Disclaimer: Mir gehört nichts, aber auch gar nichts. Severus Snape und alle verwendeten Figuren gehören J.K.Rowling. Ich bin unwürdig *wirft sich zu Boden*
Summary: Severus Snape schaltet eine Kontaktanzeige im Tagespropheten, unter Einmischung von Minerva McGonagall, und er trifft sich mit einigen Kandidaten.
Minerva McGonagall tätschelte ihm die schwarzgewandete Schulter, ihr Gesicht war wie gewöhnlich zu einer ernsten Mine erstarrt und nur zaghaft floß Bewegung über den schmalen, bleichen Mund und die Linien in ihrer Haut. Ihre Augen jedoch musterten ihn wachsam hinter den Brillengläsern hervor, wie eine Katze ein Mauseloch belauert. Sie saßen allein in einer finsteren Ecke im Drei Besen und schwiegen einander an. Professor Severus Snape konnte ihre Präsenz an diesem Tag kaum ertragen, er schwelgte stumm in seinen trüben Erinnerungen. Einen Monat war es her, daß er von übelster Laune beseelt bei einer Hogwarts - Kollektivversammlung erschienen war, um wie üblich mit seinen Kollegen Stundenpläne abzustimmen und die Übungszeiten der Hausmannschaften auf dem Quidditschfeld abzusprechen. Er konnte nicht mehr genau sagen wie es dazu gekommen war, aber die harmlose Lehrerversammlung war plötzlich eskaliert und er hatte sich mit McGonagall, über den hölzernen Tisch in der großen Halle hinweg, angekeift.
Er wußte seine Kollegin durchaus in menschlicher, als auch fachlicher Hinsicht zu schätzen, was ihn jedoch nicht davon abhielt sich mit ihr zu streiten, im Gegenteil. An jenem Mittwoch, einem warmen Sommertag, hielt sich die ältere gestrenge Dame mitten im Streit die Brust und keuche. Ihr Gesicht war mit einemmal aschfahl geworden und sie hatte sich erschöpft auf ihren Stuhl zurückfallen lassen, als hätte sie gerade einen Marathonlauf bewältigt. Ein Herzinfarkt.
Mit Hilfe einiger potenter Zaubertränke und etwas Ruhe auf der Krankenstation war Minerva McGonagall zwar bald darauf wieder kuriert gewesen und hatte besorgten Lehrern schmallippig erklärt, daß sie so gut wie neu sei, dennoch beäugte sie Snape mehrere Tage lang mit einem seltsamen Blick, den er nicht zu deuten gewusst hatte, bis sie ihn schließlich unerwartet nach dem Frühstück in einem von Hogwarts zahlreichen Fluren ansprach.
Es kann so nicht weitergehen, Severus, hatte sie ernst gesprochen und ihm in die schwarzen Augen gesehen.
"Sie werden von Tag zu Tag unausstehlicher. Ich erwarte von ihnen Beherrschung, ich weiß, daß sie dazu fähig sind, denn sie haben es viele Jahre lang bewiesen, als Spion bei Voldemort."
Immernoch zuckte er leicht zusammen, wenn er den Namen hörte, obwohl die Leute jetzt nach dem Fall des dunklen Lords, den Namen häufiger gebrauchten. Manche Dinge sitzen zu tief. Anstatt irgendetwas zu antworten starrte er nur mit einem überheblichen Grunzer auf sie herab.
"Wenn sie es aber satt haben, sich zu verstellen und zu beherrschen, rate ich ihnen etwas für ihr Glück zu tun. Suchen sie sich eine Frau, verlieben sie sich, denn ich werde es nicht länger hinnehmen, daß sie mich und alle in Hogwarts tyrannisieren. Severus, ich bin alt geworden und auch wenn ich es mir selbst nicht so gern eingestehe, möchte ich doch Harmonie um mich herum haben." Sie blickte ihn herausfordernd an.
"Ich wüsste nicht was sie mein Privatleben angeht" schnappte er.
"Wenn ihr nicht vorhandenes Privatleben mich frühzeitig in den Tod treibt, geht es mich wohl etwas an." Sie klopfte leicht auf ihren Brustkorb.
