Muggel oder Schlammblüter umgebracht oder wieso ist er auf einmal so gut drauf?' fragte sich Crabbe im Stillen, während er sich wie alle anderen ehrfürchtig vor dem dunklen Zauberer verneigte.

Keiner traute sich jedoch zu fragen, welche Absicht die Sache mit dem ungeschmückten Baum auf sich hatte, denn wenn ihr Lord sich dabei etwas gedacht hatte, würde er das sicher zu gegebener Zeit preisgeben.

"Habt ihr denn auch alle ein Geschenk dabei?" erkundigte sich Voldemort nun katzenfreundlich. Jeder wusste genau, dass dies nur eine rhetorische Frage war und alle nickten eifrig. Einige präsentierten auch sofort ein hübsch verpacktes Päckchen.
"Vortrefflich", freute sich der dunkle Lord und aus dem Nichts materialisierte sich ein großer Jutesack. "Dann befördert mal alles dorthin. Darum kümmern wir uns später!"
Die Todesser gehorchten aufs Wort und ließen ihre Päckchen in den Sack schweben.

"Fein, dann lasst uns jetzt mal den Baum schmücken", begann Voldemort, "damit es hier auch noch ein bisschen weihnachtlich wird zu unserer Weihnachtsfeier!"
Severus Snape konnte sich einen mitleidigen Blick auf die arme Nagini nicht verkneifen, die noch immer in ihrer Ecke lag und nun einen schmollenden Gesichtsausdruck zur Schau trug.

"Hätten wir nicht lieber eine Muggelstadt überfallen können?" fragte Nott leise seinen Kumpel McNair.
"Weiß auch nicht…. Vielleicht ist das hier auch eine Strafe, weil wir in letzter Zeit häufiger mal gegen das Ministerium den Kürzeren gezogen haben?" mutmaßte der Henker.
"Was gibt's da zu tuscheln?" zischte der dunkle Lord die zwei an.
"Nichts… wir fragten uns nur womit wir den Baum schmücken sollen", quietschte Nott schnell.
"Ach so, na damit", antwortete Voldemort und vor ihnen erschienen aus dem Nichts Unmengen an Kugeln, Lametta, Kerzen, Strohsternen und Watte.

Die Todesser standen um die Kisten mit dem Tannenbaumschmuck herum, schauten erst sich und dann die Sachen an.
"Na los, auf geht's", forderte Voldemort sie auf, doch es tat sich einfach nichts, keiner rührte sich.
Schließlich zückte Lucius Malfoy sichtlich genervt seinen Zauberstab und fauchte leise einen Zauber. Der gesamte Christbaumschmuck flog so sturmartig auf den Baum, dass der sich einmal um seine eigene Achse drehte und dann bedenklich von einer Seite zur anderen schwankte.
"NEIN! Doch nicht so, du Blödmann", fauchte Voldemort und mit dem nächsten Zauber war der Baum wieder abgeschmückt.
"Und wie bitteschön dann?" raunzte Malfoy. Die Todesser warfen sich bereits vielsagende Blicke untereinander zu.

"Wir machen das gemeinsam. GEMEINSAM, versteht ihr! Jeder macht irgendetwas. Bei allen Teufeln, muss ich das jetzt noch einteilen?", jammerte Voldemort genervt. "Also, Snape, du nimmst die roten Kugeln, Nott du die Strohsterne, Malfoy du die Watte, McNair, du das Lametta…"
"Aber mein Lord, kann ich nicht das Lametta haben?" nörgelte Malfoy weiter.
Der dunkle Lord lief bereits hochrot an. "Meinetwegen, aber dann keinen Schnickschnack mehr. Und jeder nimmt nur eine Kugel oder einen Stern zur Zeit. Das soll eine schöne gruppendynamische Erfahrung sein", erklärte der dunkle Lord.

"Äh, was?" entfuhr es Crabbe spontan und er schlug sich sogleich die Hand auf den Mund.
"Hab ich in einem Buch über Führunspersonen und Personalführung gelesen. Davon verstehst du nichts und das musst du auch nicht. Halt einfach den Mund und häng deine Zuckerstöckchen auf", bellte Voldemort.

Auch die anderen Todesser hielten es für angebracht schweigend das zu tun, was der Lord von ihnen verlangte auch wenn ihnen das an diesem Abend sehr schwer fiel. Überfälle waren irgendwie einfacher umzusetzen.
Es dauerte jedoch nicht lange, da hatten sie alle mit Hilfe ihrer Zauberstäbe die prächtige Tanne schön geschmückt und Voldemort strahlte wieder wie… nun ja wie ein Kind unter einem Weihnachtsbaum.

"Fein, dann wollen wir uns doch jetzt mal um die Geschenke kümmern, nicht wahr?" verkündete Voldemort freudig und schaute in die Runde. Die Zauberer lächelten natürlich sofort alle wie auf Kommando auch wenn es bei einigen so aussah als hätten sie gerade in eine Zitrone gebissen.

"Hmm… die Geschenke…nun…also… wo sind sie denn, die Geschenke?" tat Voldemort nachdenklich.
"In dem Sack der….", setzte Malfoy an und als er dorthin zeigen wollte, wo der Sack zuletzt gestanden hatte, musste er feststellen, dass er verschwunden war. Verzweifelt verdrehte er die Augen und Voldemort grinste breit.