So hatten sie mehrere Stunden lang heftig diskutiert und McGonagall hatte ihn schließlich dazu erpresst eine Kontaktanzeige im Tagespropheten zu schalten, im Gegenzug wollte sie die Quidditschübungszeiten der Gryffindors mit den ungünstigen Terminen von Slytherin tauschen.
Man konnte Professor Snape in der Tat einige unschöne Dinge vorwerfen, aber gewiss nicht, daß er sich nicht für sein Haus einsetzte.
Als sie dann auch noch gegen seinen Willen, Merlin wußte woher, von seiner Homosexualität erfahren hatte, war Severus Snape davon überzeugt, die Hölle müsse sich augenblicklich unter seinen Füßen auftun, um ihn zu verschlingen. Ihr blasses, strenges Gesicht war heftig gerötet gewesen und zum erstenmal seit er sie kannte, zupften ihre Finger ungeduldig an ihrer Robe herum, während sie mit ihm über den Text seiner Anzeige debattierte, da hatte er sofort begriffen, daß sie sein Geheimnis kannte. Wofür hatte er den dunklen Lord denn überlebt? Er wußte es nicht.
Nun schließlich saß er mit ihr gemeinsam im Drei Besen und wartete auf seinen Tod, genauer darauf, daß der erste der drei Kandiaten, die auf seine Anzeige geantwortet hatten durch die Eingangstür des Lokals kommen würde um sich mit ihm zu treffen. Wie hatte er sich nur dazu bringen lassen seinen Status als Misanthrop und einsamer Wolf in Frage zu stellen?
Es gab ganz bestimmt irgendein Naturgesetz, daß es ihm Verbot Kontaktanzeigen aufzugeben und sich auf Blinddates einzulassen, es mußte eines geben. Wenn er es nur kennte!
Er seufzte kaum hörbar, sein Gesicht von gelblichem Teint erschien bleicher als sonst und seine Muskeln waren schmerzhaft angespannt. Ein Vorhang aus schulterlangem schwarzem Haar, das speckig im Kerzenlicht schimmerte, rahmte sein Gesicht. Die Augen hielt er auf ein Glas dampfendes Butterbier vor sich fixiert, als wolle er es hypnotisieren. Gedankenverloren rieb er sich den Rücken seiner langen, gebogenen Nase, während McGonagall sich erhob um ihn allein zu lassen.
"Es wird Zeit, daß sie endlich glücklich werden, Severus" murmelte sie im Vorbeigehen in sein Ohr.
"Als ob." zischte er düster.
Zehn Minuten später klingelten aufgeregt die Messingglöckchen über der Eingangstür und Professor Snape wagte es nicht aufzublicken. Er wußte nichts über die Kandidaten, wie sie aussahen oder hießen, versuchte aber die kühle und gleichgültige Maske in die er sein Gesicht zwingen konnte, beizubehalten.
Er hörte dumpfe Schritte über den Dielenboden auf sich zukommen und dann eine warme Baritonstimme, die ein entsetztes
Oh mein Gott hauchte.
"Lupin." Jetzt wollte er wahrhaftig sterben.
Remus Lupin setzte sich an die gegenüberliegende Seite des Tisches und sah aus wie McGonagall nach ihrem Herzinfarkt, für Sekunden glotze er Snape mit tellergroßen Augen an.
"Und da glaubt man das Leben hielte keine Überraschungen mehr bereit."
"Ich halte nichts von Überraschungen." spie der Tränkemeister.
Ein Lächeln begann mit Gewalt an Remus Lupins Mundwinkeln zu ziehen und er erhob sich, die Hände auf den Tisch gestützt.
"Nichts für ungut Severus, es hat mich gefreut dich nach so langer Zeit wiederzusehen, aber ich glaube als Paar machen wir zwei nichts her, oder was meinst du?"
"Ich gebe dir ungern Recht, Lupin."
"Nun, dann wünsche ich dir viel Glück, ich hoffe ich war nicht der einzige, der deine Anzeige beantwortet hat." Murmelte er ernst. Severus Snape schwieg und sah ihn feindselig aus zwei schwarzen Augenschlitzen an. Lupin nickte ihm höflich zu und verließ mit zügigen Schritten das Drei Besen.
Konnte es noch schlimmer kommen? Unmöglich.
Severus war drauf und dran wutentbrannt von seinem Sitz zu springen und aus dem Lokal zu stürmen, als auch schon erneut die Glöckchen klirrten, weil die Eingangstür heftig nach innen aufgestoßen wurde. Ein gutgelaunter Ronald Weasley schritt forsch an den Tischen nahe der Tür vorbei. Professor Snapes Herz machte Bockssprünge in seiner Brust. Sieben Jahre war es her seit er Ronald Weasley zuletzt gesehen hatte, als dieser mit Potter und Granger seinen Schulabschluß in die Hand gedrückt bekommen hatte. Er war in seinem letzten Schuljahr sehr verändert gewesen, still und zurückgezogen, seit er in der finalen Schlacht gegen den dunklen Lord seinen Bruder Percy verloren hatte.
Da schnippte schon Weasleys Kopf zur Seite und er entdeckte seinen ehemaligen Tränkelehrer an einem Tisch in der Ecke sitzen. Einen Moment schien etwas wie Schrecken über sein Gesicht zu huschen, dann ging er schnell zu einem Tisch auf der anderen Seite des Gasthauses, ließ sich auf eine Sitzbank an der Wand plumpsen und den Blick suchend durch den Raum, über die Tische hinweg, schweifen. Als er nicht fündig geworden zu sein schien, bestellte er sich einen Pfannkuchen mit Sirup bei Madam Rosmerta, die noch eine Weile angeregt mit ihm schwatzte.
Snape hatte hervorragende Augen und Ohren und beobachtete Ron Weasley aus seinem Augenwinkel heraus. Sein Haar war länger, es reichte bis fast auf seine Schultern herab und er trug eine braune Zauberrobe.
Wieder bimmelten die verwünschten Messingglöckchen über der Tür, diesmal aber eher zaghaft.
Kandidat zwei betrat offensichtlich nervös das Drei Besen, wobei er sich suchend umschaute. Snape nickte ihm aufällig zu, weil er befürchtete der Elende könne eventuell zu Weasleys Tisch laufen und ihn fragen ob er wegen eines Blinddates hiersei. Ein kalter Schauer durchlief seinen Körper und er bekam eine Gänsehaut an den Armen.
Wie sich herausstellte hieß der junge Mann Graham Anderson und war Angestellter bei Flourish & Blotts. Sein Kopf war ein wildes Gewirr blonder Locken mit einem runden Gesicht und leuchtend blauen Augen. Er war hübsch und ein angenehmer Gesprächspartner. Graham Anderson war offensichtlich klug und in Sachen Literatur und Büchermarkt sehr bewandert. Quidditsch interessierte ihn nicht, wie er sagte. Professor Snape zog eine Augenbraue leicht nach oben. Ein Zauberer, der sich nicht für Quidditsch begeisterte war eine seltene Sache.
Sie redeten eine gute Weile über verschiedene belanglose Dinge, bis der junge Anderson begann unruhig auf seinem Platz herumzurutschen. Aus seinem Augenwinkel hatte Severus Snape mitbekommen, daß Weasley sich gerade einen Feuerwhiskey bestellte.
"Ich muß dir was sagen, Severus." brabbelte Anderson in sein Glas Butterbier hinein.
Snapes Muskeln spannten sich sofort, sein Körper straffte sich, als sitze er auf einem Thron über Anderson zu Gericht, und seine dunklen Augen bohrten in den jungen Mann vor ihm.
"Ich habe mich in jemanden verliebt. Das war nicht geplant, es ist passiert als unser Treffen hier schon vereinbart war. Ich finde dich wirklich nett, aber ich …"
"Schon gut," schnitt Snape ihm das Wort ab.
Anderson sah hoffnungsvoll zu Snape auf, doch dessen Blick war finsterer als die Nacht und verhieß nichts gutes, also erhob er sich langsam, murmelte nocheinmal, daß es ihm leid täte und eine Verabschiedung, dann floh er förmlich nach draußen.