Im nächsten Moment gab es ein rumpelndes Geräusch und es polterte gewaltig im Kamin. "Nanu wer kann denn das nur sein?" tat Voldemort voll Begeisterung noch überraschter. Die Todesser sahen sich schulterzuckend und leicht verzweifelt an. Doch noch ehe sie raten konnten, purzelte schon ein über und über mit Ruß beschwärzter und als Weihnachtself verkleideter Wurmschwanz aus dem Kamin, den mächtigen nun auch rußigen Sack hinter sich herziehend.

"Oh mein Gott", war alles was Snape irgendwie hauchen konnte. Sogar Lucius Malfoy, der sonst selten seiner Meinung war, konnte ihm nur zustimmen. "Und ich dachte, es kann nicht mehr schlimmer kommen…"
"Sag das bloß nicht zu laut…", wisperte Snape zurück.

Mit teilnahmsloser, gelangweilter Stimme quiekte Wurmschwanz in die Stille: "Hohoho, von drauß vom Walde komm ich her und muss euch sagen es weihnachtet sehr. Ich bring euch viele tolle Geschenke mit, denn so wird dieses Fest ein Riesenhit."
"Geht's vielleicht etwas begeisterter?" stupste Voldemort ihn an.
Prompt wiederholte Wurmschwanz also seine kleine Rede und setzte dabei auch noch ein bemüht fröhliches Grinsen auf.

Dies lockerte die Stimmung irgendwie ungemein, denn nun mussten alle seine Todesserkollegen schrecklich grinsen. Voldemort verstand das so, dass sich alle prächtig amüsierten und war sehr mit sich zufrieden. Währenddessen sorgte Wurmschwanz mit Hilfe seines Zauberstabes dafür, dass jedes Päckchen in einem der Socken am Kamin verschwand.

Anfang Dezember hatte Voldemort jeden Todesser seinen Namen auf einen Zettel schreiben lassen und dann alle in ein kleines Kästchen getan, aus dem jeder einen Zettel hatte ziehen müssen, um für diese Person ein Geschenk zu besorgen. Jeder hatte seinem Geschenk eine Karte beilegen müssen und so wussten die Geschenke nun von allein wem sie gehörten. Kurz darauf erschien auf allen Socken auch in weißer Schrift der Name des Beschenkten.

"Na, dann wollen wir mal sehen, was uns Schönes beschert wurde", rief Voldemort voller Vorfreude und klatschte begeistert in die Hände.
Erneut wollte jedoch wieder niemand den Anfang machen, denn dieser so enthusiastische und weihnachtseifrige Lord war ihnen allen irgendwie unheimlich. Schließlich war er sonst für gewöhnlich nur dann gut gelaunt, wenn es um Mord, Totschlag, Überfälle und dergleichen ging. Erst als er nun wieder anfing die Gesichtsfarbe zu wechseln, sausten McNair und Snape los um ihre Strümpfe vom Kaminsims abzupuhlen.

Wenig später saßen im ganzen Raum verteilt Todesser und packten wie kleine Kinder voller Neugier und Begeisterung (auch wenn sie es nicht zeigen wollten) ihre Geschenke aus. Lucius Malfoy hielt einen runden länglichen Gegenstand in der Hand und las langsam vor, was darauf stand: "Haarspray????? Was ist das denn?"
"Ach weißt du Lucius, das benutzen Muggel immer, um ihr Haar prächtig zu frisieren. Ich dachte, das würde dir bei deiner Mähne auch gefallen! Ich hab es eigenhändig von einer Schlammblüterin konfisziert", berichtete Snape stolz, der sich gerade sehr über ein paar leere Einweckgläser freute, in welchen er weitere Kreaturen einlegen konnte. Dem blonden Zauberer klappte daraufhin erst mal die Kinnlade herunter.
"Du schenkst mir MUGGELKREMPEL???" Er hätte auch noch etwas erwidert, hätte nicht gerade der dunkle Lord sein Geschenk ausgepackt.

"Lucius! Das ist doch auch Muggelkrempel, wie du dich gerade so gepflegt auszudrücken pflegtest, was du mir hier geschenkt hast, oder????" ereiferte sich der dunkle Zauberer gerade.
"Äääh… ja, mein Lord. Man nennt es DVD-Player! Die Muggel sind ganz verrückt danach. Ich weiß zwar nicht genau warum, aber sie lieben diese Dinger und wollen dauernd welche haben. Dies ist aber ein spezieller, den ich bereits extra mit Flüchen präpariert habe um ihn Muggeln unterzujubeln und sie zu quälen", berichtete er eilfertig.

Diese Erklärung hob die Stimmung des dunklen Lords sofort wieder an und seine Miene hellte sich in Vorfreude auf das Ausprobieren dieses verfluchten Gerätes auf: "Leute, wir sollten uns mal um den Gänsebraten kümmern, sonst taugt er am Ende nur noch als Fischfutter", rief er und klatschte in die Hände. "Und vielleicht singen wir auch noch gemeinsam ein Weihnachtslied?"

"Oje, was riecht denn hier so?" quietschte Crabbe dazwischen.
"DIE GANS", schrie Goyle panisch und raste schon Richtung Küchentür.
"Nein, der Baum", bemerkte Snape trocken, denn eine der schwebenden Kerzen war zu dicht an der Tanne vorbei geglitten und deshalb kokelten nun einige Zweige. Und während Lucius Malfoy und Voldemort sich zeitgleich auf den Baum stürzten, um mit ihren Zauberstäben zu löschen, wollte Wurmschwanz seinem Herren eine Freude machen und stimmte vergnügt "Stille Nacht, heilige Nacht" an.



Ende

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