Professor Severus Snape ließ seine Hand in einer Tasche seiner weitgeschnittenen Zaubererrobe verschwinden, wo sie nach einer silbernen Taschenuhr fischte. Deren Deckel war mit fremdartigen Runen graviert, die in konzentrischen Kreisen um einen Stern in der Mitte angeordnet waren, und das gewölbte Glas über dem Ziffernblatt wies einen durchgehenden feinen Sprung auf. Die Zeiger in Form kleiner klauenbewährter Finger waren auf zwei Uhr nachmittags stehengeblieben.
Snape äugte regungslos auf die Uhr, die auf seiner Handfläche lag, herab. Sie war noch niemals stehengeblieben. Als einjähriger hatte er sie von seiner Mutter geschenkt bekommen. Die wiederum hatte sie als kleines Mädchen von ihrem Vater erhalten, und in all den Jahren war sie nie eine Minute ungenau gewesen.
An dem Tag, an dem er das dunkle Mal angenommen und sich Voldemorts Todessern angeschlossen hatte, sprang die gläserne Wölbung über dem Ziffernblatt, als er zum Loyalitätsbeweis einen alten weißhaarigen Zauberer mit dem Crucio -Fluch quälen sollte. In seiner Naivität hatte er nicht mit Widerstand von Seiten des alten Mannes gerechnet, so schrecklich überlegen war er sich vorgekommen, bis ihn ein Abwehrzauber in die Brust traf und er mehrere Meter durch die Luft geschleudert worden war.
Dabei mußte er auf seine Uhr gefallen sein, denn seit dem war das Glas gerissen.
Vielleicht passierte es aber auch als sein neuer Herr ihn für seine Unprofessionalität den Fluch selbst zu kosten gab.
Der kauzige Alte mit den wässrigen blauen Augen war an diesem Tag gestorben.
Severus Snape fühlte sich als sei ein Eimer voller Eiswasser über seinen Kopf geschüttet worden. Wie hatte er auch nur eine Sekunde lang in Erwägung ziehen können, daß Minerva McGonagall recht habe, wenn sie davon sprach, er solle glücklich werden, seine Liebe finden.
Er hatte wohl etwa zwei Stunden mit Anderson verschwendet, Zeit in der er hätte Tränke brauen können und seinen Unterricht vorbereiten, ganz zu schweigen von der Zeit, die er für das Briefeschreiben mit Kandidat drei vergeudet hatte, zumal der offenbar nicht einmal zum vereinbarten Treffen erschien.
Draußen vor den Fenstern des Gasthauses war es bereits dunkel geworden. Hatte er gar noch länger mit Anderson geredet?
Ein Blick zur Seite offenbarte Professor Snape einen reichlich betrunkenen Ronald Weasley, vor dem drei Whiskeygläser auf dem Tisch standen. Er steckte die Uhr zurück in die Tasche seiner Robe und hob sein zweites Glas Butterbier an die Lippen um den letzten Rest auszutrinken und anschließend zu verschwinden. Da kam Ron Weasley geradeweg zu ihm herüber getaumelt, krallte seine Finger in die Tischplatte und schob sich auf wackligen Knien die Sitzbank an der Wand entlang, bis er sich endlich wie ein Mehlsack auf einen Platz direkt neben dem Tränkemeister fallen ließ.
"Hallo, Sir." krächtzte er und schaute Snape unter schweren Augenlidern hervor an.
Er hatte warme braune Augen und Sommersprossen, besonders um die Nase herum.
"Was wollen sie Weasley?" knurrte Snape, verächtlich auf seinen ehemaligen Schüler blickend.
"Wollte nicht mehr alleine sitzen." Er wedelte mit seiner Hand in der Luft herum, wage auf seinen Tisch auf der anderen Seite des Drei Besen deutend.
Snape rollte mit den Augen schnappte, er solle nach Hause gehen, doch der junge Mann musterte ihn unbeeindruckt.
"Ich wollte mich hier im Drei Besen mit einer Frau zu einem Blinddate treffen, aber sie ist nicht gekommen." Er hatte Schwierigkeiten die Worte deutlich hervorzubringen.
Der Professor sah für de Bruchteil einer Sekunde so aus, als würden ihm die Augen aus dem Höhlen fallen, aber er hatte sich blitzschnell wieder unter Kontrolle und der betrunkene Ronald Weasley hatte nichts bemerkt.
"Ein Blinddate?" entgegnete er kalt und gleichgültig.
"Hm." Weasley starrte auf die hölzerne Tischplatte. "Ich habe auf ihre Kontaktanzeige im Tagespropheten geantwortet, dann haben wir uns mehrere Briefe geschrieben, aber unsere Namen, wie wir aussehen oder was wir machen haben wir nicht preisgegeben." Schweigen. "Sonst haben wir uns alles gesagt, was wir fühlen. sie war irgendwie so traurig. Ich habe ihr im letzten Brief sogar geschrieben, daß ich sie sehr gern habe und ich habe es gemeint. Aber sie ist nicht gekommen. Ich bin so ein blöder Idiot."
"Und deshalb haben sie sich mit Feuerwhiskey besoffen." bemerkte der Professor trocken.
"Das waren nicht nur irgendwelche Briefe, das waren Liebesbriefe. Ich weiß kein anderes Wort dafür." murmelte Weasley mit schwerer Zunge. "Ich habe gedacht, daß ich ihr auch etwas bedeute, schließlich hat sie mir selbst geschriebem wie gern sie mit mir redet."
Professor Snape verschluckte sich, hustete und spie das Bier zurück ins Glas.
"Sie finden das wohl sehr komisch", fauchte Ron Weasley, der Snapes Reaktion missverstanden hatte, "aber ich habe noch nie so etwas empfunden. Ich weiß, daß ich ihr augenblicklich verfallen wäre, egal wie sie aussähe, wenn sie nur hergekommen wäre. Ich glaube, ich liebe sie jetzt schon. Mist!"
"Sie." brummelte Snape vor sich hin.
"Ja, sie. Fred und George haben mir die Anzeige gegeben, die sie aus dem Tagespropheten ausgeschnitten und gemeint hatten, daß sie etwas für mich seien könnte. Am Anfang habe ich es für einen ihrer Witze gehalten, aber ich mochte die Anzeige wirklich." Worte zu formen viel ihm zusehends schwerer, er würde am Morgen einen gewaltigen Kater haben.
Professor Snape betete darum, daß es nicht nur ein übler Kater, sondern auch ein Filmriß werden würde. Zusätzlich flehte er sein eigenes Herz an das Schlagen aufzugeben, denn es zuckte wild und schmerzvoll in seinem Brustkorb.
Weasley war Kandidat Nummer drei, ihm hatte er, wider den Verstand, sein ganzes Herz ausgeschüttet und nur ihn wollte er im Drei Besen, hätte Mc Gonagall nicht süffisant gemeint, daß es nicht schade mehrere Eisen im Feuer zu haben, so daß er auch die anderen beiden treffen mußte.
Und zu allem Überfluß hatte Weasley ihn für eine Frau gehalten. Die Zwillinge hatten ihm einen Streich gespielt, er wußte nicht, daß die Anzeige unter der Rubrik Er sucht ihn erschienen war.
"Reißen sie sich zusammen Weasley." forderte er mit teilnahmsloser Stimme. sein Gesicht war unbewegt und eben wie eine Steinmaske. Er beugte sich leicht nach vorn und sein langes Haar schirmte sein Antlitz vor Blicken ab.
"Gehen sie nach Hause, Weasley, denn ich werde das jetzt auch tun. Ich bin es leid mir ihr sentimentales Gefasel anhören zu müssen."
Er ging mit schnellen Schritten und wehender Robe davon, sein Körper seltsam steif und aufrecht, daß es einem vom Anblick allein unnatürlich und schmerzhaft erschien.
Wieso empfand der dieses leid in seinem Inneren?
Er hatte doch nichts besessen was er noch verlieren konnte, was noch weh tun konnte, außer dem monströsen Stolz, der ihn noch manchmal bewohnte.
Nur seine Geheimnisse waren da und fraßen an seinem Körper, seinem Geist, bis sie sie ihn ganz aufzehren würden. Doch das war nicht die Quelle des Schmerzes, den es war zu seinem Alltag geworden. Qualvoll war vielmehr die eine Frage, die in seinem Schädel hallte wie das Echo in einer Höhle. Die Möglichkeit. Die Hoffnung. Das Bild eines braunen Augenpaares und feuerroten Haares.
Doch es spielte keine Rolle wen er liebte, denn er würde es ihm nicht sagen können.
Ende
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